Wasser ist ein kostbares Gut und ist auch für die landwirtschaftliche Produktion unentbehrlich. Die Schweiz galt bisher als Wasserschloss Europas. Das lag einerseits an unseren Wasserreserven in Form von Gletschern in den Bergen wie dem reichlich vorhandenen Grundwasser. Trockene Sommer wie jener 2018 zeigten aber deutlich, dass auch bei uns Wasser vermehrt knapp wird. Damit einher gehen Nutzungskonflikte.
Bewässerung der Kulturen
Die Landwirtschaft braucht Wasser für verschiedene Bedürfnisse. Dazu gehört die Bewässerung von Kulturen, das Tränken der Tiere oder die Reinigung von Maschinen. Dank meist ausreichend Niederschlägen müssen in der Schweiz vor allem Gemüse- und Obstkulturen regelmässig bewässert werden. Die übrigen Kulturen kommen in normalen Jahren mit dem Regen über die Runden. Die Landwirtschaft gehört weltweit zu den grösseren Wasserverbrauchern für ihre Produktion. Allerdings darf sich die Schweizer Landwirtschaft hier sehen lassen: 78% des durch Bewässerung und Wasserverschmutzung verursachten Fussabdruck beim Wasser der in der Schweiz konsumierten landwirtschaftlichen Produkte fällt im Ausland an. Dennoch steht auch unsere Produktion mit dem Klimawandel unter Druck. Sorgsamer Umgang über sparsame Bewässerungstechniken oder andere Anpassungsmassnahmen wie neue, trockenheitstolerantere Sorten sind gefragt.
Wasserschutz
Durch die landwirtschaftliche Produktion kann das Wasser mit Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutz- sowie bei Erosion mit Bodenpartikeln belastet werden. Das Bundesamt für Umwelt erfasst die Belastung des Grundwassers mit dem Monitoringprogramm NAQUA, diejenige der Oberflächengewässer mit NAWA. Die im Gewässerschutzrecht aufgeführten Vorschriften, die die Landwirtschaft einzuhalten hat, sind in den Modulen der Vollzugshilfe Umweltschutz in der Landwirtschaft konkretisiert. Im Landwirtschaftsrecht dienen v.a. die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Bestimmungen im ökologischen Leistungsnachweis und Fördermassnahmen wie Ökobeiträge, das Ressourcenprogramm und Gewässerschutzprojekte dem Schutz der Gewässer. Die Qualität des Schweizer Grund- und damit Trinkwassers ist hervorragend: 98 Prozent der Proben bei Trinkwasserfassungen liegen unter dem Anforderungswert von 0.0000001g. Es kann bedenkenlos getrunken werden.