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SBV-News Nr. 47 (18.11 – 22.11.2019)

Notiz­ der Woche

Für den Schweizer Bauernverband ist die DV einer der wichtigsten Anlässe im Verbandsjahr und ein «Schaufenster» nach Innen und Aussen. 360 Delegierte und rund 60 Gäste wohnten der Versammlung bei. Die Meldung des Tages war die Ankündigung des Rücktritts von SBV-Direktor Jacques Bourgeois. Die DV stand ansonsten im Zeichen von schwierigen politischen Herausforderungen, allen voran die Bekämpfung der für die Landwirtschaft schädlichen Pflanzenschutz-Initiativen, aber auch der anstehenden nächsten Agrarreform-Etappe (AP22+) und dem vorgesehenen Freihandelsabkommen mit Mercosur. Zudem wählten die Delegierten die neue Präsidentin des SBLV, Anne Challandes, in den Vorstand und in der Folge auch als Vizepräsidentin des SBV. Die Verleihung der sprachregional ausgerichteten Medienpreise rundete die DV ab.


 

Begleitgruppe Pflanzenschutzinitiativen

Die nationale Begleitgruppe blickte auf die Aufklärungskampagne 2019 zurück. Zudem befasste sie sich mit der Situation rund um die Bewilligungen und Überprüfungen von Pflanzenschutzmitteln und führte sich die wichtigsten Erkenntnisse aus der durchgeführten Konsumentenbefragung zu Gemüte. Aufgrund der Erfahrungen und den Erkenntnissen aus der Befragung planten die Mitglieder das weitere Vorgehen. Da die Abstimmung zu den beiden Abstimmungen voraussichtlich erst im November 2020 stattfinden wird, wird die Aufklärungskampagne «Wir schützen, was wir lieben» optimiert und weitergeführt. Zusätzlich ist auf Anfang 2020 eine Mediakampagne geplant.

Minimallohn leicht erhöht

Die zuständige Arbeitsgruppe mit Vertretern des Bundes, der Kantone, landw. Organisationen und der Arbeitsgemeinschaft der Berufsverbände der landwirtschaftlichen Angestellten beschloss eine Erhöhung des Minimallohns für Arbeitskräfte in der Landwirtschaft um 30 Fr. auf 3'300 Fr./Monat. Die Gründe sind die Teuerung und die schwierige Rekrutierungssituation. Der festgelegte Minimallohn ist Bestandteil der offiziellen Lohnrichtlinie.

Trinkwasser-Podium der ETH Zürich

Die ETH führte ein Podium mit dem Titel «Vergiften wir unser Trinkwasser» durch, an dem rund 400 Personen teilnahmen. Es diskutierten neben dem SBV je ein Vertreter der Kantonschemiker, der EAWAG und ein Biolandwirt. Der SBV zeigte anhand von konkreten Beispielen und Zahlen auf, welche Folgen einer Annahme der Trinkwasserinitiative für Landwirtschaft und Gesellschaft hätte.

Internationaler Handel

Das Seco informierte letzte Woche an einer Tagung über die aktuelle Situation bei den Freihandelsabkommen. Relevant für die Landwirtschaft ist, dass das Freihandelsabkommen mit Mercosur nicht wie ursprünglich geplant im Dezember, sondern voraussichtlich Februar 2020 veröffentlicht wird. Und für das potenzielle Abkommen mit den USA werden derzeit Regulierungsfragen analysiert. Letzteres scheint bei der USA selber keine Priorität zu haben. Die Verhandlungsgrundlage der Schweiz enthält neu ein Kapitel über Handel und nachhaltige Entwicklung.

Statistik der Woche

Im Jahr 2018 stammten in der Schweiz 70 % des Verbrauchs an Nahrungsmittelenergie aus pflanzlichen, 30 % aus tierischen Nahrungsmitteln. Die Inlandproduktion von tierischen Nahrungsmitteln (2018: 11’901 TJ) lag, gemessen an der Energie, jedoch leicht höher als jene von pflanzlichen Nahrungsmitteln (2018: 10’972 TJ). Deshalb betrug das Verhältnis der Inlandproduktion zum Verbrauch (Selbstversorgungsgrad) bei den pflanzlichen Nahrungsmitteln nur 40 %, bei den tierischen Nahrungsmitteln jedoch 100 %.