Hauptinhalt

«Wir sind dankbar und glücklich»

Marktkommentar vom 18. September 2020 in der BauernZeitung

2020 wird ein gutes Jahr für alle Schweineproduzenten und so soll es weiter sein», zieht der stellvertretende Geschäftsführer von Suisseporcs, Adrian Schütz, Bilanz über die ersten sieben Monate des Jahres. Im August gab es keinen Preiseinbruch wie in den Vorjahren. Nach Jahren mit Konsumrückgang stabilisiert sich der Konsum.

Schütz betont: «Mit dem seit Februar stabilen Produzentenpreis von Fr. 4.60 je Kilo Schlachtgewicht ab Hof haben wir endlich eine längere Phase mit einer normalen Situation auf dem Schweinemarkt!» Nach einer fünfjährigen Durststrecke «verdienen die Schweinehalter endlich wieder einen  anständigen  Lohn  und können Geld auf die Seite legen für  Amortisation  und  Renovation der Ställe» analysiert Adrian an Schütz. Das gebe den Schweinehaltern      Sicherheit      und Zuversicht.

 

Daniel Erdin von Agristat analysiert den Schweinemarkt. “Die Zahl   der   Schlachtungen   von Mastschweinen verlaufen stabil», beobachtet er. Das deute auf weiterhin stabile Marktverhältnisse auf dem Schweinemarkt. «Hingegen steigen die Schlachtungen von Sauen an», stellt er fest, jedoch seien  diese  Daten nicht   vollständig   und   daher schwierig zu interpretieren. Die letzte Zählung der Zuchtsauen stammt vom Januar 2020,  wo man  noch  107 082  Zuchtsauen zählte,  rund  2200  weniger  als 2019.

«Mit einem Inlandanteil von 90 bis 93 Prozent funktioniert der Schweizer Schweinemarkt opti- mal», weiss Marktspezialist Adrian Schütz. 2019 betrug der Inlandanteil 92,7 Prozent, was der Markt mit einem Durchschnittspreis von Fr. 4.34 je Kilo Schlachtgewicht ab Hof belohnte.  So hoch war der Durchschnittspreis für die QM-Schweine schon lange nicht mehr. Dass im August und September nicht der traditionelle Preisknick nach unten erfolgte, bezeichnet Schütz als ein gutes Signal. Proviande weist für die ersten sieben Monate dieses Jahres ein durchschnittliches Schlachtgewicht von 89,8 Kilo je geschlachtetes Schwein aus, das sind plus 200 Gramm gegenüber dem Durchschnitt 2019. «Die Abnehmer haben in ihren Einkaufsbestimmungen die Schlachtgewichte erhöht», weiss Adrian Schütz den Grund dafür. Bei den Importzahlen laut der Branchenorganisation Proviande fällt weiter auf, dass von Januar bis Juli dieses Jahr 20 646 Tonnen Schweinefleisch importiert wurden, das Zweieinhalbfache gegenüber der Vorjahreszeit. Das sei auf  steigende  Importe von  Teilstücken   innerhalb  und ausserhalb des Zollkontingentes und vor allem auf Importe für Tierfutter zurückzuführen, macht Schütz die Analyse. «2020 scheint sich der Schweinefleisch-Konsum zu stabilisieren”, prognostiziert Schütz.

Hans Rüssli

Schweizer Bauernverband

Weitere Beiträge zum Thema

AGRISTAT aktuell
Agristat Aktuell 06-20:Die Schweizer Landwirtschaft während der Corona-Krise

10.07.20 | Die Corona-Krise und der einhergehende Lockdown stellten die Schweiz vorübergehen auf den Kopf. Die Schliessung des Gastronomiesektors und die stark veränderten Präferenzen der Privathaushalte übten dabei einen grossen Einfluss auf die Landwirtschaft aus: Es wurde deutlich mehr Gemüse produziert und importiert, in der Fleischproduktion mussten vorübergehend Marktentlastungsmassnahmen eingeführt werden und in der Milchverwertung gab es deutliche Verschiebungen. Im Aussenhandel gab es grosse Veränderungen in einzelnen Zollpositionen. Insgesamt kam die Schweizer Landwirtschaft bisher gut durch die Krise. Unklar ist, wie es mit den Käseexporten weitergeht, die im April und Mai stark gesunken sind.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Unhaltbare Milchpreispolitik!

24.06.20 | Unhaltbare Milchpreispolitik! Milchverarbeiter erhöhen entgegen ihrer Versprechen die Milchpreise nur minimal und führen gleichzeitig höhere Abzüge ein. Diese lassen den effektiv bezahlten Preis für Molkereimilch für die Bauernfamilien zum Teil sogar sinken. Die Milchproduzenten werden geprellt!

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
Agristat Aktuell 05-20: Ein Blick auf die Nahrungsmittelversorgung der Schweiz im Krisenfall

11.06.20 | Die Corona-Krise hat das Thema Nahrungsmittelversorgung in der Schweiz erneut in den Fokus gerückt. Viele Fragen lassen sich mithilfe der von Agristat berechneten Nahrungsmittelbilanz (NMB) beantworten. Dies bedingt aber ein gewisses Hintergrundwissen und klare Begriffsdefinitionen. In diesem Artikel wird die Einschätzung der Versorgunslage auf der Basis der NMB diskutiert, insbesonders im Hinblick auf die aktuelle Situation.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Unterstützung der Weinbranche ist wichtig

20.05.20 | Der Bundesrat will die Weinbranche mit gezielten Massnahmen unterstützen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diesen Entscheid. Er hat das zusammen mit dem Weinbauernverband gefordert, da den Weinproduzenten mit der Schliessung aller Restaurants der wichtigste Absatzkanal entzogen wurde. Diese Corona-Massnahme hat der sich ohnehin in einer schwierigen Lage befindenden Branche wirtschaftlich stark zugesetzt. Dank dem heutigen Entscheid können sie hoffen, dass sich der Weinmarkt wieder stabilisiert.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
Agristat Aktuell 04-20: Futtermittelbilanz 2018

11.05.20 | Im Jahr 2018 haben die verfügbaren Futtermittel gegenüber dem Vorjahr mit 7 853 000 Tonnen Trocken-substanz um 1,4 % abgenommen. Die marktfähigen Futtermittel sind hauptsächlich Kraftfutter, davon standen im Berichtsjahr 1 864 000 Tonnen zur Verfügung. Die nicht marktfähigen Produkte sind Grund-futter, die fast ausschliesslich von den Raufutterverzehrern gefressen werden. 2018 stammten 5 989 000 Tonnen Futtermittel, d.h. 76,3 % des gesamten Verbrauches, aus dieser Rohstoff-Kategorie. Der Anteil der Inlandproduktion am gesamten verfügbaren Futter ist 2018 mit 83,7 % leicht gesunken. Die Versor-gung mit den Nebenprodukten aus dem Ackerbau war kleiner als im Vorjahr. Dazu gab es einen langen Winter und einen trockenen Sommer, womit mehr Raufutterimporte notwendig waren.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Schutzkonzept für Landwirtschaftsbetriebe

06.05.20 | Die Behörden verlangen neu von allen Landwirtschaftsbetrieben mit Angestellten oder Lernenden ein Schutzkon-zept, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Der Gemüseproduzenten- und Obstverband haben ein solches für Betriebe mit Spezialkulturen erstellt. Der Schweizer Bauernverband hat daraus ein angepasstes Konzept für Betriebe mit einzelnen Angestellten oder Lernenden erstellt. Beide Versionen stehen online zur Ver-fügung. Jeder betroffene Betrieb ist aufgefordert, eines der beiden Schutzkonzepte herunterzuladen, bei Bedarf zu ergänzen, auszudrucken und zu unterzeichnen. Ebenso muss er dafür besorgt sein, dass die dort aufgeführten Massnahmen auf seinem Betrieb umgesetzt sind. Auch für Wochenmärkte oder agrotouristische Angebote sowie für Schlachtviehmärkte stehen Schutzkonzepte online zur Verfügung.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Keine Butterimporte!

23.04.20 | Die Branchenorganisation Milch spricht sich für den Import von 1000 Tonnen Butter aus. Für den Schweizer Bauernverband (SBV) ist dieser Entscheid komplett unverständlich und ein Affront für die Schweizer Milchproduzenten. Butterimporte zum jetzigen Zeitpunkt sind nicht angezeigt. Die Butterlager sind in den letzten Wochen gewachsen. Die Milchproduzenten müssen immer noch Abzüge in Kauf nehmen für den Export von Milchfett! Die Produzentenpreise sinken teilweise im Mai und die Abzüge bleiben hoch. Die in Aussicht gestellte Erhöhung der Produzentenpreise auf Juli ist vor diesem Hintergrund ungenügend. Für den SBV sind Butterimporte unter den aktuellen Umständen ein absolutes No-Go!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Gute und schlechte Nachrichten vom Bundesrat

16.04.20 | Neu können Selbstständigerwerbende auch ohne komplette Betriebsschliessung im Rahmen einer Härtefallregelung eine Entschädigung für ihren Umsatzausfall beantragen und ab dem 27. April ist der Verkauf von Pflanzen wieder möglich. Nicht nachvollziehbar ist, dass die Wochenmärkte bis zum 11. Mai warten müssen.

Mehr lesen