Hauptinhalt

Pflanzenschutz zielgerichtet optimieren

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 03. Juli 2020

Der Schweizer Bauernverband begrüsst die Ablehnung der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats der beiden Initiativen im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln. Die damit verbundenen Risiken sind über eine rasche und kluge Umsetzung der parlamentarischen Initiative zu reduzieren. 

Die Mitglieder der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats haben die beiden Initiativen «Für sauberes Trinkwasser» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» beraten und empfehlen, beide abzulehnen. Gleichzeitig wollen die Mitglieder ihre eigene parlamentarische Initiative rasch vorantreiben. Diese will die Risiken durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für Gewässer, Trinkwasser und naturnahe Lebensräume bis 2027 um 50 Prozent reduzieren und damit die im Aktionsplan Pflanzenschutz festgehaltenen Ziele verbindlich regeln. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diese Entscheide. Die beiden Initiativen sind zu extrem, zielen an der Nachfrage vorbei und würden die inländische Versorgung massiv schwächen und viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen gefährden. Mit der parlamentarischen Initiative lassen sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gezielt optimieren und die damit verbundenen negativen Umweltwirkungen minimieren. Bei richtiger Ausgestaltung können diese Ziele erreicht werden, ohne die Versorgung der Gesellschaft mit Lebensmitteln aus der Region zu gefährden und auf Importe auszuweichen. Die Landwirtschaft begrüsst auch die in der parlamentarischen Initiative vorgesehene bessere Transparenz bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. 

Trinkwasserinitiative fördert Importe und führt gesamthaft zu einer höheren Umweltbelastung
Die eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope hat in einer gestern vorgestellten Studie die Umweltwirkung der Trinkwasserinitiative in verschiedenen Szenarien und auf Basis von Ökobilanzberechnungen untersucht. Bedingt durch die sinkende Produktion im Inland gehen erwartungsgemäss die Umweltwirkungen der Landwirtschaft in der Schweiz zurück. Die günstige Wirkung wird jedoch durch die deutlich steigenden Importe wieder aufgehoben und sogar übertroffen: In 12 von total 15 Indikatoren führt die Trinkwasserinitiative zu einer Verschlechterung der Umweltwirkung. Heute schon fällt die konsumbedingte Umweltbelastung zu fast drei Vierteln im Ausland an. 
 

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Bericht zur Lage Bericht zur Lage der Landwirtschaft - Oktober 2023

13.11.23 | Der September zeichnete sich durch viel sonniges und sehr warmes Wetter aus. Es handelt sich um den wärmsten September seit Messbeginn. Die Durchschnittstemperatur lag um 3,8 Grad über der Norm 1991-2020. Zwischen dem 18. und dem 22. September fielen im Tessin und in angrenzenden Regionen Graubündens starke Niederschläge. Lokal wurden in etwas mehr als 12 Stunden Spitzenwerte von 300 bis 350 mm Niederschlag gemessen. Gegen Ende der erwähnten Periode fiel Schnee bis auf 1200 Meter über Meer. In den restlichen Gegenden der Schweiz war es trocken bis sehr trocken. Ausser im Tessin und in Graubünden fielen nur in der Genfersee-Region und im Kanton Aargau regional leicht überdurchschnittliche Regenmengen (Tabelle 1.1). Die warmen Temperaturen beschleunigten die Vegetation. So konnte die Weinlese bis zu drei Wochen früher starten. Die Fruchtreife des Holunders wurde 12 Tage früher als im Mittel beobachtet.

Mehr lesen
Bericht zur Lage Bericht zur Lage der Landwirtschaft - September 2023

10.10.23 | Der September zeichnete sich durch viel sonniges und sehr warmes Wetter aus. Es handelt sich um den wärmsten September seit Messbeginn. Die Durchschnittstemperatur lag um 3,8 Grad über der Norm 1991-2020. Zwischen dem 18. und dem 22. September fielen im Tessin und in angrenzenden Regionen Graubündens starke Niederschläge. Lokal wurden in etwas mehr als 12 Stunden Spitzenwerte von 300 bis 350 mm Niederschlag gemessen. Gegen Ende der erwähnten Periode fiel Schnee bis auf 1200 Meter über Meer. In den restlichen Gegenden der Schweiz war es trocken bis sehr trocken. Ausser im Tessin und in Graubünden fielen nur in der Genfersee-Region und im Kanton Aargau regional leicht überdurchschnittliche Regenmengen (Tabelle 1.1). Die warmen Temperaturen beschleunigten die Vegetation. So konnte die Weinlese bis zu drei Wochen früher starten. Die Fruchtreife des Holunders wurde 12 Tage früher als im Mittel beobachtet.

Mehr lesen
Bericht zur Lage Bericht zur Lage der Landwirtschaft - August 2023

12.09.23 | Der August zeigte sich sehr vielfältig, um nicht zu sagen gegensätzlich. Nach einem verhaltenen Start mit Schneefall in den Bergen wurde es gegen Mitte Monat aussergewöhnlich heiss. Die Höchstwerte stiegen vielerorts auf mehr als 35 Grad. Auf eine lange Hitzeperiode folgten dann Hagelstürme und der grosse Regen. So gab es im Tessin einen Hagelschlag mit massiven Schäden und in der Süd- und Ostschweiz Starkniederschläge mit hochgehenden Flüssen. Bereits im Juli gab es schweizweit sehr viele Meldungen über Hagelschäden (Tabelle 1.4); auch viele Elementarschäden wurden gemeldet (Tabelle 1.6). Wie viele Schäden die Unwetterperiode im August verursachte wird statistisch erst in der nächsten Ausgabe ersichtlich sein.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Schutz der Kulturen bröckelt

22.08.23 | Weil immer mehr Pflanzenschutzmittel verboten werden und es zu wenig zuverlässige und wirksame Alternativen gibt, ist der Schutz vieler Kulturpflanzen gefährdet. Damit drohen nicht nur bedeutende Ernteverluste, sondern mittelfristig auch die Aufgabe von für die Ernährung bedeutenden Kulturen.

Mehr lesen
Bericht zur Lage Bericht zur Lage der Landwirtschaft - Juli 2023

11.08.23 | Die Julitemperatur lag um 1,3 Grad über der Norm 1991-2020. Vorwiegend hochdruckbestimmtes Wetter brachte in den beiden ersten Monatsdritteln sommerliches Wetter mit zahlreichen Gewittern, Böen und teilweise Hagel. Am 17. Juli brach im Oberwallis ein grösserer Waldbrand aus. Teile des Dorfes Ried-Mörel mussten evakuiert werden. Am 24. Juli führte ein heftiger Gewittersturm zu massiven Schäden in La Chaux-de-Fonds. Eine Person verunfallte tödlich und es gab insgesamt 40 Verletzte. In der Folge kühlte das Wetter aufgrund kühler Polarluft in der Nordschweiz stark ab. Der Juli blieb in der Westschweiz insgesamt deutlich zu trocken. Überdurchschnittliche Regenfälle gab es in der Ostschweiz und in der Südschweiz. Bis Ende Juni gab es vergleichsweise wenig Meldungen über Hagelschäden (Tabelle 1.5). Etwas zahlreicher waren im Juni die Meldungen über Elementarschäden (Tabelle 1.6).

Mehr lesen
Bericht zur Lage Bericht zur Lage der Landwirtschaft - Mai 2023

13.06.23 | Der Mai war regnerisch und mit Ausnahme des letzten Drittels eher kühl. Die Temperatur lag im Schweizer Mittel um 0,2 Grad über der Norm 1991-2020. Erst ab dem 21. Mai hielt sommerliches Wetter Einzug, welches auch Gewitter brachte. Der Frühling hat v.a. in der Nordwestschweiz und den Alpen grössere Niederschläge gebracht und teilweise zu schwierigen Bodenverhältnissen geführt. Die Heuernte konnte aufgrund der nassen Bedingungen vielerorts erst ab dem letzten Drittels des Monats Mai gestartet werden. Dafür gab es im laufenden Jahr kaum Bodenfrost.

Mehr lesen
Bericht zur Lage Bericht zur Lage der Landwirtschaft - Juni 2023

13.06.23 | Der Juni 2023 war nördlich der Alpen der sonnigste Juni seit Messbeginn. An vielen Orten fielen in der ersten Monatshälfte gar keine Niederschläge. Entsprechend war es in der Nordschweiz sehr trocken. Die häufige Bise verstärkte die Wirkung des trockenen Wetters. Während es südlich der Alpen regelmässig Gewitter gab, traten diese nördlich der Alpen erst ab dem 19. Juni auf. Eine neue Hochdruckperiode beendete die Gewitterperiode am 24. Juni. Die Monatssumme der Niederschläge war in der ganzen Schweiz unterdurchschnittlich, dabei war es in der Nordschweiz noch deutlich trockener als im Wallis und im Tessin. Verbreitet fielen weniger als 50 % der Norm. Gemäss Hagel Schweiz gab es bis Ende Mai vergleichsweise wenig Hagel-Unwetter (Tabelle 1.4).

Mehr lesen
Bericht zur Lage Bericht zur Lage der Landwirtschaft - April 2023

10.05.23 | Der April zeigte sich von seiner kalten und wechselhaften Seite. In den Alpen fiel teils reichlich Schnee und die Temperatur lag im landesweiten Mittel 1,1 Grad unter der Norm 1991-2020. Entsprechend blieb der Frühlingssonne weitgehend wenig Platz. Die Niederschlagsarmut auf der Alpensüdseite setzte sich in den ersten zwei Monatsdritteln fort und es blieb sehr trocken. Der deutliche Entwicklungsvorsprung, den die Frühlingspflanzen im März hatten, wurde durch das kühle Aprilwetter gebremst; Blüte und Blattentfaltung lagen dadurch wieder im langjährigen Mittel.

Mehr lesen