Hauptinhalt

Verzicht auf problematische Pflanzenschutzmittel

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 04. Juni 2019

Der Schweizer Bauernverband propagiert den Verzicht auf vier Wirkstoffe, die am häufigsten im Grundwasser gefunden werden. Diese überschreiten den Anforderungswert in den seltensten Fällen, so dass das Wasser sowieso bedenkenlos geniessbar ist.

Den Bauernfamilien und dem Schweizer Bauernverband (SBV) liegt sauberes Wasser am Herzen und sie engagieren sich entsprechend. Der Nationale Aktionsplan Pflanzenschutz – den die Landwirtschaft voll mitträgt und umsetzt – geht gezielt die heute problematische Situation in kleinen und mittleren Oberflächengewässern an. Der SBV beschäftigt sich auch mit der Situation beim Grundwasser. Dort ist die Ausgangslage bereits sehr gut: Aktuell halten 98 Prozent der Grundwasserfassstellen den extrem tiefen Anforderungswert von maximal 0.0000001g/l Rückständen ein. Gemäss den Analysen der nationalen Grundwasserbeobachtung (NAQUA) findet man in den Proben meist die vier gleichen Wirkstoffe aus der Landwirtschaft respektive deren Metaboliten: Bentazon, Chloridazon, Fluopicolid und S-Metolachlor, die breit im Ackerbau, z.B. bei Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben, zum Einsatz kommen. Deren Anwendung ist in den Grundwasserschutzzonen 1 und 2 seit jeher verboten. Der SBV geht nun im Rahmen seiner Aktivitäten gegen Innen einen Schritt weiter. Er forderte die Betriebsleitenden auf, die entsprechenden Wirkstoffe grundsätzlich nicht mehr einzusetzen und in jedem Fall auf eine Anwendung in der Schutzzone 3 zu verzichten. Ziel ist es, das Grundwasser frei von Rückständen aus der Landwirtschaft zu halten. Die Landwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst und arbeitet daran, noch besser zu werden. Damit kann sie durchaus auch als Vorbild dienen. Denn im Grundwasser findet man neben zahlreichen anderen Spuren aus Industrie und Haushalt auch Rückstände von Arzneimitteln (47 Prozent der Proben!). Bei denen sind im Gegensatz zu den Pflanzenschutzmitteln keine Maximalwerte im Grundwasser festgelegt, weshalb es nie zu entsprechenden Beanstandungen kommt.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

David Brugger

David Brugger

Fachverantwortlicher: Allgemeine Pflanzenbaufragen, Pflanzenschutz, pflanzliche Agrarmärke

Belpstrasse 26, 3007 Bern
david.brugger@sbv-usp.ch
Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Geschäftsbereich Pflanzenbau

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030

15.02.21 | Die im Rahmen der UNO Nachhaltigkeitsziele drängendste und in allen drei Dimensio-nen herausforderndste Frage ist, wie die Verfügbarkeit und der Zugang zu ausrei-chend gesunder Nahrung für die weiterhin wachsende Weltbevölkerung angesichts der begrenzten Ressourcen gewährleistet werden kann. Aktuell hungern mehr Menschen als je zuvor. Die Schweiz hat im Ausland aber auch durch einen eigenen Beitrag an die Lebensmittelproduktion im Inland eine Verantwortung, zumal unser Konsum zu rund 50% durch Importe gedeckt werden muss.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Grosses Potential für den Schweizer Ackerbau

26.01.21 | Der neue Bericht «Potential ausgewählter Ackerkulturen in der Schweiz» des Schweizer Bauernverbands zeigt auf, wo es Marktchancen im Bereich der pflanzlichen Lebensmittel gibt und was es braucht, damit die Landwirtschaftsbetriebe diese auch nutzen können.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verlängerung des Gentechnik-Moratoriums: Vernehmlassungsverfahren

26.01.21 | Die gentechnikfreie Produktion in der Schweizer Landwirtschaft steht für hochwertige Lebensmittel und Glaub-würdigkeit und entspricht einem Konsumentenbedürfnis. Der Schweizer Bauernverband SBV begrüsst die Verlän-gerung des Moratoriums, denn damit kann das Erfolgsmodell der gentechnikfreien Schweizer Landwirtschaft auch in Zukunft gelebt werden.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Ethylenoxid ist kein Pflanzenschutzmittel

22.12.20 | In den letzten Wochen mussten verschiedene Schweizer Detailhändler Lebensmittel zurückrufen, die Ethylenoxid enthielten. In ihrer Kommunikation behaupten sie teilweise, dass es sich dabei um ein Pflanzenschutzmittel handelt. Das ist kompletter Unfug!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Inkonsequente Pflanzenschutzmittelpolitik des Bundes!

12.11.20 | Der Verband der Schweizer Zuckerrübenpflanzer SVZ ist konsterniert. Das Bundesamt für Landwirtschaft hat die von der Zuckerbranche geforderte befristete Notzulassung einer neonicotinoidhaltigen Beizung für Zuckerrüben nicht genehmigt. Dies, nachdem zahlreiche EU-Staaten Ausnahmebewilligungen für neonicotinoidhaltige Beizmittel erlassen haben. Der SVZ fordert nun zur Gleichbehandlung der einheimischen Zuckerproduktion, dass nur noch Zucker importiert wird, der mit in der Schweiz zugelassenen Pflanzenschutzmittel hergestellt wurde.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Erfreulich! Gentech-Moratorium soll bleiben

12.11.20 | In der neuen Botschaft zum Gentechnikgesetz schlägt der Bundesrat eine Verlängerung des Gentech-Moratoriums um weitere vier Jahre vor. Der Schweizer Bauernverband (SBV) unterstützt dies ausdrücklich. Das Moratorium ist die Grundlage, damit die Schweizer Landwirtschaft konsequent gentechnikfrei bleibt und sich von Importprodukten differenzieren kann.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Bauernfamilien: Lasst die Schweiz erblühen!

26.10.20 | Tue Gutes und sprich darüber: Der Schweizer Bauernverband lanciert für 2021 eine Aktion zur Förderung von Blühstreifen. Gesucht sind mindestens 300 Betriebe, verteilt in der ganzen Schweiz, die bei «Die Schweiz blüht!» mitmachen. Diese erhalten das Saatgut kostenlos und können den eigenen Betrieb sowie die Landwirtschaft als Ganzes positiv in Szene setzen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Umgang mit den Risiken von Pflanzenschutzmitteln: Vorberatende Kommission ebnet den Weg für Plenum des Nationalrats

14.10.20 | Der Schweizer Bauernverband (SBV) begrüsst es, dass die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats die parlamentarische Initiative ihrer Schwesterkommission im Ständerat unterstützt. Diese ist eine Antwort auf die anstehenden Volksinitiativen betreffend Pflanzenschutzmittel, indem sie mit einem verbindlichen Absenkpfad die Risiken im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln senkt und den Umgang mit Nährstoffüberschüssen regelt. Dies schafft auch Spielraum für die Sistierung der AP22+.

Mehr lesen