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2026: Internationales Jahr der Weiden und Hirten
Die UNO hat 2026 zum internationalen Jahr der Weiden und Hirten erkoren (International Year of Rangelands and Pastoralists). Im Zentrum stehen die graslandbasierte Tierhaltung und die daraus hervorgegangenen Weidelandschaften einerseits und die involvierten Hirten- und Bauernfamilien andererseits. Im internationalen Kontext existiert eine enorme Vielfalt an Weidelandschaften und Tierhaltungskulturen. Diese umfassen drei Viertel der weltweiten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Diverse Formen der Tierhaltung sind kulturell und wirtschaftlich eine wichtige Existenzgrundlage.
In der Schweiz sind Weiden ebenfalls von grosser Bedeutung. Die Hälfte unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche sind Dauerwiesen und Weiden. Das entspricht über 500'000 Hektaren oder fast der Fläche des Kanton Wallis. Diese lassen sich nur über die Haltung von Rindvieh, Schafen oder Ziegen und damit die Milch- und Fleischproduktion für die menschliche Ernährung nutzen. Dazu kommen 220’000 Hektaren Alpweiden im Sömmerungsgebiet, auf dem im Sommer die Nutztiere auf der Alp sind. Seit 2023 gehört die Schweizer Alpsaison zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Nach wie vor ziehen im Winter auch einige Schafherden durch die Schweiz.
Mit den Nutztieren eng verbunden sind die Menschen, die diese betreuen. Das sind Hirtinnen und Hirten, Älplerinnen und Älpler, Bergbäuerinnen und Bergbauern. Der Schweizer Bauernverband, der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband, die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete und Helvetas engagieren sich 2026 dafür,
- die Zusammenhänge rund um die Weidelandnutzung und deren Vorzüge für den Arten-, Ressourcen und Naturgefahrenschutz zu thematisieren,
- ihre Bedeutung für die lokale Wirtschaft, Lebensmittelproduktion und traditionelle Identität zu unterstreichen,
- die Menschen dahinter sichtbar zu machen
- und ihnen eine Stimme zu verleihen.
Dazu sind verschiedene Projekte und Kommunikationen angedacht. Eines davon zielt darauf ab, der Schweizer Bevölkerung die Menschen hinter dem Weideland und ihre täglichen Herausforderungen näher zu bringen. Auf den Social-Media-Kanälen von Schweizer Bäuerinnen und Bauern und Helvetas berichten diese aus ihrem Leben. Mehr zu diesem Projekt und den mitwirkenden Protagonistinnen und Protagonisten aus der Deutschschweiz, der Westschweiz und dem Tessin verlinken wir in Kürze.
An einer Tagung geht es darum, die aktuellen Schwierigkeiten des Weidelands weltweit und im Schweizer Berg- und Alpgebiets zu thematisieren und Lösungen zu erarbeiten. Zum Abschluss des UNO-Jahres ist eine gemeinsame Deklaration an die Adresse von Politik und Verwaltung geplant.