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Buchhaltungsdaten verhindern Blindflug
In Kürze startet die nächste Erhebungskampagne für die Zentrale Auswertung (ZA) der Buchhaltungsdaten bei Agroscope. Diese Erhebung hat zuletzt aufgrund einer möglichen Datenlieferpflicht für die Landwirtschaft eher für Unmut gesorgt. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zentrale Auswertung für die Betriebe selbst und die Interessensvertretung eine der wichtigsten Statistiken überhaupt ist: Sie zeichnet uns ein repräsentatives Bild, wie es um die wirtschaftliche Situation der Schweizer Bauernfamilien steht. Damit ist die ZA eine unverzichtbare Grundlage für politische und marktbezogene Beurteilungen. Darum ruft der SBV dazu auf, dass möglichst viele angefragte Betriebe auch mitmachen.
Wirtschaftlichkeit im Zentrum der AP
Aktuell werden im Rahmen der AP30+ wichtige Weichen für die Zukunft der Landwirtschaft gestellt. Eines der vier zentralen Ziele lautet dabei Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation. Um die aktuelle Lage und die Entwicklungen zu kennen und zu beurteilen sind verlässliche, repräsentative Daten unverzichtbar. Nur dank dieser Informationen können politische Entscheidungsträger die Wirkung möglicher Massnahmen nachvollziehen und ungewollten Entwicklungen entgegenwirken. Ohne die Erhebung sind wir in der Weiterentwicklung der agrarpolitischen Rahmenbedingungen quasi im Blindflug unterwegs.
Vollkostendaten als Basis für faire Preise
Auch bezüglich der Situation auf den Märkten und bei den Preisverhandlungen sollten Einkommenszahlen eine massgebliche Rolle spielen. Die Betonung liegt auf «sollten», denn bekanntlich gibt es hier nach wie vor Defizite, die es anzugehen gilt. Die ZA liefert den Verbänden objektive Referenzwerte bezüglich der Produktionskosten. Diese Zahlen sind entscheidend, damit die Produzentenpreise sich konsequent auf Vollkostendaten abstützen. Konkret: Realistische wirtschaftliche Werte müssen die Grundlagen für Verhandlungen bilden und so kostendeckende Produzentenpreisen sicherstellen. Auch diese Berechnungen beziehen sich schlussendlich auf den Buchhaltungsdaten der Agroscope.
Fazit: Zuverlässige Daten sind das Fundament einer soliden Agrarpolitik und kostendeckenden Produzentenpreisen. Sie ermöglichen es, Entwicklungen zu erkennen und geeignete Massnahmen zu ergreifen. Unser Aufruf: Wenn das nächste Mal eine Anfrage von Agroscope ins Haus schneit, dann unbedingt mitmachen. Davon profitiert vor allem die Landwirtschaft selbst!
Autor
Nadine Trottmann
Projektleiterin Fokusmagazin
Tel. 056 462 50 14