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SBV-News Nr. 8

Notiz­ der Woche

Für 2022 ist eine Erhöhung des Produzentenpreises für Chips-Kartoffeln um 5 bis 10 Prozent mindestens nötig, um a) die Rohstoffbeschaffung in der Schweiz sicherzustellen und b) die Anbaubereitschaft der Produzenten trotz Inflation zu halten. Auf der anderen Seite würde dies rund 1 Prozent Mehrkosten pro Chips-Packung bedeuten – umgerechnet zwischen 1 bis 3 Rappen. Die Schweizer Kartoffel ist für diverse Firmen zentraler Bestandteil des Erfolgskonzepts. Diese Mehrkosten sollten sich transferieren lassen, damit auch in Zukunft noch viele Produzenten stolz ihren Namen auf der Chips-Packung suchen werden!


 

Landwirtschaftskammer

Die Landwirtschaftskammer (LAKA) diskutierte eingehend die Situation auf den Märkten. Wie in allen Sektoren sind auch die Produktionsmittel für die Bauernfamilien teurer geworden. Diese sind in den letzten Monaten um rund 6.2 Prozent angestiegen. Die LAKA verlangte daher eine sofortige Erhöhung der Produzentenpreise um 5 Prozent. Informiert wurde zudem über den Stand der Vorbereitungen für die Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative sowie des landwirtschaftlichen Verordnungspakets, das sich derzeit in der internen Vernehmlassung befindet. Die LAKA fasste weiter die Ja-Parole sowohl für die Reform AHV 21 wie auch für die Revision des Verrechnungssteuergesetzes. Darüber hinaus genehmigte sie das SBV-Budget fürs 2022.

Entschädigungsansätze für Durchleitungen

Für die Jahre 2022/2023 gelten neue Entschädigungsansätze für elektrische Freileitungen und Masten sowie für erdverlegte Leitungen und Schächte. Die Entschädigungsansätze werden alle zwei Jahre der Teuerung und dem allenfalls geänderten Zinsumfeld angepasst. Bei den Entschädigungsansätzen handelt es sich um Empfehlungen, die der SBV zusammen mit verschiedenen Organisationen und Unternehmen vereinbarte. Entschädigt wird damit die Duldung der Durchleitung, Masten und Schächte auf landwirtschaftlichem Kulturland in der Regel für die Dauer von 25 Jahren.

Hearing Weinmarkt

An der Anhörung der WAK des Nationalrats konnte der SBV seine Sichtweise zum Weinmarkt darlegen. Dieser ist insbesondere auch wegen den hohen Importen seit Jahren unter Druck. Der Marktanteil von Schweizer Weinen beträgt im Inland 37 Prozent. Die Branchenakteure waren sich einig, dass die Absatzförderung ausgebaut werden muss, um Marktanteile zu gewinnen. Erfreulicherweise fasste die WAK Beschlüsse im Sinne der Anträge der Branchen. Nun geht es darum, dass diese auch im kommenden parlamentarischen Prozess bestätigt werden.

Neuer Bauernblog auf Zentralplus

Seit Mai 2020 veröffentlicht der SBV Blogs mit Bauernfamilien aus den Kantonen Zug und Luzern auf dem Online-Newsportal Zentralplus. Markus Käppeli aus dem luzernischen Hildisrieden erzählt in der neuesten Ausgabe unter anderem von der Arbeit im Schweinestall während der Abferkelzeit. Der aktuelle Beitrag online unter www.zentralplus.ch/blog/bauern-blog/schwein-gehabt-heute-ist-bei-uns-tierisch-viel-los verfügbar.

Zahl der Woche

Ein einheimischer Landwirtschaftsbetrieb ernährt im Schnitt knapp 100 Personen (im In- und Ausland, da Nahrungsmittel wie beispielsweise Käse auch exportiert werden). Diese Zahl stieg insbesondere zwischen 1990 bis 2014 an – und zwar von 46 auf 97 Personen. Danach folgte eine Phase der Stagnation. Eine mögliche Ursache ist die zunehmende Extensivierung der Landwirtschaft.