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Klima
Der Klimawandel gehört zu den grössten globalen Herausforderungen der heutigen Zeit. Die Schweizer Landwirtschaft ist über ihre Abhängigkeit von den natürlichen Ressourcen vom Klimawandel stark betroffen, andererseits gehört sie zu den Verursachern desselben, weil sie bei der Produktion von Nahrungsmitteln Treibhausgase emittiert. Deshalb setzt sich der SBV dafür ein, dass über die Sensibilisierung und Ausbildung der Produzenten diese dazu motiviert werden, freiwillig Treibhausgase zu reduzieren. Ausserdem unterstützt der SBV die Plattform AgroCleanTech, über welche konkret Projekte für Treibhausgasreduktionen und Energieeffizienz in der Landwirtschaft umgesetzt werden.
Treibhausgase: Beitrag der Landwirtschaft
Global wird der Beitrag der landwirtschaftlichen Aktivität an den gesamten Treibhausgasemissionen durchschnittlich auf 9 bis 10% Prozent eingeschätzt. In der Schweiz ist der Beitrag aus der Landwirtschaft wegen unserer klimaneutralen Stromversorgung mit 12.3% etwas höher (BAFU, 2015). Der Anteil der Landwirtschaft ist relativ stabil. Über 50% der Emissionen stammen aus der Rindviehhaltung. 25% stammen aus den Lachgasemissionen (N2O) aus den mit Stickstoff gedüngten Böden. Knapp 20% stammen aus der Höfdüngerbewirtschaftung. Seit 1990 konnte die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen um rund 13% senken. Umgerechnet auf die produzierte verdauliche Energieeinheit betrug der Rückgang seit 1990 sogar 18%.
Massnahmen zur Reduktion
Die Landwirtschaft ist bereit, weitere Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der SBV sieht Möglichkeiten vor allem in folgenden Bereichen:
- Betrieb von Biogasanlagen mit Hofdüngern
- Emissionsminderende Fütterung des Rindviehs
- Erhöhung Lebenstagleistung beim Rindvieh
- Erhöhung der Stickstoffeffizienz
- Treibstoffsparende Massnahmen
- Ersatz von fossilen Brennstoffen durch erneuerbare Energien
Bereits sind verschiedene Aktivitäten und Programme am Laufen:
- AgroCleanTech: Energie – und Klimacheck für Landwirte; Sensibilisierung; Wissensvermittlung; Energieeffizienzprogramme, etc.
- Ressourcenprojekte in Kantonen: AgroCO2ncept Flaachtal, auf Initiative von lokalen/regionalen Landwirten
- Kompensationsprojekte mit Klik (Düngerzusätze (Entec), Biogasanlagen)
- Projekt Silofolien Recycling: Reduktion um 15‘000t CO2-Emissionen
- IP-Suisse: Implementierung von klimaschonenden Massnahmen
- Grüner Teppich der Branchenorganisation Milch
Anpassung an den Klimawandel
Der Klimawandel hat neben einigen wenigen positiven Effekten (Weinbau, längere Vegetationsperioden) auch negative Auswirkungen auf die Schweizer Landwirtschaft. Dazu gehören vor allem Wasserknappheit, zunehmender Schädlings- und krankheitsdruck, sowie das Auftreten von extremen Wetterereignissen.
Über die folgenden Massnahmen ist die Landwirtschaft dabei, sich an den Klimawandel anzupassen:
- Standortangepasste Produktion und angepasste Wahl der Kulturen
- Anbau trockenheitsresistenter Sorten; entsprechende Forschung und Züchtung
- Gutes Wassermanagement, Bewässerungstechnologien (Z.B. Tröpfchenbewässerung), Bau von Wasserrückhaltebecken
- Überwachung von potenziell neuen Schadorganismen
- Risikomanagement über Diversifikation
Sind Kühe Klimakiller?
Nein! Die Zusammenhänge sind viel komplizierter, wie dieses Video erläutert. Die Schweizer Landwirtschaft hat in den letzten 20 Jahren nur wenig zur Erwärmung beigetragen. Damit das weltweite Temperaturziel einer Erwärmung max. 1.5°C resp. 2°C erreichen werden kann, müssen die Methanemissionen um 0.3% pro Jahr reduziert werden.
Kontaktperson

Hannah von Ballmoos-Hofer
Stv. Leiterin Departement Produktion, Märkte und Ökologie
Leiterin Geschäftsbereich Energie und Umwelt
Fachverantwortliche Klima, Energie & Wasser
Belpstrasse 26, 3007 Bern
hannah.vonballmoos@sbv-usp.ch