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SBV-News Nr. 50 (7. – 13.12.2020)

Notiz­ der Woche

Der Nationalrat hat die Parlamentarische Initiative «Absenkpfad» beraten und diese nochmals verschärft. Dabei liess er ausser Acht, dass die gesamte Landwirtschaft schon massive Verbesserungen realisiert und den Pflanzenschutzmittelverbrauch massiv gesenkt hat. Auch blendete er aus, dass bereits sehr viele Massnahmen für weitere Verbesserungen im Gange sind. Es ist zu hoffen, dass der Ständerat den Absenkpfad wieder auf ein praxistaugliches Mass korrigiert.


 

Vorstand

Die letzte Sitzung des Jahres war zugleich die erste für die sieben neuen Vorstandsmitglieder. Die reich befrachtete Traktandenliste umfasste eine Übersicht über die Marktsituationen, das Referendum gegen das Freihandelsabkommen mit Indonesien (der Vorstand empfiehlt der Landwirtschaftskammer, das Abkommen zu unterstützen), die Vernehmlassung «Stopp dem Preisdumping beim Zucker», die Verlängerung des Gentech-Moratoriums, den Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative, die AP 22+, die Revision der Grundbildung in der Landwirtschaft, den Stand der Arbeiten sowie Finanzierungsfragen der Abstimmungskampagne sowie das Verbandsbudget. Er befasste sich zudem mit der parlamentarischen Initiative «Absenkpfad» und äusserte sich in einer Medienmitteilung enttäuscht über die Verschärfung des Nationalrats.

Bericht «Potential Ackerkulturen»

Neue Ernährungstrends, die Forderung nach weniger Fleischkonsum und die damit verbundene Klimadebatte zeigen, dass das Essen die Gesellschaft bewegt. Ein Bericht des GB Pflanzenbau des SBV befasste sich mit den damit verbundenen Potentialen für die Schweizer Landwirtschaft. Er behandelt alle relevanten Ackerkulturen und beschreibt die Flächen- und Mengenentwicklungen, agronomische Herausforderungen, Warenströme (Importe/Exporte), den Grenzschutz und die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Kulturen. Ein kurzes Fazit zeigt im Anschluss für jede Kultur deren künftiges Potential in Fläche und Menge. Zusammenfassend zeigt sich, dass für viele Kulturen ein Potential besteht. Damit dieses ausgeschöpft werden kann, braucht es aber Anpassungen bei den Rahmenbedingungen.

Deklaration von Produktionsmethoden

Eine Untergruppe der Mercosur-Koalition bestehend aus SBV, Tierschutz und Westschweizer Konsumenten hatte zusammen mit der Grünen Ständerätin Maya Graf eine Kommissionsmotion zur Stärkung der Deklaration vorbereitet. Die Motion verlangt vom Bund eine Ausweitung der Deklarationspflicht von bedenklichen Produktionsmethoden und das Schliessen und Schlupflöcher bei den Herkunftsangaben. Der Ständerat hiess die Motion mit 36 zu 6 Stimmen sehr deutlich gut. Die drei Organisationen haben nun eine Liste mit bedenklichen Produktionsmethoden erstellt, die in einem nächsten Schritt mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen besprochen wird.

Nahrungsmittelbilanz

Agristat hat das Kapitel 7 «Nahrungsmittelbilanz» der Publikation «Statistische Erhebungen und Schätzungen» veröffentlicht. Darin enthalten sind die provisorischen Zahlen für das Jahr 2019. Mit dem Kapitel 7 ist das letzte Kapitel der Ausgabe 2019 erstellt. Die Gesamtausgabe auf Ende Jahr ist in Vorbereitung. Gleichzeitig aktualisierte Agristat die Grafiken zum Kapitel 7. Sowohl das Kapitel 7, als auch die aktualisierten Grafiken und die aktuelle Agristat-Ausgabe 2020-11 sind unter www.agristat.ch abrufbar.

Statistik der Woche

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiweiss, Fett und Kohlenhydraten hat seit 2007 unterschiedlich stark abgenommen. Setzt man die Werte von 2007 gleich 100 %, dann ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Kohlenhydraten um 10 % auf 315 g/Person/Tag zurückgegangen, jener von Fett nur um 2 % auf 137 g/Person/Tag. Dafür könnte es zwei Gründe geben: Erstens wurde Fett in der Ernährung lange Zeit sehr negativ beurteilt. Inzwischen wurden viele Aussagen revidiert und aktuell stehen eher leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Zucker in der Kritik. Zweitens nimmt der Anteil verarbeiteter Nahrungsmittel (Convenience Food) zu. Bei diesen Nahrungsmitteln ist Fett oft eine wichtige Komponente. Zuletzt muss angefügt werden, dass die erwähnten Mengen sich auf das Angebot beziehen und grösser sind als die Mengen, welche der durchschnittliche Konsument effektiv isst. So wird z.B. nur ein Teil des Frittieröls mit der Nahrung aufgenommen.