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SBV-News Nr. 18 (3.5 – 9.5.2021)

Notiz­ der Woche

Mit der Trinkwasserinitiative würde gemäss Studie von Agroscope die Verkehrsmilch 5–10 % und das Rindfleisch um 10–20 % zurückgehen. Hintergrund ist, dass die Kuhbestände zurückgehen würden. Wir importieren bereits jetzt jedes Jahr die Schlachtkörper von rund 30'000 Kühen. Mit der TWI würde der Import wohl auf 50'000 Kühe hochspringen.


 

Vorstand

Der Vorstand diskutierte die Stellungnahme zur Änderung der Jagdverordnung, welche die Wolfregulierung erleichtern soll, den Verlauf der Kampagne gegen die extremen Agrarinitiativen, den Projektstand und das Vorgehen zur AP22+ und die Vernehmlassung zur Parlamentarischen Initiative «Absenkpfad».

Verordnungspaket 2021

Die Landwirtschaftskammer des SBV hat die Stellungnahme zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2021 verabschiedet. Es wurde den Mitgliedsorganisationen zugeschickt und beim BLW eingereicht.

Abstimmungskampagne

Das Engagement in den Kantonen bei den Bauernfamilien gegen die beiden Agrar-Initiativen ist sehr gross und erfreulich. Dabei zeigt sich eine grosse Kreativität, z.B. was die Landschaftssujets oder individuelle Anpassungen des Kampagnensujets angeht. Sogar musikalisch wird die Kampagne unterstützt. Nach dem Jerusalem-Tanz der Schwyzer feierte diese Woche das Musikvideo «A nos agriculteurs» von VolxRoX, Les Turboladies und dem Bauernverband des Berner Jura grossen Erfolg. Mit viel Charme, musikalischem Können und einem ernsthaften Unterton sprechen sie sich für mehr Wertschätzung und Unterstützung der Schweizer Landwirtschaft aus. Bei Youtube «A nos agriculteurs» eingeben.

Berggebiet und Agrarpolitik

Die Konferenz der Bauernverbände im Berggebiet beschäftigte sich mit den strategischen Oberzielen der Berglandwirtschaft (Märkte, Betrieb, Gesellschaft und Umwelt) und ging der Frage nach, wie die Forderungen im Kommissionspostulat zur zukünftigen Ausrichtung der Agrarpolitik aus Sicht der Berggebiete konkretisiert werden sollten. Ziel ist es, sich auszutauschen und Positionen der Berglandwirtschaft zu entwickeln, um diese in die aktuelle agrarpolitische Diskussion einzubringen.

Zuckerproduktion

Der Nationalrat sprach sich am Montag mit 117 zu 66 Stimmen und 4 Enthaltungen dafür aus, den Mindestgrenzschutz von 7 Franken pro 100 kg Zucker und befristet bis 2026 den Einzelkulturbeitrag von 2100 Franken pro Hektare mit einem Zuschlag von 200 Franken für die Bio- und IP-Suisse-Produktion gesetzlich zu verankern. Das Geschäft kommt in der Sommersession in den Ständerat.

Statistik der Woche

Die grosse Vielfalt der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe zeigt sich auch im Umfang und in der Zusammensetzung des landwirtschaftlichen Betriebsertrages. Je nach Betriebstyp dominiert eher der Pflanzenbau oder die Tierhaltung. Die Direktzahlungen liefern einen sehr variablen Beitrag. Andere Ertragsquellen (Verarbeitungsprodukte, Vermietung von Maschinen, Direktverkauf) haben v.a. bei den Betrieben mit Spezialkulturen eine grössere Bedeutung. Im Mittel der Betriebstypen und der Jahre 2017-2019 schwankte der Anteil des Pflanzenbaus am Ertrag zwischen 2,3 und 62,7 %, jener der Tierhaltung zwischen 1,6 % und 82,3 % sowie jener der Direktzahlungen zwischen 7,7 % und 48,2 %. Die Höhe des Betriebsertrags reichte dabei von 204 383 CHF bis 538 290 CHF pro Betrieb und Jahr.