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SBV-News Nr. 12 (20.03. – 24.03.2017)

Notiz­ der Woche

Die Führungsspitzen von Migros, angeführt von Herbert Bolliger, Präsident der Generaldirektion des MGB, und des Schweizer Bauernverbands, angeführt von Präsident Markus Ritter, trafen sich zu den regelmässig stattfindenden Gesprächen. Erörtert wurde die Marktsituation aller Produktionsbereiche, namentlich auch der Milchwirtschaft. Migros bekundete die Bezahlung des aktuellen Richtpreises für A-Milch einzuhalten. Eine Verbesserung der Produzentenpreise ist nach Auffassung des SBV zwingend nötig, um die Milchproduktion im Grasland Schweiz nicht zu gefährden. Ein Austausch fand auch betreffend die aktuellen politische Themen statt. Dabei nahm der SBV erfreut die positive Haltung der Migros zum Gegenvorschlag zur Initiative für Ernährungssicherhit zur Kenntnis. Beide Parteien sind sich einig, dass der Gegenentwurf das Thema Ernährungssicherheit in einem gesamtheitlichen Ansatz aufnimmt. Das Treffen fand bei der Bischofszell Nahrungsmittel AG BINA statt. Das zur Migros gehörende Unternehmen ist in der Veredelung von Gemüse, Früchten und Kartoffeln tätig und ist auch ein wichtiger Partner der Schweizer Landwirtschaft.


 

Agrimage @ OLMA-Bauerntag

Die Projektgruppe „Preisverleihung Fotowettbewerb Agrimage am OLMA-Bauerntag“ traf sich zu einer ersten Sitzung. Vertreter des St. Galler Bauernverbands, der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost, des LID und des SBV diskutierten Vorschläge, wie die Preisverleihung im Rahmen des 4. OLMA-Bauerntags eingebettet werden kann. An der Preisverleihung werden neben den drei Hauptgewinnern jeweils drei Sieger aus insgesamt neun Kategorien geehrt. Die Preisverleihung soll mit Fachreferaten zum Thema Öffentlichkeitsarbeit abgerundet werden. Ziel des Anlasses ist es, Synergien unter den Organisationen zu Nutzen und eine kritische Würdigung der landwirtschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit vorzunehmen. Dafür werden eigens Experten aus Marketing und Kommunikation eingeladen, die die landwirtschaftliche Werbung analysieren und die Diskrepanz zwischen Werbung und Realität aufzeigen sollen.

Littering-Kampagne

Seit 2012 engagieren sich der SBV und die IG Saubere Umwelt (IGSU) gemeinsam gegen Littering im ländlichen Raum. Wie jedes Jahr im Frühling schickte der SBV eine E-Mail an über 1000 Gemeinden in der ganzen Schweiz und machte sie auf die Problematik aufmerksam. Dem Schreiben wurde ein Formular für die Bestellung von Anti-Littering-Material (Tafeln, Plakate, Minibroschüre) beigelegt. Die Tafeln sollen die Bevölkerung an viel benutzten Strassen und Gehwegen auf die Gefahren von weggeworfenen Abfällen aufmerksam machen. Das Material kann ebenfalls unter www.landwirtschaft.ch bestellt werden. Zusätzlich wurde auf die Anti-Littering-Kuh des SBV – welche kostenlos ausgeliehen werden kann – aufmerksam gemacht und über den nationalen Clean-Up-Day vom kommenden September informiert. Der SBV engagiert sich auch 2017 aktiv an einer Aufräum-Aktion.  

Integration – Flüchtlingsprojekt 

Markus Ritter, SBV-Präsident, und Urs Schneider, Stv. Direktor des SBV, besuchten den Betrieb der Familie Ramser und diskutierten mit den Beteiligten das Integrationsprojekt. Markus Ramser betonte wie wichtig es ist, dass echte Integrationsarbeit geleistet wird. Dies beinhalte das Vermitteln der Sprache, Ausbildung, vertraut machen mit den hier geltenden Sitten und Gewohnheiten sowie Kontaktpflege, bis hin zu Familienanschluss. Es dürfe nicht allein darum gehen, eine Arbeitskraft zu bekommen. Ramser ist überzeugt, dass auf vielen Betrieben Flüchtlinge eine wertvolle Hilfe leisten und Entlastung bringen könnten. Tesfu Adhanom, der als Flüchtling beim Projekt mitwirkt, glaubt, dass viele Flüchtlinge bereit wären, auf Bauernbetrieben zu arbeiten. Die SBV-Vertreter zeigten sich beeindruckt von diesem positiven Beispiel und hoffen, dass vermehrt Betriebe bereit sind, entsprechende Arbeitsplätze anzubieten.  

Podium "Megatrend Selbstversorgung: Was bringen Urban Farming und Gardening der Umwelt und der Gesellschaft"

Beim einem Podium zum Thema urbane Landwirtschaft in Luzern diskutierten die Teilnehmer die Frage, ob für den SBV – vertreten durch Christine Badertscher, Leiterin Agrarwirtschaft – die urbane Landwirtschaft eine Konkurrenz zur klassischen Landwirtschaft darstellt und welche Vor- und Nachteile diese Bewegung für die künftige Entwicklung der Schweizer Landwirtschaft mit sich bringt. Dabei konnte aufgezeigt werden, dass die Schweiz bereits über eine hervorragende Versorgung mit regionalen Lebensmitteln verfügt und die Notwendigkeit zur Selbstversorgung, im Vergleich zu anderen Ländern, gering ist. Die Podiumsteilnehmer kamen jedoch zum Schluss, dass die urbane Landwirtschaft für die Sensibilisierung der Bevölkerung für die einheimische Lebensmittelproduktion sinnvoll sei.