Hauptinhalt

Bericht zur Lage der Landwirtschaft - März 2023

Grundlagen

Im März war die Temperatur sehr variabel. Im Durchschnitt lag sie ca. 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Im Norden fielen nach dem überwiegend trockenen Februar grössere Niederschlagsmengen, während es im Süden weiterhin zu trocken blieb. Immer wieder durchziehende Störungen führten zu überdurchschnittlich vielen Gewittern, teilweise starkem Wind und sogar erstem Hagel, vor allem am Monatsende.

               

Pflanzenbau

Die anhaltende Trockenheit im Jahr 2022 führte zu knappen Raufuttervorräten im Winter 2022/2023 (Tabelle 2.1). Die Situation ist mit dem Winter 2018/2019 vergleichbar. Etwas besser war die Situation in der Bergzone. Die Qualität des Raufutters wurde unterdurchschnittlich bewertet, allerdings leicht besser als im Vorjahr. Auch in diesem Punkt fiel die Beurteilung in der Bergzone eher besser als in der Talzone aus (Tabelle 2.2). Ende Februar waren die Kartoffellager mit 27 767 Tonnen Speisekartoffeln und 43 088 Tonnen Veredlungskartoffeln deutlich besser gefüllt als im Vorjahr (Tabelle 2.3). 2022 wurden 302 879 Tonnen Frischgemüse produziert. Damit wurde das Niveau der Jahre vor 2021 wieder erreicht, allerdings nicht ganz die Rekordmenge des Jahres 2017 mit 311 271 Tonnen (Tabelle 2.5). Im Februar lag die Gemüseproduktion saisongemäss noch tief, mit 4245 Tonnen jedoch deutlich höher als im Vorjahr mit 3404 Tonnen (Tabelle 2.6).

               

Milchwirtschaft

Die Milchproduktion lag im Januar zum dritten Mal in Folge leicht höher als im Vorjahr, dieses Mal um 1,4 % (Tabelle 3.2). Offenbar zeigt nun das steigende Niveau der Produzentenpreise doch einen gewissen Effekt. Bremsend dürften sich das knappe Raufutter von mässiger Qualität und die hohen Kraftfutterpreise auswirken. Im Januar ging vergleichsweise viel Milch in die Produktion von Butter und Dauermilchwaren. Die Käseproduktion war weiterhin rückläufig (Tabelle 3.3). Die Produktion von UHT-Milch verspürt seit der zweiten Jahreshälfte 2022 Auftrieb, während die Produktion von pasteurisierter Milch eher rückläufig ist (Tabelle 3.4). Im Januar nahm die Produktion von Frischkäse weiter zu (+8,1 %), während die Produktion von Halbhart- und Hartkäse reduziert wurde (-6,6 bzw. -11,9 %). Die Steigerung der Butterproduktion hat dazu geführt, dass auch die Butterlager (+88,4 %) - absolut betrachtet in bescheidenem Umfang - zugenommen haben (Tabelle 3.7). Deutlich angestiegen im Vergleich zum Vorjahr sind die Importe.

 

Viehwirtschaft

Die Abnahme des Milchkuhbestandes hat sich im Januar weiter beschleunigt (Tabelle 4.1), während der Rindviehbestand insgesamt stabil ist (+0,1 %). Weiterhin sind viele junge weibliche Tiere im Bestand, was zumindest teilweise auf den zunehmenden Anteil der weiblichen Geburten infolge Spermasexing zurückzuführen ist (Tabelle 4.2). Die Fleischproduktion von Gross- und Kleinvieh war 2022 insgesamt minim höher (+0.2 %) als im vorhergehenden Jahr 2021. Während die Produktion von Rindfleisch (-0,9 %), Kalbfleisch (-2,4 %) und Schaffleisch (-2,8 %) zurückging, stieg jene von Schweinefleisch (+1,2 %) und Ziegenfleisch (+8,1 %) an (Tabelle 4.3). Im Februar 2023 wurde insgesamt mehr Gross- und Kleinvieh geschlachtet als im Vorjahr (Tabelle 4.6). Nur die Schlachtungen von Stieren, Ziegen und Equiden nahmen ab. Das durchschnittliche Schlachtgewicht der Schweine lag erstmals unter dem Vorjahreswert (Tabelle 4.5). Entsprechend lag die Rindfleischproduktion im Februar um 4,3 % höher als im Vorjahr (Tabelle 4.8). Die Kalbfleischproduktion nahm um 0,6 % zu. Die Schweinefleischproduktion lag um 0,5 % höher, während die Schaffleischproduktion um 2,6 % zulegte. Die Produktion von Geflügelfleisch nahm im Februar gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % ab (Tabelle 4.10). Der Rückgang der Inlandproduktion wurde durch die Zunahme der Importe (+15,7 %) mehr als gedeckt. Die Eierproduktion lag im Februar um 6,5 % tiefer als im Vorjahr, die Importe von Eiern für die menschliche Ernährung nahmen um 3,4 % zu (Tabelle 4.11). Der Konsum von Fleisch von Gross- und Kleinvieh nahm 2022 sowohl absolut (-2,2 %) wie auch pro Kopf (-3,5 %) leicht ab (Tabelle 4.13). Eine Zunahme ergab sich nur beim Geflügelfleisch (+2,7 bzw. +1,4 %) und bei den Fischen und Krustentieren (+1,5 bzw. +0,2 %).

 

Aussenhandel

Die Käseexporte lagen auch im Februar unter der Vorjahresmenge, dieses Mal um 10,1 % (Tabelle 5.6). Da der durchschnittliche Exportpreis um 10,5 % anstieg, sank der Wert der Ausfuhren nur um 0,1 %. Auch die Importmenge stagnierte im Februar mit -0,8 % gegenüber dem Vorjahr. Die Importpreise stiegen relativ betrachtet mit +14,9 % sogar noch deutlicher. Betrachtet man die Exporte der einzelnen Käsesorten, so konnten im Februar nur der Emmentaler AOP und der Tête de Moine AOP mengenmässig deutlich zulegen (Tabelle 5.8). Produktionsmittel wurden mengenmässig im Februar ausser Saatgut (+19 %) deutlich weniger importiert als im Vorjahr (Tabelle 5.15). Ausser beim Dünger und bei den Pflanzenschutzmittel blieben die Preise annähernd stabil. Entsprechend ergaben sich wertmässig Zunahmen nur beim Saatgut (+19,7 %) und bei den Maschinen und Geräten (+1,9 %).

 

Preise

Im März gingen die Preise für Muni, Rinder und Ochsen weiter zurück, während die Preise für Verarbeitungstiere VK und RV annähernd stabil blieben (Tabelle 6.3). Die Preise für Schlachtkälber konnten im März das im Vergleich zu den Vorjahren hohe Niveau weitgehend halten (Tabelle 6.4). Die Preise für Tränkekälber nahmen im März leicht zu, blieben jedoch deutlich unter dem Niveau der beiden Vorjahre (Tabelle 6.5). Im März stieg der Schlachtschweinepreis erstmals nach mehreren Monaten leicht an. Sowohl der Preis der Schlachtschweinen wie jener der Jager blieb jedoch deutlich unter dem Niveau der beiden Vorjahre (Tabelle 6.6). Die Preise für Lämmer und Schlachtschafe gingen im März weiter zurück und lagen tief für die Jahreszeit (Tabelle 6.7). Die Milchpreise lagen im März trotz dem saisonalen Rückgang insgesamt 6,6 % über dem Vorjahresniveau (Tabelle 6.9). Die Produzentenpreise für Eier kamen in den letzten Monaten zunehmend unter Druck, trotz den gestiegenen Kosten für Futter und Energie (Tabellen 6.10 und 6.11). Der Produzentenpreisindex lag im Februar um 4,1 % höher als vor Jahresfrist (6.12). Noch deutlicher ist der Einkaufspreisindex landwirtschaftlicher Produktionsmittel angestiegen, nämlich um 7,3 % (Tabelle 6.16).

 

Der Bericht zur Lage der Schweizer Landwirtschaft ist ein Auszug aus der Publikation "Agristat – statistisches Monatsheft"