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Wasser
Wasser ist ein kostbares Gut und ist für die landwirtschaftliche Produktion unentbehrlich. Die Schweiz gilt als Wasserschloss Europas. Das liegt einerseits an unseren Wasserreserven in Form von Gletschern in den Bergen, sowie dem reichlich vorhandenen Grundwasser. In den letzten Jahren haben sich jedoch auch bei uns die Trockenheitsperioden gehäuft und das Wasser wurde in einigen Regionen zeitweise knapp. Da auch Haushalte, Gewerbe und Industrie auf Wasser angewiesen sind, kommt es vermehrt zu Nutzungskonflikten.
Nicht nur Trockenheit, auch Starkniederschläge nehmen als Folge des Klimawandels zu.
Eine zentrale Ressource
Die Landwirtschaft braucht Wasser für verschiedene Bedürfnisse. Dazu gehört die Bewässerung von Kulturen, das Tränken der Tiere oder die Reinigung von Maschinen. In der Schweiz wurde 2023 nur 3.3% der landwirtschaftlichen Nutzfläche bewässert. Am meisten bewässert wurde Grünland, gefolgt von Gemüse und Obst. Unsere Produktion steht mit den Auswirkungen des Klimawandels zunehmend unter Druck. Sorgsamer Umgang über effiziente Bewässerungstechniken oder andere Anpassungsmassnahmen wie neue, trockenheitstolerantere Sorten sind gefragt.
Ein Beispiel für konkrete Anpassungsmassnahmen ist das Ressourcenprojekt «Slow Water» in den Kantonen Baselland und Luzern. Durch verschiedene hydrologische und bewirtschaftungstechnische Massnahmen soll die Wasserrückhaltefähigkeit in Böden und Grundwasserleitern verbessert werden. Zu den Massnahmen gehören beispielsweise Hecken und Gräben entlang von Höhenlinien oder Retentionsteiche. Ziel ist es, die landwirtschaftliche Produktion im Pflanzenbau und in der Tierhaltung zu sichern und gleichzeitig die Trinkwasserversorgung der Gemeinden zu gewährleisten.
Innovative Technik
Technologische Fortschritte ermöglichen es der Landwirtschaft zunehmend, Wasser gezielter und sparsamer einzusetzen. Das Ressourcenprojekt «Integrales Wassermanagement» im Kanton Thurgau startet 2025 und verfolgt das Ziel, die Effizienz der Nutzung regionaler Wasserressourcen nachhaltig zu steigern, beispielsweise mit optimierten Bewässerungsplanung oder dem Einsatz effizienter Bewässerungssysteme. Dies, ohne die landwirtschaftliche Produktion zu beeinträchtigen.
Gewässerschutz
Durch die landwirtschaftliche Produktion kann das Wasser mit Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutzmittel und Tierarzneimittel belastet werden, aber auch mit Bodenpartikeln, die durch Erosion mitgerissen werden. Das Bundesamt für Umwelt erfasst die Belastung des Grundwassers mit dem Monitoringprogramm NAQUA, diejenige der Oberflächengewässer mit NAWA. Die im Gewässerschutzrecht aufgeführten Vorschriften, die von der Landwirtschaft befolgt werden müssen, sind in den Modulen der Vollzugshilfe Umweltschutz in der Landwirtschaft konkretisiert. Im Landwirtschaftsrecht dienen dem Schutz der Gewässer v.a. die Bestimmungen im Ökologischen Leistungsnachweis, Ressourcenprogramme und Gewässerschutzprojekte.
In der Praxis
Landwirtinnen und Landwirte setzen zahlreiche Massnahmen um, um die Belastung der Gewässer möglichst gering zu halten. So gelten für den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln verbindliche Mindestabstandabstände. Diese bewachsenen Pufferstreifen verringern das Risiko, dass Nährstoffe oder Chemikalien ins Wasser gelangen Durch Verringerung der Erosion, etwa durch Begrünung von Ackerflächen im Winter, trägt die Landwirtschaft dazu bei, dass weniger Bodenpartikel und Nährstoffe in die Gewässer eingetragen werden.
Das Ressourcenprojekt «AquaSan» im Kanton Thurgau untersuchte die Einträge von Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässer, und wie diese reduziert werden können. Zu den Massnahmen, die teilnehmende Betriebe umsetzten, gehörten beispielsweise Änderungen an der Befüllstrategie, die Abdeckung offener Schächte oder eine optimierte Düseneinstellung.
Kontaktpersonen

David Brugger
Schweizer Bauernverband
Leiter Geschäftsbereich Pflanzenbau
Telefon 077 438 90 88
E-Mail david.brugger@sbv-usp.ch

Diane Gossin
Stv. Leiterin Geschäftsbereich Energie und Umwelt
Fachverantwortliche Biodiversität, Verkehr & Wasser
Belpstrasse 26, 3007 Bern
diane.gossin@sbv-usp.ch
Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Geschäftsbereich Energie & Umwelt