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SBV-News Nr. 19 (10. – 14.5.2021)

Notiz­ der Woche

Skandaljournalismus hat Hochkonjunktur. Einem Befürworter der Trinkwasserinitiative, der sein Haus mit blauen JA-Plakaten eingedeckt hat, wurden übers Wochenende zwei entwendet. Prompt machte die Aargauer-Zeitung daraus eine grosse Story. Bauern aus der Region wurden des Hausfriedensbruchs und Diebstahls verdächtigt. Am Ende stellte sich heraus: Es waren drei Betrunkene auf dem Heimweg, die – von den blauen Wimpeln angetan – sie ein Stück weit mitnahmen. Den Vorschlag an die Journalistin, als Ergänzung eine fundierte Auslegeordnung zur Initiative und ihren Folgen zu machen, lehnte diese dankend ab.


 

Abstimmungskampagne

Unterdessen sind die Abstimmungsunterlagen eingetroffen und die Abstimmungskampagne kommt in den Schlussspurt. Am Wochenende fanden an zahlreichen Orten in verschiedensten Landesteilen Aktivitäten statt. Das Engagement von Seiten der Landwirtschaft und der Bauernfamilien ist enorm. Das ist sehr erfreulich! Die ersten Umfragen zeigten, dass insbesondere die Rentnerinnen und Rentner überdurchschnittliche Sympathie für die beiden Agrar-Initiativen zeigen. Offenbar haben diese ein veraltetes Bild der Landwirtschaft im Kopf. Es gilt also in den nächsten vier Wochen, ältere Personen speziell zu überzeugen. Nach wie vor kann man dafür auf der Kampagnen-Webseite Flyer bestellen. Neben der Überzeugung geht es nun auch darum, die Leute zum Abstimmen zu bewegen!

Politforum zu den Agrarinitiativen

Am Politforum im Berner Käfigturm vertrat SBV-Direktor Martin Rufer gemeinsam mit Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach die Initiativegegner. Für die Ja-Seite war Arzt Jerome Tschudi vor Ort. Die Argumente konnten gut eingebracht werden. Die Befürworter versuchten stets, von den Initiativen abzulenken und die Probleme ins Zentrum der Diskussion zu rücken. Es gelang aber, immer wieder aufzuzeigen, dass die Initiativen eben gerade nicht die Lösung für die Herausforderungen sind.

Foodwaste vermindern

Im Rahmen seines Engagements von «Save Food. Fight Waste» stellt der Bauernverband Betrieben mit Direktvermarktung kostenloses Kommunikationsmaterial zur Verfügung. Damit will er Foodwaste verhindern und die Wertschätzung für Lebensmittel generell erhöhen. Zwei unterschiedlich grosse Kleber dienen dazu, nicht-handelstaugliche Produkte auszuzeichnen. Ein Flyer klärt die Konsumentinnen darüber auf, dass der Kauf ein Beitrag gegen Foodwaste ist und was sie weiter tun können, um die Lebensmittelverluste zu vermeiden. Der Bestelltalon ist auf der Webseite zu finden: sbv-usp.ch  -> Foodwaste.

Statistik der Woche

2020 hat die offene Ackerfläche um 2368 Hektaren (+0,9 %) zugenommen und erreicht nun insgesamt 274’424 Hektaren. Der grössere Teil der Zunahme stammt von der Bio-Ackerfläche, welche um 1855 ha (+7,8 %) angestiegen ist. Damit beträgt der Bio-Anteil an der offenen Ackerfläche nun 10,3 %. Die stärkste Zunahme verzeichnete im Bio-Landbau die Fläche des Brotweizens mit 615 Hektaren (+9,9 %), gefolgt von jener des Freilandgemüses mit 442 Hektaren (+7,5 %). Relativ betrachtet ist die Sojafläche mit einer Zunahme von 300 Hektaren (+67,6 %) am stärksten gewachsen. Mit dem vermehrten Soja-Anbau soll insbesondere der Bedarf an inländischen Eiweissfuttermitteln besser gedeckt werden.