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SBV-News Nr. 41 (11. – 17.10.2021)

Notiz­ der Woche

Da die Massentierhaltungsinitiative schon im Herbst 2022 zur Abstimmung kommen wird, arbeitet der SBV bereits intensiv an deren Bekämpfung. Praktisch an allen Sitzungen ist die Initiative ein Thema. Wie schon die Agrarinitiativen hätte auch dieses Begehren zur Folge, dass die Produktion im Inland massiv reduziert und stattdessen wesentlich mehr importiert würde. Und diese Einfuhren – primär Fleisch und Eier – kämen aus Ländern mit teils sehr viel tieferen Standards. Zwar wollen die Initianten, dass für Importe gleiche Anforderungen gelten sollen, wie für die inländische Produktion. Doch diese Absicht wird an WTO-Bestimmungen und den internationalen Abkommen scheitern.


 

Bekämpfung Massentierhaltungsinitiative

Je nach Entwicklungen bei der parlamentarischen Beratung, kommt die Massentierhaltungsinitiative bereits nächsten Herbst (September oder November) vors Volk. Der SBV hat für die Führung der Gegenkampagne eine Begleitgruppe eingesetzt. Diese hat sich bereits Vorschläge für Abstimmungskampagnen von fünf verschiedenen Agenturen angeschaut. Die besten werden nun nochmals überarbeitet. Ziel ist es, möglichst bald einen breit getragenen Auftritt zu verabschieden, so dass die Vorarbeiten rechtzeitig gestartet werden können.

Soziale Absicherung

In der Berichtswoche startete die Sensibilisierungskampagne für eine bessere soziale Absicherung in der Landwirtschaft und speziell der Bäuerinnen. Die Kampagne ist ein gemeinsames Projekt des Schweizerischen Bäuerinnen und Landfrauenverbandes, Agrisano, Prométerre und dem SBV. Herzstück ist ein einfacher Selbstcheck, der das Verbesserungspotential sichtbar macht. Treten in der Vorsorge Lücken auf, bietet die Plattform ein niederschwelliges, kostenloses Beratungsangebot, um den Schutz individuell zu verbessern. Der Selbstcheck ist auf www.meine-situation.ch frei zugänglich.

Online-Veranstaltung: Wasser & Landwirtschaft

Die zunehmende Trockenperioden stellen die Bauernfamilien vor Herausforderungen und führen zu Konfliktsituationen. Der SBV organisiert deshalb ein Online-Seminar mit Forschern und Praxisvertretern zur Nutzung und dem Zugang von Wasser für die Landwirtschaft.  Dabei geht es sowohl um Fragen der Bewässerung, der Zusammenarbeit, sowie um alternative Anbautechniken und Kulturen. Auf Deutsch findet die Veranstaltung findet am 2. November 2021 von 20.30 bis 21.00 (Anmeldung) statt. Auf Französisch zur gleichen Zeit am 9. November 2021 (Anmeldung).

Statistisches Monatsheft

Am Montag wurde die Septemberausgabe mit einer Schätzung der Nutztierbestände für das aktuelle Jahr publiziert. Erstmals seit längerer Zeit steigt der Nutztierbestand gemessen in GVE schätzungsweise um 7500 Einheiten an. Verantwortlich sind v.a. die Zunahmen bei den Schweinen, den Hühnern und beim Rindvieh. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Zunahme des Schweine- und des Rindviehbestandes nur temporärer Natur sind, während der Hühner-Bestand das letzte Mal im Jahr 2006 aufgrund der Vogelgrippe abgenommen hat.

Statistik der Woche

Steigende Energiepreise und verbreitete Engpässe in der Logistik und der Warenbeschaffung führen aktuell zu höheren Teuerungsraten. Dabei kann der Blick zurück beruhigend wirken: Die allgemeine Teuerung war in den letzten Jahren tief und teilweise sogar negativ. Die Nahrungsmittelmittelpreise für Konsumenten sind sogar noch weniger angestiegen. Dies ist vielleicht mit ein Grund, weshalb zunehmend über Food Waste geklagt wird. Was wenig Wert hat, erfordert auch wenig Aufmerksamkeit. Für die Landwirtschaft haben sich die Preise der Produktionsmittel in den letzten Jahren allerdings günstig entwickelt. Die aktuelle Teuerung kommt natürlich ungelegen, es muss aber kaum mit einem extremen Anstieg der Kosten gerechnet werden. Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind in den letzten beiden Jahren insgesamt leicht angestiegen. Sie werden jedoch kaum das Niveau des Jahres 2008 erreichen. Damals herrschte eine weltweite Nahrungsmittelkrise.