Hauptinhalt

Initiativen gehen zu weit, die Anliegen sind aber wichtig

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 8. September 2020

Verschiedene Organisationen reichten heute die Doppelinitiative Biodiversität und Landschaft ein. Die Landschaftsinitiative will das Kulturland stärker schützen und dabei die Gebäudefläche plafonieren. Die Biodiversitätsinitiative fordert mehr Fläche und Geld für die Förderung der Biodiversität. Beide Anliegen sind im Sinne der Landwirtschaft, ihre Ausgestaltung geht aber im Hinblick auf deren Hauptaufgabe zu weit. 

Der Trägerverein «Ja zu mehr Natur, Landschaft und Baukultur» mit den Organisationen Pro Natura, BirdLife Schweiz, Schweizer Heimatschutz und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, reichte heute die Doppelinitiative Biodiversität und Landschaft ein.

Die Landschaftsinitiative «Gegen die Verbauung unserer Landschaft» will das Bauen ausserhalb der Bauzonen stoppen. Der bessere Schutz des Kulturlandes vor Überbauung und anderen Flächenansprüchen ist auch dem Schweizer Bauernverband (SBV) ein zentrales Anliegen. Die Landwirtschaft bewegt sich gezwungenermassen ausserhalb der Bauzone und kann sich auch nur dort weiterentwickeln. Dazu gehören zeitgemässe Gebäude mit genügend Platz für Tiere und effizientes Arbeiten. Die Zahl und Fläche der Gebäude einzufrieren, wie dies die Initiative fordert, geht deshalb für den SBV zu weit. 

Der SBV unterstützt auch das Anliegen, die Biodiversität zu fördern. Diese hat für die Landwirtschaft eine grosse Bedeutung. Deshalb stellen die Bauernbetriebe im Schnitt 16 Prozent des Kulturlandes (gefordert ist ein Mindestanteil von 7 Prozent) als Biodiversitätsförderflächen zur Verfügung. Statt die Fläche weiter auszudehnen, gilt es zuerst das ökologische Potential der bestehenden Flächen optimal zu nutzen. Die Hauptfunktion des landwirtschaftlichen Kulturlandes und insbesondere der Fruchtfolgeflächen ist nach wie vor die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln. 

 

Rückfragen

Beat Röösli

Beat Röösli

Schweizer Bauernverband
Leiter Internationales

Telefon 079 768 05 45
E-Mail beat.roeoesli@sbv-usp.ch

Diane Gossin

Schweizer Bauernverband
Departement Produktion, Märkte und Ökologie
Geschäftsbereich Energie und Umwelt

Telefon 056 462 50 11 / 076 499 35 99
E-Mail diane.gossin@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Was sind Ihre Erwartungen an die nächste Agrarpolitik?

31.10.23 | Der Schweizer Bauernverband führt im November 2023 eine schweizweite Umfrage zur künf-tigen Ausgestaltung der Agrarpolitik bei allen in der Landwirtschaft tätigen Personen durch.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Wirtschafts- und landwirtschaftsfreundliches Lager legt deutlich zu

22.10.23 | Die wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlichen Kräfte legen im Eidgenössischen Parlament deutlich zu. Dazu beigetragen hat auch die Kampagne «Perspektive Schweiz», die auf eine Mobilisierung wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlicher Wählerinnen und Wähler abzielte. Die vier Verbände economiesuisse, Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Schweizerischer Arbeitgeberverband (SAV) und Schweizer Bauernverband (SBV) beabsichtigen, die erfolgreiche Zusammenarbeit weiterzuführen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Erfreulich: Neue bäuerliche Vertretende gewählt

22.10.23 | Es zeigt sich nach der aktuellen Einschätzung, dass die Massnahmen im Rahmen von Perspektive Schweiz wie auch das ergänzende Engagement der landwirtschaftlichen Organisationen zur Mobilisierung Früchte tragen: Die Stimmbeteiligung im ländlichen Raum hat sich gegenüber 2019 verbessert. Es zeichnet sich ab, dass zugetretenen bäuerlichen Parlamentarier mit neuen ersetzt werden können und allenfalls sogar weitere dazu kommen. Der Bauernverband ist mit dem Ausgang der Parlamentswahlen aus aktueller Sicht sehr zufrieden. Diese sind bedeutend, weil in der nächsten Legislatur, viele für die Bauernfamilien wichtige Geschäfte anstehen. Eine vertiefte Beurteilung mit einer Liste der Namen folgt in den nächsten Tagen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Nein zu den unfairen und einseitigen Sparplänen!

11.10.23 | Der Schweizer Bauernverband ist entrüstet, dass der Bund in den nächsten Jahren auf Kosten der Bauernfamilien seine Finanzen sanieren will.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Wählen statt im Regen stehen!

09.10.23 | Es verbleiben noch weniger als 14 Tage um die nächsten vier Jahre positiv zu beeinflussen. Wer nicht will, dass die Bauernfamilien im Regen stehen, wählt (landwirtschaftsfreundlich).

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Raumplanungsgesetz: Positive Bilanz

29.09.23 | Das Parlament verabschiedete heute das revidierte Raumplanungsgesetz, welches das Bauen ausserhalb Bauzone behandelt. Die vor 13 Jahren aufgegleiste Revision dient auch als indirekter Gegenvorschlag zur Landschaftsinitiative. Trotz Wehmutstropfen zieht der Schweizer Bauernverband insgesamt eine positive Bilanz und erwartet den Rückzug der Initiative.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Spitzen der Wirtschaftsverbände rufen zu Beteiligung an den Wahlen auf

25.09.23 | Die Dachverbände der Schweizer Wirtschaft und Landwirtschaft setzen sich für Stabilität, Sicherheit und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen ein. Sie rufen im Sinne einer zukunftsorientierten Entwicklung unseres Landes zur aktiven Beteiligung an den Eidgenössischen Wahlen sowie zur Berücksichtigung wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlicher Kandidatinnen und Kandidaten auf.

Mehr lesen
Standpunkte
Wir brauchen einen neuen «13. Juni 2021»

22.09.23 | 13. Juni 2021, da war doch was? Ja, die Abstimmung über die beiden Agrarinitiativen Pestizid-frei und Trinkwasser. Bei diesen lag die Stimmbeteiligung in den ländlichen Gebieten bei 65 bis 80 Prozent, in Einzelfällen gar über 90 Prozent. Es war auf dem Land die höchste Stimmbeteiligung aller Zeit!

Mehr lesen