Hauptinhalt

Aktive Rolle der Landwirtschaft beim Klimaschutz

Medienmitteilung von AgroCleanTech vom 14. November 2019

Die Schweiz steht mitten in der Klimadebatte. Das Parlament setzt aktuell mit der Revision des CO2-Gesetzes die Leitplanken für die Umsetzung des internationalen Klimaabkommens. Die rasche Umsetzung zum Klimaschutz und zur Anpassung ist angezeigt. An der 5. AgroCleanTech-Tagung zeigten die Referentinnen und Referenten den aktuellen Entwicklungsstand zu den Rahmenbedingungen für landwirtschaftliche Klimaschutzmassnahmen auf und was dies für die Landwirtschaft in Zukunft bedeutet.

Klimaneutrale Schweiz nach 2050 lautet das Ziel. Auch die Landwirtschaft soll und will einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Gemäss der Klimastrategie vom Bundesamt für Landwirtschaft gilt es eine halbe Million Tonnen CO2-Äquivalente durch das Umsetzen von Massnahmen zu reduzieren. Doch wie kann die Landwirtschaft dieses Ziel erreichen? Fabienne Thomas vom Schweizer Bauernverband begrüsst das Pariser Abkommen für mehr Klimaschutz, denn die Bäuerinnen und Bauern sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Es sind Rahmenbedingungen nötig, die Klimaschutzmassnahmen in der landwirtschaftlichen Praxis unterstützen. Wichtig ist, dass die Ernährungssicherheit aufgrund des Klimaschutzes nicht gefährdet wird.

Ansätze für realistische Massnahmen und Handlungsempfehlungen

Weil die Landwirtschaft mit komplexen biologischen Prozessen zu tun hat, ist insbesondere die Forschung gefordert, handfeste Ergebnisse zu präsentieren. Diese Komplexität verdeutlichte Thomas Kupper der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften anhand der Zusammenhänge, die zwischen Ammoniak- und Lachgasemissionen bestehen. Neue Erkenntnisse und Fakten sind der Schlüssel zu realistischen Klimazielen in der Landwirtschaft. Ein wesentlicher Aspekt zur Erreichung der Klimaziele ist die tierische Produktion. Deshalb setzt das Bundesamt für Landwirtschaft BLW unter anderem bei der Stärkung der CH-Tierzucht an. Die Zucht auf Milch- und Fleischleistung ist nicht mehr ausreichend. Es sollen nur noch Zuchtprogramme unterstützt werden, die Qualität, Umwelt, Effizienz, Tiergesundheit und Tierwohl berücksichtigen.

Landwirtschaft setzt bereits um

Laufende Initiativen zeigen, dass die Landwirtschaft an Lösungen arbeitet. Stephan Gut zeigt, dass eine nachhaltige Rationenplanung zur Reduktion der Methanemissionen in der Milchproduktion beiträgt. Eine weitere Verminderung könnte durch Methan-reduzierende Futterzusätze erreicht werden. Eingereichte Programme wurden vom Bundesamt für Umwelt bisher jedoch nicht anerkannt. Eine weitere Initiative ist das Projekt «Conseil énergétique pour l’agriculture romande (CEPAR)» von AgroCleanTech. Mit Hilfe eines kurzen Energieberatungschecks werden gezielt Energiesparpotenziale auf landwirtschaftlichen Betrieben aufgedeckt und Betriebe der französischsprachigen Regionen der Schweiz profitieren von einer vergünstigen landwirtschaftlichen Energieberatung.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Revision des Bundesgesetzes über die Reduktion der CO2-Emissionen (CO2-Gesetz)

06.04.22 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Revision des Bundesgesetzes über die Reduktion der CO2-Emissionen (CO2-Gesetz)

Mehr lesen
Stellungnahmen Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) und PSMV

06.04.22 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) und PSMV.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Waldarbeiten im Auftrag nur noch mit Ausbildung

16.11.21 | Ab dem 1. Januar 2022 bedürfen Waldarbeiten für andere einer entsprechenden Ausbildung. Das gilt auch für Lernende und Angestellte. Für die Lernenden gibt es eine pragmatische Umsetzungsmöglichkeit.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Guter und schlechter Entscheid des Bundesrats

03.11.21 | Der Schweizer Bauernverband begrüsst die Verschiebung des Schleppschlauchmoratoriums um zwei Jahre und ist enttäuscht über die geplante Kürzung der für den Milchmarkt wichtigen Verkäsungszulage.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Erfolgreiches Blühstreifenprojekt

11.10.21 | Über 400 Schweizer Bauernfamilien legten dieses Jahr mehr als 500 Blühstreifen für Bienen und andere Bestäuber an. Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Blühstreifen eignen sich nicht nur als Nahrungsangebot für Insekten, sondern auch als Imageträger für die Landwirtschaft.

Mehr lesen
Stellungnahmen Prise de Position Ordonnance circulation routière

06.08.21 | De façon générale, nous saluons les propositions de modifications relatives à l’ordonnance citée en objet. Cependant, nous souhaitons apporter quelques précisions pour ce qui concerne l’agriculture. Dans l’accomplissement de leurs tâches quotidiennes, les familles paysannes sont tributaires des véhicules agricoles. A cet effet, nous demandons que les exceptions en cas de retrait de permis ne concernent pas uniquement les personnes dont le temps de conduite nécessaire à l’exercice de la fonction dépasse la moitié du temps de travail hebdomadaire. En effet, bien que fortement tributaires de leurs véhicules et disposant de peu de marge de manœuvre en raison des contraintes liées aux cultures et aux conditions météorologiques, les agriculteurs et les employés agricoles ne correspondent pas forcément à cette définition. Ainsi, nous appelons à ce que les exceptions touchent également ces derniers. De plus, nous demandons que la conduite suite à une infraction moyennement grave soit également autorisée dans le cadre de leur fonction, sachant que les véhicules agricoles sont limités à une vitesse de 30-40 km/h.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnungsänderungen im Bereich des BFE

05.08.21 | Die Schweizer Landwirtschaft kann über die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Gemäss einer Studie von AgroCleanTech könnte die Landwirtschaft theoretisch bis im Jahr 2030 2‘100 GWh/Jahr Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, mindestens 1‘200 GWh über Photovoltaik, und 420 GWh/Jahr in Biogasanlagen. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, sind die Produzenten auf die Förderung im Rahmen eines Fördersystems angewiesen. Die Schweizer Landwirtschaft trägt aktuell vor allem über die Produktion von Strom aus Photovoltaik und Biogasanlagen, sowie Wärme aus Biogasanlagen bei zur Schweizer Energieversorgung. Im Folgenden äussern wir uns nur zu den Verordnungsänderungen mit direkten Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Die restlichen Änderungen sind so grundsätzlich begrüssenswert.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Bauernfamilien bringen die Schweiz zum Blühen

13.07.21 | Bienen sind wegen ihrer Bestäubungsarbeit für die landwirtschaftliche Produktion von grosser Bedeutung. Doch finden sie nach dem Abblühen der Kulturen oft nur noch wenig Nahrung. Deshalb säten über 400 Bauernfamilien im Rahmen des vom Schweizer Bauernverbands (SBV) initiierten Projekts «Die Schweiz blüht» über 500 Blühstreifen an. An seiner Medienkonferenz erläuterte der SBV den Nutzen für Bestäuber und Nützlinge, erklärte weshalb Biodiversität für die Landwirtschaft wichtig ist, und präsentierte sein Fokusmagazin zu diesem Thema.

Mehr lesen