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Trinkwasser-Initiative

Die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» wurde am 13. Juni 2021 mit 60.7% abgelehnt . Die Initiative verlangte, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe Direktzahlungen erhalten, die auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten und ihre Tiere ausschliesslich mit betriebseigenem Futter versorgen können. Die Initiative würde die einheimische Produktion praktisch verunmöglichen. Bei Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Gemüse, Obst wäre nicht einmal mehr der Anbau in Bioqualität möglich, ebenso wäre die Haltung von Hühnern und Schweinen extrem eingeschränkt.

Sauberes Wasser ist auch für die Landwirtschaft wichtig. Die Initiative verfehlt aber ihr Ziel, weshalb der Schweizer Bauernverband sie ablehnt: Es ist keine Trinkwasser- sondern eine Importförderinitiative.

  • Die im Titel (Abs. 3 Buchstabe g) stehende Aussage „keine Subventionen für den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz“ ist falsch. Der prophylaktische Antibiotika-Einsatz ist in der Schweiz längstens verboten und demnach kann dieser auch nicht subventioniert werden. Die Landwirtschaft arbeitet zudem aktiv an der nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) mit. Die in der Nutztiermedizin eingesetzten Mengen haben sich in den letzten 10 Jahren mehr als halbiert.

  • Der verwendete Begriff „Pestizide“ umfasst sämtliche Mittel, auch solche, die als Pflanzenschutzmittel natürlichen Ursprungs im Biolandbau eingesetzt werden dürfen. Gemeint sind wohl synthetische Pflanzenschutzmittel.

  • Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist in der Schweiz nicht subventioniert (ausser indirekt über den Beitrag für die Direktsaat). Kein Landwirt erhält also mehr Beiträge, wenn er Pflanzenschutzmittel einsetzt. Im Gegenteil, der Verzicht wird mit Anreizsystemen belohnt (Extenso, Bio, Zusatzbeitrag für den Verzicht auf Herbizid usw.).

  • Die im Trinkwasser nachgewiesenen Rückstände liegen fast immer weit unter den gesetzlichen Höchstwerten. Neue Erkenntnisse für den Wirkstoff Chlorothalonil haben unlängst dazu geführt, das dessen Abbauprodukte von «nicht relevant» zu «relevant» eingestuft wurden. Der gesetzlich vorgeschriebene Grenzwert wurde dadurch um den Faktor 100 reduziert. An zahlreichen Trinkwasserfassungen wurden in der Folge die Grenzwerte überschritten. An der Wasserqualität hat sich jedoch nichts geändert. Chlorothalonil darf seit 2020 nicht mehr verwendet werden.

  • Auch die privaten Gartenbesitzer sowie die SBB setzen grosse Mengen Pflanzenschutzmittel ein. Die Initiative fokussiert sich aber einseitig auf die Landwirtschaft.

  • Der Verbrauch an synthetischen Pflanzenschutzmitteln ging in den letzten 10 Jahren bereits um 28 Prozent zurück. Unterdessen sind 40 Prozent der eingesetzten Mengen, natürliche Mittel, die für den Biolandbau zugelassen sind.

Schweizer Landwirte treffen viele vorbeugende Massnahmen, um ihre Kulturen zu schützen: geeignete Bodenbearbeitung und Fruchtfolge, gesundes Saatgut oder resistente Sorten. Doch das reicht nicht immer um die Qualitätsansprüche zu erfüllen und den Ertrag zu sichern. Dann kommen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Die Initiative blendet die Anforderungen des Marktes komplett aus: Nur ein kleiner Teil der Konsumenten setzt konsequent auf Biolebensmittel. Im Gegenteil, der rege Einkaufstourismus zeigt, dass es eine grosse Anzahl Kunden gibt, die vor allem auf den Preis achten. Eine rigorose Umstellung auf Biolandbau würde die Schweizer Landwirtschaft aus diesem Absatzmarkt verdrängen. Sie würden dann mit günstigen Importen ersetzt, welche den verlangten Anforderungen nicht unterstehen. Es käme zu extrem ungleich langen Spiessen. Der SBV setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmittel und sauberes Trinkwasser ein. Wir unterstützen den Aktionsplan Pflanzenschutz des Bundes, der sämtliche Aspekte des Pflanzenschutzes aufnimmt und die parlamentarische Initiative mit Absenkpfad für die Risiken von Pflanzenschutzmitteln, der die Massnahmen für verbindlich erklärt.

Kontaktperson

  

SBV-News SBV-News Nr. 34 (20.08. – 24.08.2018)

29.08.18 | Letzte Woche durften fand in Landquart die Diplomfeier für die neuen Meisterabschlüsse der Deutschschweiz statt: 8 Landwirtinnen, 102 Landwirte, fünf Bäuerinnen, eine Geflügelwirtschaftsmeisterin und ein Geflügelwirtschaftsmeister aus der Deutschschweiz schlossen die intensive, mehrteilige berufliche Weiterbildung erfolgreich ab. Andrea Hürzeler aus Grabs (SG) unterstrich die neue Frauenpower bei den Landwirtinnen. Sie schloss Prüfung zur Eidg. Meisterlandwirtin mit der unglaublichen Note von 6 ab. Hut ab!

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Medienmitteilungen
Trockenheit und Pflanzenschutz-Initiative beschäftigen SBV-Vorstand

17.08.18 | Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands setzte sich an seiner Sitzung eingehend mit der Trockenheit und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft sowie der Volksinitiative „Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide“ auseinander. Er stellt der Landwirtschaftskammer den Antrag, die Initiative abzulehnen und sich gegen einen allfälligen Gegenvorschlag auszusprechen. Die gleiche Position fasste der SBV bereits bei der Trinkwasser-Initiative.

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SBV-News SBV-News Nr. 28 (09.07 – 13.07.2018)

18.07.18 | Die Trinkwasser-Initiative hätte kaum positive Auswirkungen auf die Umwelt, aber extrem negative für die Schweizer Landwirtschaft. Denn die Folgen wären in erster Linie einerseits intensive Betriebe, die auf Direktzahlungen verzichten und andererseits mehr Importe. Deshalb setzt sich der SBV vehement für ein Nein an der Urne ein. Dazu hat er ein erstes Konzept erarbeitet. Dieses sieht vor, die Zeit bis 2020 für eine Vorkampagne zu nutzen und darauf aufbauend die eigentliche Abstimmungskampagne zu führen. Die Vorkampagne soll Aufklärungsarbeit leisten, um mit einer engagierten Abstimmungskampagne am Schluss eine Ablehnung zu erreichen. Eine wichtige Massnahme ist die Bildung einer breiten Allianz gegen die Initiative. Dazu wurden alle mitbetroffenen Organisationen, Institutionen und Unternehmen eingeladen.

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Pflanzenschutz: Es tut sich viel!

12.07.18 | Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gibt aktuell einiges zu reden, deshalb hat der Schweizer Bauernverband die Ausgangslage, die damit verbundenen Herausforderungen und Lösungsansätze in einem Fokusmagazin zusammengetragen. Auf dem, am kantonalen Pflanzenschutzprojekt mitwirkenden Betrieb von Ana Maria und Markus Lüscher im bernischen Schalunen zeigte er, wo die Schweizer Landwirtschaft steht und wohin sie will.

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Bundesrat lehnt Trinkwasser-Initiative richtigerweise ab

15.06.18 | Die Landesregierung kann sich mit der radikalen Trinkwasser-Initiative nicht anfreunden und will auch keinen Gegenvorschlag ausarbeiten. Der Bauernverband begrüsst die beiden Entscheide: Die Initiative ist zu extrem und ihre Anliegen sind bereits mit konkreten Massnahmen in Bearbeitung. Die Landwirtschaft ist daran, ihre Hausaufgaben mit der Umsetzung der diversen Aktionsplänen und Strategien zu machen!

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SBV-News SBV-News Nr. 22 (28.05. – 01.06.2018)

06.06.18 | Die Mercosur-Reisedelegation hat nach ihrer Rückkehr berichtet, dass in den bereisten Staaten die Land-wirtschaft, Tierhaltung, Fleischqualität, Schlachtbetriebe etc. auf einem erstaunlich hohen Niveau sind. Diese Einschätzungen wurden öffentlichkeitswirksam verkündet. Einige Tage danach hat der Bund – weniger öffentlichkeitswirksam – per dringlichen Beschluss mehrere Schlacht- bzw. Fleischverarbeitungsbetriebe aus Brasilien von der Lieferung von Ware in die Schweiz wegen illegalen Verhaltens gesperrt. Zwischen dem der Reisedelegation vermitteltem Bild und der Realität besteht wohl eine Diskrepanz...

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SBV-News SBV-News Nr. 20 (14.05. – 18.05.2018)

23.05.18 | Der Jahresbericht 2017 des SBV ist erschienen und wurde der Bauernzeitung, dem Agri und Agricoltore beigelegt. Wer ihn nicht erhalten hat, findet ihn auch auf unserer Internetseite www.sbv-usp.ch zum Anschauen und Runterladen. Er gibt einen Rückblick über das vergangen Jahr, die gesetzten Ziele, die erreichten Erfolge und was sonst so alles auf der Geschäftsstelle und in den Gremien lief.

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Parolen: Fair-Food, Ernährungssouveränität und Trinkwasser-Initiative

25.04.18 | Die Landwirtschaftskammer, das Parlament des Schweizer Bauernverbands, diskutierte heute die Vor- und Nachteile der anstehenden Volksinitiativen Fair-Food sowie Ernährungssouveränität und beschloss bei beiden die Stimmfreigabe.

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