Hauptinhalt

Studie bestätigt negative Folgen der Massentierhaltungsinitiative

Medienmitteilung des Komitees gegen die Massentierhaltungsinitiative vom 11. Juli 2022

Die Massentierhaltungsinitiative würde den Selbstversorgungsgrad bei Poulet von heute 58 auf 5 Prozent sinken lassen. Bei den Eiern ginge er von 56 auf 20 Prozent zurück und beim Schweinefleisch von 92 auf 50 Prozent. Damit einher ginge der Verlust von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen im Inland. Das wären gemäss einer aktuellen Untersuchung der Fachhochschule Nordwestschweiz die Folgen der Massentierhaltungsinitiative.

Die Fachhochschule Nordwestschweiz untersuchte in einer Studie unter der Leitung von Prof. Mathias Binswanger in verschiedenen Szenarien die Auswirkungen der Massentierhaltungsinitiative auf die Wertschöpfungskette und den Einkaufstourismus. Bei dem als realistischer betrachteten Szenario kommt sie zum Schluss, dass eine Annahme der Initiative grosse Auswirkungen auf die Schweizer Landwirtschaft hätte und zu einer drastischen Reduktion speziell bei der Geflügel- und Schweinehaltung führen würde. Beim Mastgeflügel geht sie davon aus, dass die Haltung auf 10% des heutigen Bestandes schrumpfen und damit zu einer kleinen Nische würde. Bei den Legehennen gäbe es noch einen Drittel des heutigen Bestandes, die Schweinehaltung würde auf die Hälfte sinken. Durch die Aufgabe der Tierhaltung würde – so das Fazit der Studie – der Selbstversorgungsgrad stark zurückgehen: Beim Geflügelfleisch von aktuell 58 Prozent auf etwa 5 Prozent, bei Eiern von 56 Prozent auf etwa 20 Prozent und bei Schweinen von 92 Prozent auf 50 Prozent.

Es sei höchst fraglich, dass die top-down-Umsetzung der Auflagen der Initiative zu einer nachhaltigen Veränderung des Konsums führen würde. Entsprechend müsste damit gerechnet werden, dass viel mehr tierische Lebensmittel aus dem Ausland in die Schweiz gelangen würden. Weiter stellen die Wissenschaftler fest, dass die Initiative zu einem signifikanten Preisanstieg bei Poulet- und Schweinefleisch führen und damit auch den Einkaufstourismus ankurbeln würde. In der Folge der verschiedenen Effekte gäbe es erhebliche Arbeitsplatzverluste, sowohl in der Landwirtschaft wie auch in der Verarbeitungsbranche.

Die Studie hält fest, dass die weltweit zu beobachtende Intensivierung der Tierhaltung eine direkte Folge eines immer preisorientierteren Konsums von tierischen Lebensmitteln, speziell Fleisch, ist. Hier sieht sie auch den besten Ansatz: Der Schlüssel für mehr Tierwohl bestehe darin, den Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Interesse an der Achtung des Tierwohls und dem preisorientierten faktischen Einkaufsverhalten aufzulösen. Die Allianz gegen die unnötige Massentierhaltungsinitiative pflichtet dem vollumfänglich zu: Die Schweizer Bauernfamilien stehen nicht auf der Bremse. Sie sind absolut bereit, noch mehr ins Tierwohl zu investieren, wenn sie die so produzierten tierischen Lebensmittel zu einem kostendeckenden Preis verkaufen können.

Rückfragen

Prof. Mathias Binswanger

Fachhochschule Nordwestschweiz – Hochschule für Wirtschaft
Mobile 079 888 31 05

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

David Ruetschi

Geschäftsführer Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor
Tel: 021 614 04 79

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Prise de Position Ordonnance circulation routière

06.08.21 | De façon générale, nous saluons les propositions de modifications relatives à l’ordonnance citée en objet. Cependant, nous souhaitons apporter quelques précisions pour ce qui concerne l’agriculture. Dans l’accomplissement de leurs tâches quotidiennes, les familles paysannes sont tributaires des véhicules agricoles. A cet effet, nous demandons que les exceptions en cas de retrait de permis ne concernent pas uniquement les personnes dont le temps de conduite nécessaire à l’exercice de la fonction dépasse la moitié du temps de travail hebdomadaire. En effet, bien que fortement tributaires de leurs véhicules et disposant de peu de marge de manœuvre en raison des contraintes liées aux cultures et aux conditions météorologiques, les agriculteurs et les employés agricoles ne correspondent pas forcément à cette définition. Ainsi, nous appelons à ce que les exceptions touchent également ces derniers. De plus, nous demandons que la conduite suite à une infraction moyennement grave soit également autorisée dans le cadre de leur fonction, sachant que les véhicules agricoles sont limités à une vitesse de 30-40 km/h.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnungsänderungen im Bereich des BFE

05.08.21 | Die Schweizer Landwirtschaft kann über die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Gemäss einer Studie von AgroCleanTech könnte die Landwirtschaft theoretisch bis im Jahr 2030 2‘100 GWh/Jahr Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, mindestens 1‘200 GWh über Photovoltaik, und 420 GWh/Jahr in Biogasanlagen. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, sind die Produzenten auf die Förderung im Rahmen eines Fördersystems angewiesen. Die Schweizer Landwirtschaft trägt aktuell vor allem über die Produktion von Strom aus Photovoltaik und Biogasanlagen, sowie Wärme aus Biogasanlagen bei zur Schweizer Energieversorgung. Im Folgenden äussern wir uns nur zu den Verordnungsänderungen mit direkten Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Die restlichen Änderungen sind so grundsätzlich begrüssenswert.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
1. August-Brunch: klein aber fein

01.08.21 | Der Brunch auf dem Bauernhof am Nationalfeiertag ist für viele Schweizerinnen und Schweizer ein fixer Bestandteil in der Agenda. Trotz aufwendiger Corona-Schutzmassnahmen und unsicherer Wetterlage luden über 200 Bauernfamilien landauf landab zu Tisch. Kleinere Buurezmorge standen dabei im Vordergrund. Auch Vertreter der Landesregierung mischten sich in den Kantonen Luzern und Freiburg unter die bunte Gästeschar. Kurz und gut: Die 29. Ausgabe des Traditionsanlasses war einmal mehr ein voller Erfolg.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Bundesräte outen sich als Brunch-Fans

21.07.21 | Rund 200 Bauernfamilien stecken mitten in den Vorbereitungen für den 1. August-Brunch auf dem Bauernhof. Dieser findet unter Berücksichtigung besonderer Corona-Schutzmassnahmen statt. Die Plätze sind heiss begehrt; erste Gastgeberhöfe melden ihren Anlass bereits als ausgebucht. Auch heuer kündigt sich magistraler Besuch an – dies in den Kantonen Luzern, Freiburg und Bern, wovon letzterer eine Woche vor dem Nationalfeiertag in Form einer Wanderung stattfindet.

Mehr lesen
Stellungnahmen Vernehmlassung zum indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative

28.06.21 | Der Schweizer Bauernverband (SBV) anerkennt die auf nationaler Ebene bestehenden Herausforderungen im Bereich Biodiversität und begrüsst das Vorhaben, diese Thematik anzugehen. Wir können diesen Gegenvorschlag nur akzeptieren, wenn unsere Forderungen berücksichtigt und die Vorlage entsprechend angepasst wird.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Tag der offenen Hoftüren – Gastgeberhöfe gesucht!

21.06.21 | Einblick geben, den Hof zeigen und ins Gespräch kommen: Der Beziehungsaufbau zur Bevölke-rung wird für die Schweizer Bauernbetriebe je länger je wichtiger. Der Tag der offenen Hoftü-ren am Sonntag, 19. September 2021 bietet die ideale Gelegenheit dazu. Nutzen Sie die Chan-ce und melden sich bis am 16. Juli an auf www.bauernportal.ch !

Mehr lesen
Medienmitteilungen
1. August-Brunch findet statt

17.06.21 | Die Würfel sind gefallen! Der Schweizer Bauernverband entschied in Anbetracht der positiven Covid-Entwicklungen und der vom Bundesrat in Vernehmlassung geschickten Öffnungsschritte für Ende Juni, den beliebten Buure-Zmorge am Nationalfeiertag durchzuführen. Die Betriebe haben noch bis 30. Juni 2021 Zeit sich einzuschreiben, ihre Anmeldung zu bearbeiten oder diese zu annullieren.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Schweizer Bauernfamilien lassen die Schweiz erblühen

12.04.21 | Die Risiken und Mengen beim Pflanzenschutzmitteleinsatz senken und die Nährstoffverluste reduzieren: Die von den beiden eidgenössischen Räten in der Frühjahrssession verabschiedete parlamentarische Initiative stellt eine solide Antwort auf die extremen Initiativen dar, die am 13. Juni 2021 zur Abstimmung kommen. Sie ist wirksamer und konsequenter als die Initiativen und tritt schneller in Kraft.

Mehr lesen