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Bericht zur Lage der Landwirtschaft - Februar 2023
Grundlagen
Im Februar lag die Temperatur im landesweiten Mittel um 2,1 Grad über der Norm 1991-2020. Es fielen kaum Niederschläge. Die Periode vom 6. bis 21. Februar war sogar verbreitet niederschlagsfrei. Da schon im Januar wenig Niederschläge gefallen waren, herrschten Ende Februar in den meisten Regionen für die Jahreszeit ausgesprochen trockene Verhältnisse. Der Winter 2022/2023 war mit einer mittleren Temperatur um 1,4 Grad über der Norm 1991-2020 einer der bisher wärmsten Winter.
Pflanzenbau
Der Lagerabbau bei den Speisekartoffeln verläuft zwischen den Zahlen der beiden Vorjahre. Dabei haben sich die Lager für den Frischkonsum stärker geleert als jene für die Verarbeitung (Tabelle 2.1). Beim Lagergemüse war die Situation am 15. Februar ähnlich wie vor zwei Jahren. Dabei war der anfängliche Lagerbestand jedoch deutlich kleiner (Tabelle 2.2).
Milchwirtschaft
Die Milchproduktion lag im Dezember um 0,7 % höher als im Vorjahr (Tabelle 3.1). Die Jahresproduktion 2022 lag um 55 tausend Tonnen bzw. 1,6 % tiefer als jene von 2021. Im Dezember 2022 haben im Vergleich zum Vorjahr v.a. die Verwertung zu Dauermilchwaren (+16,4 %) und zu Butter (+4,3 %) zugelegt (Tabelle 3.2). Über das ganze Jahr hinweg hat die Verwertung zu Konsumrahm (+1,5 %), Dauermilchwaren (+1,2 %), Quark (+8,9 %) und anderen Milchspezialitäten (+4,5 %) zugenommen. Mengenmässig die bedeutendste Abnahme erfolgte bei der Käseproduktion um 53 Millionen Milchäquivalenten (-3,3 %). Die Konsummilchproduktion hat im Dezember um 2,3 % zugenommen, ging übers ganze Jahr 2022 jedoch um 1,3 % zurück (Tabelle 3.3). Die Käseproduktion ging 2022 um 2,5 % zurück. Zunahmen gab es nur in den Kategorien Frischkäse (+2,6 %) und Extra-Hartkäse (+0,7 %). Die Butterproduktion ging im Jahr 2022 insgesamt um 9 % zurück (Tabelle 3.6). Entsprechend waren die Butterlager auf einem tiefen Stand (Ende Dezember: 234 t).
Viehwirtschaft
Der Rindviehbestand lag im Januar um 0,3 % höher als vor Jahresfrist (Tabelle 4.1). Der Rückgang bei den Milchkühen hat sich noch etwas verstärkt. Ihre Zahl lag um 1,7 % tiefer als im Vorjahr. Die anderen Kühe haben weiter zugenommen (+1,9 %). Bei den weiblichen Tieren lagen die Bestände der Tiere unter drei Jahren weiterhin hoch (Tabelle 4.2). Im Januar 2023 lagen die Schlachtungen von Gross- und Kleinvieh mit Ausnahme der Ziegen höher als im Vorjahr (Tabelle 4.5). Es wurden u.a. 6,9 % mehr Schweine geschlachtet. Das durchschnittliche Schlachtgewicht der Schweine lag mit 92,5 kg um 1,5 % über dem Vorjahreswert (Tabelle 4.4). Die Inlandproduktion von Rindfleisch nahm im Januar 2023 um 4,9 % zu, jene von Kalbfleisch um 2,1 % (Tabelle 4.7). Die Produktion von Schweinefleisch stieg um 8,5 % an, jene von Schaffleisch um 8,6 %. Die Inlandproduktion von Geflügelfleisch nahm im Januar um 5,2 % zu (Tabelle 4.9). Bei den Eiern ging die Inlandproduktion im Januar um 7,5 % zurück (Tabelle 4.10). Gleichzeitig stiegen die Importe deutlich an.
Aussenhandel
2022 wurde 32,9 % mehr Getreide als im Jahr 2021 importiert, was zu einem grossen Teil auf die schlechte Inlandernte 2021 zurückzuführen ist (Tabelle 5.1). Aufgrund der hohen Preise nahmen die Getreideimporte wertmässig sogar um 52,7 % zu. Die Käseexporte haben im Januar nach Menge um 7,7 % abgenommen, nach Wert jedoch nur um 0,3 % (Tabelle 5.6). Gleichzeitig haben die Importe mengenmässig um 7,6 % zugenommen. Die grösste Abnahme mit 180 Tonnen verzeichnete im Januar der Gruyère AOP (Tabelle 5.8). Bei den Produktionsmitteln wurde v.a. Dünger wohl aufgrund der hohen Preise weiterhin sehr zurückhaltend importiert (Tabelle 5.15). Mengenmässige Zunahmen gab es im Januar bei den Importen von Saatgut (+15.9 %) und von Futtermitteln (+14,1 %). Der Wert der Maschinenimporte (+19,7 %) stieg deutlich an.
Preise
Im Februar 2023 gingen die Preise von Muni, Rindern und Ochsen wie schon im Vorjahr um ca. 25 Rappen pro kg Schlachtgewicht zurück, allerdings auf leicht tieferem Niveau (Tabelle 6.3). Die Preise für Verarbeitungstiere RV und VK stiegen etwas an und lagen zudem leicht höher als im Vorjahr. Die Preise der Schlachtkälber nahmen ab, lagen aber um mehr als einen Franken über dem Vorjahresniveau (Tabelle 6.4). Die Tränkerpreise lagen im Februar je nach Kategorie und Quelle um etwa einen Franken tiefer als im Vorjahr (Tabelle 6.5). Bei den Schlachtschweinen hat sich im Februar preismässig nichts verändert (Tabelle 6.6). Die Preise für Jager sind auf tiefem Niveau angestiegen. Bei den Preisen für Lämmer und Schlachtschafe lag das Niveau im Februar etwas tiefer als im Vorjahr. Zudem ist der Preis für Schlachtlämmer gesunken (Tabelle 6.7). Der Produzentenpreis für Verkehrsmilch lag gemäss BLW im Januar um 6,89 Rappen pro Kilogramm höher als im Vorjahr (Tabelle 6.9). Der Produzentenpreisindex lag im Januar um 2,8 % höher als im Vorjahr. Eine negative Entwicklung gab es nur bei den Schlachtschweinen, den Schafen/Lämmern, dem Bio-Frischgemüse und den Kartoffeln (Tabelle 6.10). Auf dem Weltmarkt sind die Preise teilweise auf hohem Niveau etwas zurückgegangen. Dies kann man z.B. bei den Preisen für Milchprodukte beobachten (Tabelle 6.20). Die Entwicklung ist jedoch nicht einheitlich. So lagen z.B. die Preise für Sojabohnen und Sojaprodukte weiterhin sehr hoch. Auch bei den Düngerpreisen gab es keine generelle Verbesserung. So blieb z.B. das Preisniveau beim Kaliumchlorid auf dem Weltmarkt hoch (Tabelle 6.23).
Der Bericht zur Lage der Schweizer Landwirtschaft ist ein Auszug aus der Publikation "Agristat – statistisches Monatsheft"