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Bericht zur Lage der Landwirtschaft - März 2019

Grundlagen

Eine Westwindlage über dem Atlantik führte zu einer windigen bis stürmischen ersten Märzhälfte. Dazu kamen mehrere Föhnlagen mit ebenfalls starkem Wind. Nur das Tessin blieb grösstenteils von starken Winden verschont. In der zweiten Monatshälfte installierte sich eine Hochdrucklage, welche die Temperaturen in der Nordschweiz bis auf 20 Grad, im Tessin bis auf 22 Grad ansteigen liessen. In der Nacht führte die schwache bis fehlende Bewölkung jedoch zu oft tiefen Temperaturen mit Bodenfrost. Infolge des warmen Wetters blühten die ersten Pflanzen (Huflattich, Buschwindröschen) mit einem deutlichen Vorsprung gegenüber dem Mittel der Periode 1981-2010.

 

Pflanzenbau

Rund 20 % der Betriebe hatten Ende Februar zu wenig Raufuttervorräte. Raufutter war auf weniger als 10 % der Betriebe verkäuflich (Tabelle 2.1). Zwischen den Zonen gibt es dabei offensichtlich kaum Unterschiede. Wenigstens die Qualität des vorhandenen Raufutters wird von den Betrieben als gut bis sehr gut eingeschätzt (Tabelle 2.2). Die Gemüseproduktion lag in den beiden ersten Monaten 2019 insgesamt 12,1 % tiefer als im Vorjahr, jedoch höher als 2017 (Tabelle 2.5). Die Gesamtproduktion von Frischgemüse lag 2018 mit 300 716 Tonnen tiefer als 2017 jedoch höher als in übrigen Vorjahren (Tabelle 2.7). Beim Lagergemüse wurde mit einer Produktion von 87 070 Tonnen im Jahr 2018 ein neuer Rekord erstellt. 2018 wurden 1 111 534 Hektoliter Weinmost produziert. Damit lag die Menge um 40 % höher als im Jahr 2017 und auch 3 % höher als 2016 (Tabelle 2.9).

 

Milchwirtschaft

Die Milchproduktion im Februar wird auf 267 900 Tonnen geschätzt und damit um 3,1 % tiefer als vor einem Jahr. Die Milchproduktion liegt jedoch weiterhin höher als im Jahr 2017 (Tabelle 3.2). Nach der Abnahme der Milchmenge in der zweiten Hälfte 2018 hat sich die Milchmenge im Februar stabilisiert. Man darf gespannt sein, wie sich die Produktion mit dem Start der Grünfütterungsperiode weiter entwickeln wird. Im Januar wurde mehr Milch zu Butter, Dauermilchwaren und Käse verarbeitet als vor Jahresfrist. Dafür lag die Produktion von Konsummilch und Konsumrahm tiefer (Tabelle 3.3). Der Fett- und der Eiweissgehalt lagen im Januar leicht höher als im Vorjahr (Tabelle 3.7).

 

Viehwirtschaft

Auch im Februar gingen der Rindviehbestand und der Bestand der Milchkühe weiter deutlich zurück (Tabelle 4.1). Bei den weiblichen Tieren lag nur der Bestand mit einem Alter bis 12 Monate leicht über dem Vorjahresbestand (Tabelle 4.2). Im Februar nahmen die Schlachtungen von Rindern und Stieren gegenüber dem Vorjahr ab, während jene von Ochsen und Kühen zunahmen. Auch die Schlachtungen von Schweinen und Schafen lagen tiefer als im Vorjahr, während die Ziegenschlachtungen auf tiefem Niveau zunahmen. Entsprechend stieg die verfügbare Menge beim Rindfleisch an, während sie beim Schweinefleisch weiter zurückging (Tabelle 4.9). Die Eierproduktion stieg im Februar gegenüber dem Vorjahr um 3,5 %. Kumuliert betrug die Zunahme 4,4 % (Tabelle 4.10). Die Schlachtgeflügelproduktion hat im Februar um 1,4 % zugenommen, kumuliert um 1,9 % (Tabellen 4.11 und 4.12). Der Verbrauch stieg allerdings noch deutlich stärker an, woraus sich ein abnehmender Inlandanteil ergibt.

2018 wurde viel grosses Rindvieh geschlachtet, entsprechend stieg die Fleischmenge deutlich an (Tabelle 4.3).  Sogar bei den Kälbern wurde 1,3 % mehr Fleisch als 2017 produziert. Noch deutlicher stieg die Produktion von Schaf- und Ziegenfleisch an, während die Produktion von Schweinefleisch um 3,2 % zurückging. Entsprechend nahm der Inlandanteil am Fleischverbrauch bei allen Tiergattungen ausser beim Schweine- und Kaninchenfleisch zu (Tabelle 4.14). Der Pro-Kopf-Verbrauch ist allerdings bei allen Fleischarten ausser beim Geflügel rückläufig.

 

Aussenhandel 

Seltsamerweise gingen die Importe von Gemüse im Januar/Februar gemäss Tabelle 5.2 noch stärker zurück als die Inlandproduktion. Als Erklärung können höchstens die deutlich gestiegenen Preise dienen. Weniger erstaunlich ist der Rückgang der Importe von Früchten in Anbetracht der ausgezeichneten Inlandernte 2018 (Tabelle 5.3). Nach einem ausgezeichneten Start im Januar sind die Käseexporte im Februar auf das Niveau von 2017 gefallen. Positiv entwickelt haben sich die Exporte von Emmentaler AOP und Switzerland Swiss, während viele Sortenkäse im Vergleich zum Vorjahr Rückschläge hinnehmen mussten (Tabelle 5.8). Futtermittel wurden im Februar um 8,8 % weniger importiert als im Vorjahr. Kumuliert ergibt sich jedoch nach Menge ein deutliches Plus von 27,8 % (Tabelle 5.11). Die Zunahmen erfolgten beim Futtergetreide, den Ölkuchen (inkl. Extraktionsschrote) sowie beim Dürrfutter. Bei letzterem werden weiterhin grosse Mengen importiert.

 

Preise

Die Preise für Bankvieh (Muni, Ochsen, Rinder) gingen auch im März weiter zurück und lagen zwischen dem Niveau von 2017 und 2018 (Tabelle 6.3). Die Preise für Verarbeitungstiere stiegen deutlich an, erreichten jedoch noch nicht das Niveau der Vorjahre. Sozusagen auf Vorjahresniveau lagen im März die Preise für Schlachtkälber (Tabelle 6.4). Die Preise für Tränkekälber zogen im März leicht an, erreichten jedoch nicht ganz das Niveau der Vorjahre (Tabelle 6.5). Die Preise für Schlachtschweine und Jager setzten den Höhenflug fort. Für ein Schlachtschwein QM ab Stall betrug der Preis im Mittel 4.39 CHF pro kg SG (Tabelle 6.6). Auf tiefem Niveau verharrten die Preise für Lämmer und Schlachtschafe (Tabelle 6.7). Der landwirtschaftliche Produzentenpreisindex stieg im Februar um 3,3 % an. Negativ ins Gewicht fielen die Obst- und die Eierpreise. Den grössten Sprung gegenüber dem Vorjahr machten die Schweinepreise mit einem Plus von 16,8 % (Tabellen 6.12 und 6.13). Deutlich gestiegen gegenüber dem Vorjahr sind die Preise für Raufutter, da es nur wenig handelbare Ware gibt (Tabelle 6.15). Die Teuerung bei den landwirtschaftlichen Produktionsmitteln nahm nach einer Verschnaufpause in den Monaten Dezember 2018 und Januar 2019 wieder zu und kam innert Jahresfrist auf einen Wert von +1,5 %. Die stärkste Zunahme betraf die Düngemittel, deren Preise insgesamt um 9,6 % zunahmen (Tabellen 6.17 und 6.18).

 

Der Bericht zur Lage der Schweizer Landwirtschaft ist ein Auszug aus der Publikation "Agristat – statistisches Monatsheft"