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SBV-News Nr. 7 (10. – 14.2.2020)

Notiz­ der Woche

Der Bundesrat hat am 12. Februar die Botschaft zur PA22+  veröffentlicht. Der SBV wird diese in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsorganisationen vertieft analysieren und wo nötig für die parlamentarische Beratung Anpassungsvorschläge ausarbeiten. Damit hat ein langer Prozess mit dem Ziel begonnen, die beste Lösung im Interesse unserer Bauernfamilien zu erreichen. 


 

Schlepperschlauch-Obligatorium

Der SBV hat sich entschieden gegen ein Schleppschlauobligatorium gewehrt. Entsprechend enttäuscht sind wir nun über den Entscheid des Bundesrats. Der Schleppschlauch  ist bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, um Gülle emissionsarm auszubringen und er eignet sich nicht für alle Regionen und schon gar nicht für Hanglagen. Das Anreizsystem hat bestens funktioniert und zu einer steigenden Umstellung überall dort geführt, wo der Einsatz des Schleppschlauches möglich ist. Der Schaden und die Kosten für die Landwirtschaft sind mit einem Obligatorium enorm, das scheint den Bundesrat aber nicht zu kümmern. Deshalb wird der SBV versuchen das Obligatorium im Rahmen der AP22+ bekämpfen und eine Weiterführung der Förderung zu erreichen.  

Absenkpfad Pflanzenschutzmittel

Die Vernehmlassung zur parlamentarischen Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» ist eröffnet worden. Kernstück sind die Erfassung der Verkäufe von Pflanzenschutzmitteln am Verkaufspunkt und eine zentrale Aufzeichnung der Anwendungen auf dem Betrieb. Weiter erhält die Branche den Auftrag, nebst den unzähligen laufenden Aktivitäten selber zusätzliche risikobasierte Massnahmen zu ergreifen, deren Wirkung zu messen und regelmässig darüber zu berichten. Offen ist, wie breit die «Branche» definiert ist. Der SBV wird Anfang März eine Vernehmlassung bei seinen Mitgliedorganisationen durchführen.

Notfallzulassung zur Drahtwurm-Bekämpfung

Zur Bekämpfung des Drahtwurms in Kartoffeln steht aktuell nur der Wirkstoff Chlorpyrifos zur Verfügung. Der Wirkstoff verzeichnet jedoch eine schlechte Wirkung und eine hohe Ökotoxizität. Nun wurde für den Anbau 2020 das biologische Produkt Attracap für die Anwendung auf 1000 ha zugelassen. Das Produkt basiert auf einem pathogenen Pilz. Aufgrund der späten Zulassung muss jedoch mit Lieferschwierigkeiten gerechnet werden.

Fachkommission Kommunikation

Die Mitglieder der Fachkommission Kommunikation diskutierten das gemeinsame Jahresthema «Regionalität» und informierten sich über den Stand bei der strategischen Überprüfung bei der Basiskommunikation. Schwerpunktthemen waren die vorgesehenen und neuen Massnahmen im Rahmen der Aufklärungskampagne für die beiden Initiativen (Trinkwasser & Pestizidfrei) sowie die ersten Vorschläge für die eigentliche Abstimmungskampagne. Die Kommissionsmitglieder machten Vorschläge zuhanden der Begleitgruppe.

Begleitgruppe Initiativen

Die Begleitgruppe zu den Initiativen befasste sich mit ersten Vorschlägen für die Abstimmungskampagne gegen die Initiativen «Für sauberes Trinkwasser» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide», der geplanten Mediakampagne im März sowie mit den übrigen Massnahmen und neuen Ideen im Rahmen der Fortsetzung der Aufklärungskampagne 2020. Diese Woche erfolgt eine breite Information zu den vorgesehenen Aktivitäten und dem dafür nötigen Engagement von Seiten der landwirtschaftlichen Organisationen sowie den Bauernfamilien.

Referendum Jagdgesetz

Das nationale Komitee (Jagd Schweiz, SBV, SAB) organisierte für die Deutschschweizer Stützpunkte und alle Mitbetroffenen einen Informationsanlass in Olten. Dort wurde die Kampagne vorgestellt und die Umsetzung der einzelnen Massnahmen besprochen. Erfreulicherweise waren alle Kantone vertreten und es war grosse Motivation für ein Engagement spürbar. Über das revidierte Jagdgesetz wird am 17. Mai abgestimmt.

Arbeitsgruppe Produktionssystembeiträge

Die interne Arbeitsgruppe Agrarpolitik befasste sich vorgesehenen Produktionssystembeiträgen. Mehr als 40 Vertreter von Mitgliedsorganisationen nahmen teil. Am Vormittag präsentierte das BLW, was im Rahmen der AP 22+ geplant ist. Am Nachmittag fanden Workshops in drei Untergruppen statt: Tierproduktion, Ackerbau und Spezialkulturen. Viele Fragen sind noch offen. Die Konkretisierung wird auf Stufe der Verordnungen erfolgen.