Hauptinhalt

Nach drei Jahren flopp, ist es mal wieder gut

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 18. November 2025

Die Landwirtschaft darf sich nach drei schlechten Jahren auf ein gutes Resultat im 2025 freuen. Doch da auch die Kosten sowie Anbaurisiken gestiegen sind, bleiben die landwirtschaftlichen Einkommen nach wie vor ungenügend. 

Die landwirtschaftlichen Einkommen waren – das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen der Forschungsanstalt Agroscope – nach zwei bereits schlechten Vorjahren, auch 2024 tief. Der Grund war in erster Linie die schlechten Erträge im Pflanzenbau, die unter dem feuchten Wetter und den Lücken beim Pflanzenschutz litten. In der Folge betrugen letztes Jahr die durchschnittlichen Einkommen pro Familienarbeitskraft im Schnitt gerade mal 59'100 Franken. Im Berggebiet mit 44’000 Franken noch weniger. Die Direktzahlungen sind darin bereits eingerechnet. Die tiefen Einkommen sind ein grosses Problem für die Schweizer Bauernfamilien. Sie führen zu miserablen Stundenlöhnen, welche die Betriebsleitenden wirtschaftlich und psychisch belasten. Viele Betriebe leben von der Substanz und haben kein Geld für Investitionen, z.B. für einen Stallumbau oder für ihre Altersvorsorge. 

Die provisorische landwirtschaftliche Gesamtrechnung für 2025 sieht nun deutlich besser aus. Das Wetter meinte es für einmal gut mit den Kulturen auf dem Feld, da es weder zu trocken noch zu nass war. Entsprechend gab es endlich mal wieder gute Erträge. Auch im tierischen Bereich verlief das Jahr mehrheitlich erfreulich. Das Sektoreinkommen steigt deutlich. Nach drei schlechten Jahren verspricht dieses Landwirtschaftsjahr den dringend benötigten positiven Ausreisser. Zu beachten ist allerdings, dass die kumulierte Teuerung der letzten 5 Jahre 7 Prozent beträgt, was den kaufkraftbereinigten Anstieg des Einkommens wieder reduziert. 

Für den Schweizer Bauernverband ist deshalb klar: Die wirtschaftlichen Perspektiven der Bauernbetriebe müssen weiter verbessert werden, denn ein gutes Jahr auf vier schlechte reicht nicht. Die Produzentenpreise müssen steigen, um die Kosten zu decken und um die zunehmenden Produktionsrisiken aufzufangen. Und Sparübungen zur Sanierung der Bundeskasse dürfen nicht auf Kosten der Bauernfamilien erfolgen.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Loïc Bardet

Leiter Departement Wirtschaft, Bildung & Internationales
Präsident bisher, AgriAliForm

Mobile: 079 718 01 88
E-Mail: loic.bardet@sbv-usp.ch 

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News SBV-News Nr. 11 (11.03. – 17.03.2019)

19.03.19 | Der SBV führte einen Anlass für die Mitglieder des landwirtschaftlichen Klubs des nationalen Parlaments durch. Thema war die Revision Raumplanungsgesetz für das Bauen ausserhalb der Bauzone, das derzeit im Parlament zur Debatte steht. Die teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter von KMU, Tierschutz, Landschaftsschutz sowie der Landwirtschaft selbst kritisierten das Gesetz scharf: Die Vorlage bringe mehr Nachteile als Vorteile, löse aber die grundlegenden Probleme nicht. Entsprechend forderten die Teilnehmenden ein «Nicht eintreten» auf die Vorlage.

Mehr lesen
Marktkommentar Weniger Kühe jedoch mehr Kälber

14.03.19 | Die Zahl der Kühe sinkt. Laut den Zahlen der Tierverkehrsdatenbank TVD zählt man Ende Februar mit 555 587 Kühen rund 7400 weniger Kühe als ein Jahr zuvor. Dass zugleich die Zahl der Milchkühe (-9800) sank und die Zahl der Mutterkühe (+2400) stieg, ist an und für sich keine neue Nachricht mehr.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Bauernverband pusht Direktverkauf – mitmachen lohnt sich!

13.03.19 | Jeder fünfte Bauernbetrieb verkauft Produkte direkt. Für die Konsumenten ist es aber oft schwierig zu wissen, wo in seiner Umgebung er was bekommt. Deshalb hat der Schweizer Bauernverband vor einiger Zeit die nationale Plattform vomhof.ch ins Leben gerufen.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 10 (04.03. – 08.03.2019)

12.03.19 | Wie immer zum Start der Session des Parlaments, lud der SBV die bäuerlichen Parlamentarier zu einem Treffen ein. An diesem wurden die Themen besprochen, die auf der Traktandenliste der National- oder Ständerats stehen und einen Bezug zur Landwirtschaft haben. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die AP22+ und die unterschiedlichen Stellungnahmen dazu diskutiert.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 02-19: Entwicklung von Produktion und Produzentenpreisen beim Schlachtvieh

11.03.19 | Das Jahr 2018 brachte teilweise starke Mengen- und Preisbewegungen auf dem Schlachtviehmarkt. So nahm die Fleischproduktion von Grossvieh und Schafen stark zu, stabilisierte sich beim Kalbfleisch und ging bei den Schweinen stark zurück. Die Preisentwicklung verlief jeweils in die entgegengesetzte Richtung. Die Aussichten für 2019 sind je nach Schlachtviehkategorie sehr unterschiedlich.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 9 (25.02. – 01.03.2019)

04.03.19 | Um die Ausgestaltung und Prioritäten der künftigen Produktionssystembeiträge im Rahmen der AP 22+ zu diskutieren, lud das BLW rund 60 Personen von unterschiedlichen Organisationen ein. Darunter auch den SBV. Nach einer Präsentation der verschiedenen Ideen besprachen die Teilnehmenden diese in drei Gruppen (Ackerbau, Tierproduktion, Spezialkulturen). Dabei brachten sie Aspekte zur technischen Umsetzung oder der Marktnachfrage ein. Eine zweite Runde ist Ende April geplant. Dann soll es um die Details der Anforderungen und die Höhe der Beiträge gehen.

Mehr lesen
Stellungnahmen Sachplan Fruchtfolgeflächen

01.03.19 | Die ersten Resultate der neuen Arealstatistik zeigen, dass trotz der Revision des Raumplanungsgesetzes von 2013 weiterhin fast ein Quadratmeter Kulturland pro Sekunde verloren geht. Die besten Böden sind dabei am meisten unter Druck, weil sie im Talgebiet sind, wo sich das Siedlungsgebiet rasant ausdehnt. Der Sachplan Fruchtfolgeflächen ist für den langfristigen Erhalt dieser besten Böden von zentraler Bedeutung, insbesondere indem er klare quantitative Vorgaben macht. Die Wirkung des Sachplans war in der Vergangenheit jedoch ungenügend, weil Bund und Kantone ihn nicht sinngemäss umsetzten. Während inzwischen über die GIS Portale von Bund und Kantonen hunderte von Karten aller Art abgerufen werden können, bleibt es bis heute unmöglich festzustellen, ob die Schweiz über die erforderlichen Flächen verfügt und diese tatsächlich für die ackerbauliche Nutzung geeignet sind. Aus Sicht der Landwirtschaft ist beides zu bezweifeln. Deshalb erwartet der SBV, dass der Sachplan mit dieser Revision gestärkt aber keinesfalls flexibilisiert wird. Handlungsbedarf sieht auch das Stimmvolk, welches in den letzten Jahren mehrmals eine Verbesserung gefordert hat, beispielsweise mit der überwältigenden Zustimmung zu RPG 1 (68%) und zum Verfassungsartikel 104a zur Ernährungssicherheit (78%). In diesem Sinne ist der SBV mit der Vorlage soweit einverstanden, wie die Anpassungen tatsächlich dazu beitragen, dass die besten Böden zugunsten ihrer ackerbaulichen Nutzung tatsächlich und langfristig erhalten bleiben. Flexibilisierung- und Verwässerungsversuche wie auch einschlägige Abänderungen des geltenden Rechts lehnt der SBV dezidiert ab.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Pflanzenschutz: Es geht bereits viel!

28.02.19 | Der Bundesrat lehnt die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» ab und verzichtet auf einen Gegenvorschlag. Der Schweizer Bauernverband steht hinter diesem Entscheid: Die Schweizer Landwirtschaft entwickelt sich auch ohne bereits in die von der Initiative gewünschte Richtung.

Mehr lesen