Hauptinhalt

Raumplanungsvorlage gehört zurück an den Absender

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 14. Dezember 2018

Die Botschaft zur Revision des Raumplanungsgesetzes schwächt die Landwirtschaft massiv. Sie verunmöglicht Innovation und eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Bauernbetriebe. Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands fordert das Parlament deshalb auf, nicht auf die Vorlage einzutreten.

Der Bundesrat hat am 31. Oktober 2018 die Botschaft zur Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG2) ans Parlament überwiesen und publiziert. Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands (SBV) hat sich heute intensiv mit dieser Vorlage auseinandergesetzt. Er stellt darin eine massive Diskriminierung der Landwirtschaft fest, die den Bauernbetrieben eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung ihrer Ökonomiegebäude massiv erschweren würde und Innovation verhindert. Die in der Botschaft vorgesehenen Auflagen führen zu hohen Kosten, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors schwächt. Für den Dachverband ist klar, dass die Landwirtschaft infolge fehlender Alternativen in der Landwirtschaftszone Vorrang haben muss. Es geht nicht, die zonenkonforme Landwirtschaft zurückzudrängen und gleichzeitig Tür und Tor für zonenwidrige Bauten zu öffnen.

Inhaltlich beurteilen die Vorstandsmitglieder am Vorschlag des Bundesrates folgende Punkte als besonders kritisch: Erstens, die Beseitigungsauflagen mit nicht tragbarem Grundpfand. Zweitens, die Idee, dass sich die bodenunabhängige Tierhaltung in Spezialbauzonen direkt neben dem Siedlungsgebiet konzentrieren soll. Drittens, die neuen einschneidenden Strafbestimmungen für Verstösse gegen das Raumplanungsgesetz. Da es sich bei den kritischen Punkten um Kernelemente der Botschaft handelt, fordert der SBV-Vorstand das Parlament auf, nicht auf die inakzeptable Vorlage einzutreten. Gefragt sind echte Lösungen für die Probleme in der Praxis und Vorschläge, bei denen die Landwirtschaft für künftige Investitionen in Ökonomiebauten die dafür nötigen Perspektiven hat. 

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Herkunft und Qualität des Essens beschäftigt die Bevölkerung

23.09.18 | Die beiden Volksinitiativen Fair Food und Ernährungssouveränität vermochten keine Mehrheit zu überzeugen. Mit der Umsetzung des letzten Jahrs mit grossem Mehr angenommenen neuen Verfassungsartikels für Ernährungssicherheit hat der Bundesrat bereits einen verbindlichen Volksauftrag zur Stärkung einer nachhaltigen Produktion im In- und Ausland bekommen. Diesen muss er nun umsetzen!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Parolen zur Hornkuh- und Zersiedelungsinitiative sowie Future 3.0

21.09.18 | Die Landwirtschaftskammer setzte sich heute an ihrer Sitzung eingehend mit den anstehenden Volksinitiativen auseinander. Sie beschloss Stimmfreigabe für die Hornkuh-Initiative. Die Zersiedelungsinitiative und die Initiative „für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide“ hingegen lehnte sie ab. Für letztere spricht sie sich auch gegen einen allfälligen Gegenvorschlag aus.

Mehr lesen
Standpunkte Ernährungssicherheit: Wortgetreue Umsetzung erwartet!

20.09.18 | Die Annahme des neuen Verfassungsartikels 104a zur Ernährungssicherheit ist bis anhin eine leere Hülse geblieben, obwohl sich rund 80 % des Stimmvolks dafür ausgesprochen haben. Im Rahmen der AP 2022+ erwarten wir nun vom Bundesrat eine wortgetreue Umsetzung dieses neuen Verfassungsartikels.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Finanzkontrolle unterschätzt die landwirtschaftlichen Biogasanlagen

23.08.18 | Die eidgenössische Finanzkontrolle nahm die finanziellen Unterstützungen für Biogasanlagen und deren Rentabilität für die Betreiber unter die Lupe. In ihrem Bericht attestiert sie, dass sich die verschiedenen Förderinstrumente für Biogasanlagen sinnvoll ergänzen und es zu keiner ungerechtfertigten Überförderung der Anlagen komme. Gleichzeitig stellt sie aber die Effizienz der Installationen in Frage. Sie verkennt dabei die Bedeutung von landwirtschaftlichen Biogasanlagen zur Energieproduktion und ihren Beitrag zum Klimaschutz.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Mineralölsteuer-Rückerstattung birgt keinen Verbrauchsanreiz

23.08.18 | Der Bericht „Prüfung der Mineralölsteuer-Rückerstattung in der Landwirtschaft“ der eidgenössischen Finanzkontrolle stellt diese in Frage. Eine Abschaffung würde die Produktionskosten und damit die Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe erhöhen, ohne dass sich ein positiver Effekt auf den Verbrauch ergäbe.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Forschung ist wichtiger denn je: Nein zu den Abbauplänen!

16.08.18 | Der Bundesrat will bei der landwirtschaftlichen Forschung 40 Millionen Franken sparen und diese damit empfindlich schwächen. Dies in einer Zeit, in der die Landwirtschaft so stark wie nie zuvor auf diese angewiesen ist, um die zahlreichen Herausforderungen zu meistern. Für den Schweizer Bauernverband sind und bleiben die Abbaupläne deshalb ein No-Go. Das Projekt des Bundesrats ist in der jetzigen Form politisch nicht mehrheitsfähig und gescheitert.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Aktuelle Agrarpolitik: Durchzogene Bilanz

16.07.18 | 2014 passte der Bund die Agrarpolitik grundlegend an und führte ein neues, auf konkrete Verfassungsziele ausgerichtetes Direktzahlungssystem ein. Dieses wurde nur mit kleinen Anpassungen bis 2021 verlängert. Bevor man die Agrarpolitik wieder grundlegend diskutiert, ist eine Analyse des Status quo gefragt. Das tat der Schweizer Bauernverband mit einem Monitoring. Er zieht ein durchzogenes Fazit.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Gesamtschau: Weg ist frei für einen Neuanfang

05.06.18 | Das Plenum des Nationalrats stimmte den Vorschlägen der vorberatenden Kommission zu: Die grosse Kammer weist die Gesamtschau zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik an den Bundesrat zurück. Der Schweizer Bauernverband ist erleichtert und fordert, den Neuanfang –entflechtet von der Handelspolitik – in Zusammenarbeit mit der Branche in Angriff zu nehmen.

Mehr lesen