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Öko- und Klimabilanzen

Öko- und Klimabilanzen spielen eine zentrale Rolle, um die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt zu verstehen und zu verbessern. Mit ihnen können die grössten Quellen der Treibhausgasemissionen, des Energieverbrauchs oder des Ressourcendrucks identifiziert und die dank verschiedenen Techniken realisierten Fortschritte quantifiziert werden. Als Steuerungs-, Transparenzinstrumente oder Diskussionsgrundlage werden diese Bilanzen von immer mehr Landwirtinnen und Landwirten, Beraterinnen und Beratern, Behörden und in der Privatwirtschaft verwendet.

Die Ökobilanz ist eine ganzheitliche Bewertung der Umweltauswirkungen eines landwirtschaftlichen Betriebs oder Erzeugnisses über dessen gesamten Lebenszyklus. Sie berücksichtigt nicht nur die Treibhausgasemissionen, sondern auch den Ressourcenverbrauch (Wasser, Energie, Flächen) und die Emissionen in die Umwelt (Stickstoff, Phosphor) sowie die Biodiversität.

Die Klimabilanz wiederum konzentriert sich auf die Treibhausgasemissionen: CO₂, CH₄ (Methan) und N₂O (Lachgas). Sie kann aus dem Gesamtausstoss eines Betriebs bestehen oder sich auf eine Produktionseinheit konzentrieren (pro kg Milch, pro Hektare, pro Tonne Getreide usw.). Es wurden mehrere digitale Tools entwickelt, um die Schweizer Betriebe zu begleiten: Agroscope bietet wissenschaftliche Modelle wie SALCA an, CAP’2ER wird in ganz Europa verwendet, KLiR wurde speziell für Schweizer Milchbetriebe entwickelt und das World-Climate Farm Tool erscheint vielversprechend.

Um von Nutzen zu sein, müssen die Bilanzen vergleichbar, interpretierbar und kontextualisiert sein. Dabei müssen die lokalen Bedingungen, die vielfältigen Funktionen der Landwirtschaft (Produktion, Landschaftspflege, Biodiversität usw.) und die methodischen Grenzen berücksichtigt werden.

Die Ökobilanzen dürfen nicht zu Mitteln werden, die zur Stigmatisierung genutzt werden; sie sollen vielmehr ein Hebel der ständigen Verbesserung im Dienst einer produzierenden Landwirtschaft darstellen, die in ihrem Land verwurzelt ist und ihrem Fussabdruck Sorge hat. Sie spielen zudem eine wichtige Rolle bei der Anerkennung der Klimaschutzmassnahmen, der Zertifizierung der freiwilligen Massnahmen und der Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Kontaktperson

Selina Fischer

Co-Leiterin Energie und Umwelt

Hauptverantwortung Themenbereiche Klima und Biodiversität 

Belpstrasse 26, 3007 Bern       
selina.fischer@sbv-usp.ch
Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Geschäftsbereich Energie & Umwelt