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SBV-News Nr. 45 (2. – 6.11.2020)

Notiz­ der Woche

Die Abstimmung zum Jagdgesetz zeigte, welche Bedeutung den sozialen Medien heute zukommt. Der SBV lud verschiedene Verantwortliche zu einem Brainstorming ein, um sich optimal für die Kampagne gegen die beiden Pflanzenschutzabstimmungen vorzubereiten. Ziel war es, möglichst kreative Umsetzungsideen zu Abstimmungsbotschaften und -Inhalte für Facebook und Instagram zu sammeln. Der SBV entwickelt die gesammelten Ideen nun weiter und diskutiert diese anschliessend nochmals in dieser Kreativgruppe.


 

Vorstand

Erstmals fand die Vorstandsitzung aufgrund von Corona digital statt. Die Mitglieder verabschiedeten die Stellungnahme zum bundesrätlichen Gegenvorschlag zur Massentierhaltungsinitiative und lehnten diesen ab. Weiter befassten sie sich mit dem Stand der Beratung und dem weiteren Vorgehen bei der AP22+ und der parl. Initiative Absenkpfad sowie dem bevorstehenden landwirtschaftlichen Verordnungspaket. Weitere Themen waren die erwartete Verlängerung des Gentech-Moratoriums, die Abstimmungskampagne, der Stand der Beratung beim Raumplanungsgesetz II, die erneute Forderung nach Butterimporten und die Preissenkung bei den Schweinen. Der Vorstand diskutierte zudem erstmals die aktuell auf dem Tisch liegenden Varianten zur Revision der Grundbildung im Berufsfeld Landwirtschaft. Schliesslich genehmigt er die Umwandlung der DV in eine Versammlung auf dem Schriftenweg und legt das Vorgehen bezüglich Gesamterneuerungswahlen fest.

Treffen mit Uniterre

Der SBV und Uniterre diskutierten die Lage auf dem Milchmarkt. Im Zentrum der Diskussion stand die ausbleibende Erhöhung der Produzentenpreise und mögliche Massnahmen. Die aktuell stetig nötigen zusätzlichen Butterimporte bedingen eine Erhöhung des Milchpreises. Der SBV publizierte eine Medienmitteilung als Reaktion auf den neuen Import-Antrag von 2000 Tonnen Butter, in der er eine Preiserhöhung per 1. Januar von mindestens 2 Rappen/kg fordert.

Faktencheck Mega-Traktoren

Der Medien-Faktencheck auf der Webseite des SBV hat diese Woche einen neuen Beitrag erhalten: Es handelt sich um eine Richtigstellung einer Sendung von Schweiz aktuell zu Megatraktoren. Zahlen des Verbandes für Landtechnik zeigen, dass die Verkäufe der verschiedenen Leistungsklassen in den letzten Jahren stabil geblieben sind und das Segment über 300 PS gerade einmal 0.5% aller neu zugelassenen Traktoren ausmacht. Viele dieser Traktoren werden zudem gar nicht in der Landwirtschaft, sondern in der Bauwirtschaft und für Transporte eingesetzt. Der Schutz des Bodens ist ein Anliegen jedes Landwirtschaftsbetriebs.

Mercosur-Koalition

Der SBV wirkt zusammen mit Tier- und Konsumentenschutz und einer Reihe von NGOs in der Mercosur-Koalition mit. Seit einem Jahr sind die Verhandlungen des Freihandelsabkommen mit dem Mercosur abgeschlossen. Es gibt punktuell noch Klärungsbedarf, weswegen der Vertragstext noch nicht publiziert ist. Angesichts dieses Stillstands beschloss die Koalition, die künftige Ausrichtung der gemeinsamen Aktivitäten zu diskutieren. Sie beschloss, das Positionspapier zu aktualisieren und sich bei der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes bezüglich der Agrarhandelspolitik einzubringen.

Absage 6. AgroCleanTech-Tagung

Wegen den aktuellen Entwicklungen und erneuten Verschärfungen der Corona-Massnahmen musste die AgroCleanTech-Tagung vom 11. November abgesagt werden. Die Veranstaltung zum Thema "Treibhausgas-Senken in der Landwirtschaft" wird im Frühjahr 2021 nachgeholt.

Neues vom Kartoffelmarkt

Ende Oktober erhob die Branche die Lagerbestände der Ernte 2020. Dieser übersteigt seit 2014 erstmals wieder die Grenze von 200'000 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr sind knapp 20'000 Tonnen mehr Kartoffeln an Lager. Auch im Frites-Segment sind die Lagerbestände dieses Jahr mit gut 88'000 Tonnen hoch. Die Abverkäufe laufen aktuell in allen Segmenten gut.

Statistik der Woche

Gerste ist mit einer geschätzten Fläche von 27'805 Hektaren im Jahr 2020 nach dem Weizen die wichtigste Getreideart in der Schweiz. Der Anbau nahm bis 2010 stark ab, hat sich in den letzten Jahren jedoch stabilisiert. Die Erntemenge von ca. 192'000 Tonnen Körnern im aktuellen Jahr wird grösstenteils als Futtermittel verwendet. Eine kleine Menge dient als Saatgut. Erst ca. 900 Tonnen (0.5% der Ernte) gehen – hauptsächlich als Braugerste – in die Nahrungsmittelproduktion.