Hauptinhalt

Frauenanteil in landwirtschaftlichen Berufen steigt weiter

Medienmitteilung der OdA AgriAliForm vom 21. November 2025

Die Lernendenzahlen im Berufsfeld Landwirtschaft gehen im Vergleich zum Vorjahr für das Schuljahr 2025/26 leicht zurück, bleiben aber auf einem hohen Niveau. Mehr als ein Drittel der Lernenden absolvieren eine Zweitausbildung und der Frauenanteil liegt bei erfreulichen 25%. 

Derzeit befinden sich 3581 Lernende in Ausbildung für ein EFZ in einem landwirtschaftlichen Beruf. Das sind etwas weniger als im Vorjahr (3616). 91% davon lassen sich zum Landwirt oder zur Landwirtin ausbilden, 5.3% haben sich für einen der beiden Weinberufe entschieden, der Gemüsebau macht 2.4% aus. Danach folgen die beiden anderen Spezialberufe in den Sparten Obstbau und Geflügel. Insgesamt macht mehr ein Drittel der Lernenden die Ausbildung als zweite Ausbildung, sie haben also bereits ein anderes EFZ abgeschlossen. Der Anteil Zweitausbildner steigt seit Jahren – umso wichtiger ist es, dass die Ausbildung auch nach der Totalrevision der Grundbildung für Zweitausbildner weiterhin in zwei Jahren abgeschlossen werden kann. Für die LandwirtInnen EFZ und die Weinfachleute EFZ können diese dann in einem vierten Lehrjahr eine zweite Fachrichtung absolvieren. 

Den grössten Frauenanteil mit 40% weist der Gemüsebau auf, gefolgt von den Winzerinnen mit 30%. Bei den LandwirtInnen ist der Frauenanteil auf 25% gestiegen (Vorjahr 23%). Der Anteil der Lernenden mit Schwerpunkt Bio liegt über das ganze Berufsfeld bei 9%, wobei es ihn bei den WeintechnologInnen EFZ nicht gibt. Besonders gefragt ist der Schwerpunkt Bio im Gemüsebau, wo 52% diesen absolvieren.

Zu den oben genannten Zahlen kommen 191 Lernende in der zweijährigen Attestausbildung zum Agropraktiker EBA dazu. Die Attestausbildung weist ein deutlich kleineres und damit volatileres Volumen auf. In den letzten drei Jahren sind die Zahlen wieder deutlich angestiegen, der Zuwachs beträgt 27%. Dieser Ausbildungsweg ermöglicht den schulisch Schwächeren einen qualifizierten Abschluss. EBA-Absolventen haben die Möglichkeit, ins 2. Lehrjahr der EFZ-Ausbildung einzusteigen.  

Vielseitig, abwechslungsreich, selbständig und zukunftsträchtig

Das Berufsfeld Landwirtschaft bietet spannende und vielfältige Ausbildungen, bei denen auch Digitalisierung und Automatisierung zentrale Themen sind. Klima, Tier- und Umweltschutz stellen stetig neue Herausforderungen dar. Die OdA AgriAliForm ist deshalb zurzeit an einer Totalrevision der Grundbildung, die mit Lehrbeginn 2026/27 startet. 

Motivierende Ausgangslage

Die Lernenden arbeiten in und mit der Natur, mit Pflanzen und Tieren, aber auch mit moderner Technik. Der Umgang mit Tieren und Maschinen bedeutet, früh viel Verantwortung im Lehrbetrieb zu übernehmen. Die Zukunftsaussichten sind zudem sehr gut und die Weiterbildungsmöglichkeiten zahlreich. Auch für Lernende ohne familieneigenen Betrieb sind die Berufschancen als selbstständiger oder angestellter Betriebs- oder Produktionsleiter gut. 

Lebenslanges Lernen

Mit der Lehre ist die Basis gelegt, im Agrarsektor stehen anschliessend viele Wege offen. Mit einer Weiterbildung und der Berufs- und Meisterprüfung oder auch einer höheren Fachschule mit den Abschlüssen Agro-Kauffrau, Agro-Techniker und Weinbautechnikerin lassen sich die Fachkenntnisse aus der Grundbildung mit betriebswirtschaftlichem Know-how und unternehmerischem Wissen ergänzen. Und schliesslich kann man auch mit einem Hochschulstudium der Agronomie an einer Fachhochschule oder an der ETH Zürich weitermachen.

Rückfragen

Carine Théraulaz

Präsidentin neu, AgriAliForm

Tel: 077 413 52 69
 

Petra Sieghart

Leiterin Agriprof Schweizer Bauernverband
Sekretariat OdA AgriAliForm

Tel: 056 462 54 31
Mobile: 079 669 02 01
E-Mail: petra.sieghart@agriprof.ch 

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News SBV-News Nr. 2 (11. – 15.1.2021)

18.01.21 | Aufgrund von Corona konnte die geplante Sitzung der Landwirtschaftskammer nur in Form einer online Infoveranstaltung durchgeführt werden. Hauptthema war das Referendum gegen das Freihandelsabkommen mit Indonesien und die Haltung des SBV dazu. Dazu gab es ein Pro- und Contra-Referat. Weitere standen auf der Traktandenliste die Verlängerung des Gentech-Moratoriums sowie die Agrarpolitik 22+, die Pa. Iv. Absenkpfad sowie das Budget 2021 des SBV. Die eigentlichen Abstimmungen finden auf dem Schriftweg statt. Der SBV kommuniziert die Entscheide im Anschluss in einer Medienmitteilung.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Wolfsproblematik nun über Verordnungsanpassung angehen

15.01.21 | Im letzten September sagte das Stimmvolk knapp Nein zum geplanten neuen Jagdgesetz. Nach dem Scherben-haufen stellte sich die Frage: Wie weiter? Im Parlament zeichnet sich nun eine pragmatische Lösung ab: Nach der vorberatenden Kommission des Nationalrats fordert nun auch die Schwesterkommission des Ständerats mit einer Motion eine rasche Anpassung der Jagdverordnung ein. Ziel ist es, dringliche Massnahmen zur Verbesserung des Umgangs mit dem Wolf bereits für die kommende Weidesaison 2021 einzuführen. Im Zentrum steht dabei eine Flexibilisierung der Regeln zur Wolfsregulierung. Der Schweizer Bauernverband begrüsst das Vorgehen und for-dert den Bundesrat auf, die Umsetzung der Motionen rasch an die Hand zu nehmen.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Keine Klongenetik in der Schweiz

14.01.21 | Für den Schweizer Bauernverband ist das Klonen von Tieren fragwürdig. Insbesondere, weil Klonen auch bei der Bevölkerung keinerlei Akzeptanz findet. Es handelt sich dabei nicht primär um gesundheitliche Bedenken beim Konsum von Fleisch oder Milch von Tieren mit Klongenetik. Vielmehr sind es ethische Fragen, welche die Konsumenten beschäftigen. So hat die Herstellung eines Klontieres unerwünschte Nebeneffekte, wie überschüssige Klon-Embryonen oder Klontiere mit Defekten. Die Schweizer Landwirt-schaft will naturnah sein. Sie positioniert sich über Qualität und fordert dafür angemessene Preise ein. Das Klonen passt nicht zu diesem Image. Aus diesem Grund hat der Schweizer Bauernverband 2018 in Zusammenarbeit mit der Branche eine Regelung zum Umgang mit Klongenetik ausgearbeitet und diese per 1. Januar 2019 in die Richtlinien von QM-Schweizer Fleisch aufgenommen. Er begrüsst, dass die Bran-chenlösung auch in die Suisse Garantie-Branchenreglemente Fleisch und Milch und in das Ausstellungs-reglement der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Rinderzüchter übernommen wurde. Damit darf keine Milch oder Fleisch mit Klongenetik mehr unter Suisse Garantie produziert und keine Tiere mit Klongenetik mehr an den Ausstellungen präsentiert werden. Wir überprüfen die Einhaltung der Anforderung in unse-rem Programm QM-Schweizer Fleisch. Verstösse werden streng sanktioniert und können zum Ausschluss aus dem Programm führen. Ein ebensolches Vorgehen erwarten wir von der Trägerschaft der anderen relevanten Reglemente. Denn es ist wichtig, dass die Umsetzung von allen Tierhaltungsbetrieben einge-fordert wird: Das Nichteinhalten von einem einzigen Betrieb kann zu einem grossen Imageschaden für die gesamte Schweizer Landwirtschaft führen!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Extreme Agrarinitiativen: So sieht die Abstimmungskampagne aus

14.01.21 | Am 13. Juni kommen die beiden Volksinitiativen «Trinkwasser» und «Pestizidfrei» zur Abstimmung. Der Schweizer Bauernverband hat zur Bekämpfung der beiden extremen Agrar-Initiativen eine breite Allianz aufgestellt, die mit verschiedensten Massnahmen eine Ablehnung erreichen will.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 1 (04. – 10.01.2021)

12.01.21 | Der SBV konnte aufgrund der Corona-Situation seine traditionelle Neujahr-Medienkonferenz auf einem Bauernhof nicht durchführen. Stattdessen versandte der SBV den Medienrohstoff und eine Medienmitteilung zum Thema «Idealvorstellung versus Realität» und bot den Medienschaffenden digitale, individuelle Interviews mit Exponenten des SBV an. Dies nutzen einige Medien. Die Resonanz war aber nicht gleich wie die Medienkonferenzen auf einem Bauernhof. Sobald Corona es zulässt, wird der SBV – auch im Hinblick auf die Abstimmungen vom kommenden Juni – wieder Anlässe auf Höfen durchführen.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 12-20: Das Landwirtschaftsjahr 2020 – Rückblick und Ausblick

11.01.21 | Ein erfolgreiches Jahr 2020 - Nicht alle Probleme sind gelöst - Die Konsumenten ändern ihren Speisezettel - Der Bio-Anteil wächst - Die Inlandproduktion sinkt im Verhältnis zum Verbrauch - Die Konsumenten und Steuerzahler als Kunden

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Drei- und vierjährige Grundbildung in Zukunft möglich

11.01.21 | Die landwirtschaftliche Grundbildung wird regelmässig den sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst. Als Ausgangslage für die nächste Revision führte die OdA AgriAlilForm Anfang 2020 eine Umfrage bei ihren Mitgliedorganisationen durch. Darauf aufbauend entstand ein neues Ausbildungsmodell mit einer 3-jährigen Lehre plus Zusatzjahr. Diese Variante kann die grosse Vielfalt an Ansprüchen an die Grundausbildung optimal abdecken.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Idealvorstellung versus Realität

06.01.21 | Die Bauernfamilien stehen zwischen der Dauerkritik in den Medien und ihrer Realität am Markt sowie an der Verkaufsfront. Zwei extreme Agrar-Initiativen vertiefen diesen Graben. Die Initiativen sind eine Mogelpackung. Die Trinkwasserinitiative hätte gemäss Studien einen negative Gesamteffekt auf die Umwelt.

Mehr lesen