Bei der Initiative für eine sichere Ernährung (Ernährungsinitiative) handelt es sich um einen Vegan-Zwang. Denn nur mit einer weitgehendst veganen Ernährungsweise für alle liesse sich die Forderung von 70% Selbstversorgungsgrad erreichen. Die Initiative will der Bevölkerung also vorschreiben, wie sie zu essen hat und der Staat soll den Menüplan befehlen. Sie ist zudem eine Zwängerei: Das Volk sagte deutlich NEIN zu den beiden extremen Agrarinitiativen und der Massentierhaltungsinitiative und stellte sich damit hinter die einheimische Landwirtschafts- und Ernährungspolitik. Mit dem Absenkpfad, der AP22+ und der angekündigten AP 2030 sind weitgehende Änderungen der Rahmenbedingungen für eine noch nachhaltigere Landwirtschaft bereits in Umsetzung oder in Planung. Eine neue Initiative braucht es dafür nicht.
Die Initiantin Franziska Herren versucht erneut, die Landwirtschaft unabhängig der Nachfrage und dem aktuellen Konsumverhalten umzukrempeln. Die von ihr verbreitete Behauptung, wonach 82 Prozent der Agrarsubventionen in die Produktion von tierischen Lebensmitteln fliessen (und nur 18 Prozent in den Pflanzenbau) ist falsch. Rund 60 Prozent der landwirtschaftlichen Fördermassnahmen (Direktzahlungen, Produktions- und Absatzmassnahmen, Strukturverbesserungen) lassen sich nicht der tierischen oder pflanzlichen Produktion zuordnen. Die Direktzahlungen – diese machen den Hauptanteil aus – sind an das bewirtschaftete Land gebunden und beinhalten keinen Anreiz zur Produktion von tierischen Lebensmitteln.
Gerade im Berg- und Hügelgebiet und damit in weiten Regionen der Schweiz wächst nur Gras. Dieses kann ausschliesslich über Raufutterverzehrer für die menschliche Ernährung genutzt werden. Eine direkte Förderung der Tierhaltung gibt es über die Tierwohlprogramme, welche eine besonders tierfreundliche Haltung entschädigen, die Sömmerungsbeiträge fürs Alpgebiet und die Käsezulagen. Letztere gleicht die abgeschafften Importzölle für Käse aus.
Tierhaltung und Pflanzenbau gehören im Grasland Schweiz zusammen und stellen möglichst geschlossene Nährstoffkreisläufe und gesunde Böden sicher. Für unsinnigen Forderungen und den Vegan-Zwang der Ernährungsinitiative der gibt es nur eine passende Antwort: Ein klares Nein!