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Forschung

Die landwirtschaftliche Forschung in der Schweiz ist eingebettet in das sogenannte landwirtschaftlichen Innovations- und Wissenssystem (kurz LIWIS). Die Forschung steht mit allen Akteuren des LIWIS im intensiven Austausch, insbesondere mit der Beratung und mit den Trägern der landwirtschaftlichen Berufs- und Weiterbildung auf den verschiedenen Bildungsstufen (Grundbildung bis Universität). Neben der Wissensgenerierung gehört zu einer fruchtbaren Forschung auch der Wissenstransfer, d.h. eine zielgruppengerechte Aufbereitung der Erkenntnisse und deren Diffusion in die Praxis. Anwendungsorientierte Forschung ist für die praktische Land- und Ernährungswirtschaft aus offensichtlichen Gründen von grosser Bedeutung; für den SBV ist jedoch auch klar, dass ohne Grundlagenforschung (mitunter auch ohne unmittelbaren Praxisbezug) eine Weiterentwicklung des Wissens unmöglich ist.

In der Schweiz beschäftigen sich im und zum Bereich Landwirtschaft und Ernährung einerseits Private und andererseits öffentliche Akteure mit der Forschung. Es existieren diverse Forschungsabteilungen von privaten Unternehmen und Organisationen wie z.B. Tier- und Pflanzenzuchtorganisationen, Nahrungsmittelindustrie oder bei den Chemie-, Pharma- und Life Sciences-Industrien. Bedeutende Forschungsinstitutionen im Bereich Landwirtschaft sind die Eidgenössisch Technische Hochschule in Zürich und Lausanne (ETHZ + EPFL), die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), Agroscope (Forschungsanstalt des Bundes) sowie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und diverse weitere Institute an Universitäten und Fachhochschulen. Bei der Wissensdiffusion und dem Wissenstransfer in die Landwirtschaft spielt Agridea eine bedeutende Rolle. Swiss Food Research will als Netzwerk Wissen, Innovationen und Akteure aus dem Agro-Food-Bereich zusammenbringen.

Das nationale Landwirtschaftsgesetzt LwG (SR 910.1) befasst sich in seinem 6. Titel in Art. 114 bis 117 mit der Forschung. Dort sind die Grundlagen für die landwirtschaftlichen Forschungsanstalten des Bundes (Agroscope) und den Forschungsrat festgehalten sowie deren Aufgaben und Finanzierung.

Im SBV beschäftigt sich ein Ausschuss des SBV-Vorstandes («Arbeitsgruppe Forschung») mit Fragen im Forschungskontext. Beispielsweise bereitete diese Arbeitsgruppe die Stellungnahme zur Ausrichtung der Agroscope-Forschungsschwerpunkte zu Handen des SBV-Vorstandes vor oder unterhält regelmässige Beziehung zu verschiedenen landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen und Akteuren.

Für den SBV ist offenkundig: Eine starke Forschung im Dienst der Land- und Ernährungswirtschaft ist Voraussetzung, damit der Sektor seinen Beitrag zur Bewältigung der grossen anstehenden Aufgaben und Herausforderungen leisten kann. Das ist nicht weniger als die Ernährungssicherung und Nahrungsmittelsicherheit einer wachsenden Bevölkerung mit wandelnden Konsumbedürfnissen zu gewährleisten und dies vor dem Hintergrund knapper natürlicher Ressourcen (insb. Boden, Wasser, Energie). Es gilt dank Wissensgenerierung und Know-How-Transfer auch gleichzeitig die Wertschöpfung im ersten Sektor zu sichern und verbessern und damit zu einer Verbesserung der Einkommenssituation für die Akteure in der Urproduktion beizutragen.

Treffen zum Fachaustausch zwischen ETH und SBV (28.10.2019)

Am 28. Oktober 2019 trafen sich das IAS und der SBV und zu einem Austausch über aktuelle Themen, gemeinsame Forschungsprojekte und Zukunftspläne. Acht Professoren des IAS und eine Vertreterin der Schulleitung der ETH Zürich sowie eine neunköpfige Delegation des SBV (SBV AG Forschung erweitert) nahmen am Treffen teil.

Prof. Emmanuel Frossard und Hans Frei vom SBV begrüssten zum Treffen und dankten für die Gelegenheit zu einem aktiven und bereichernden Austausch. Prof. Susanne Ulbrich stellte anschliessend die Resultate des Forschungsprojekts «Untersuchung von extrazellulären Vesikeln der Milch zu Überwachung des Gesundheitszustandes der Milchdrüse» vor. Dieses Projekt war eines der zwei nach dem ersten Treffen von IAS und SBV im Jahr 2015 ausgewählten Projekte. Es wurde betont, dass der starke Einsatz von Antibiotika und das zunehmende Problem der Antibiotikaresistenz für die Landwirtschaft weiterhin von grosser Bedeutung sind.

Die Präsentation zum Thema «Bewertung von Ökosystemleistungen des Schweizer Graslands (ValueGrass)» wurde von Dr. Robert Huber und Prof. Robert Finger gehalten. Es war das zweite damals ausgewählte Projekt, und es wurde gemeinsam mit Prof. Nina Buchmann durgeführt. Die vorgestellten Resultate basierten auf Daten aus dem Kanton Solothurn. In Zukunft möchten die Forscher das Projekt jedoch auf die ganze Schweiz ausweiten.

Neben den aktuellen Informationen aus dem Institut, welche von Prof. Bruno Studer vorgestellt wurden, erhielt der SBV von Prof. Achim Walter auch einen Einblick in den geplanten "Eschikon Plant Hub". Dabei geht es um die Erweiterung des Standorts Eschikon bis Ende 2020, um zeitgemässe Forschung in den Bereichen Digitalisierung, Smart Farming etc. betreiben zu können. Ziel ist es, die Synergien zwischen den ETH-Departementen und mit externen Akteuren zu verbessern. Zum Abschluss gab Prof. Michael Kreuzer einen kurzen Rückblick zum ersten Jahr nach Inbetriebnahme des AgroVet Strickhofs und zu den bisherigen Erfolgen.

Anschliessend fand eine allgemeine Diskussion statt, in der beide Seiten den Wunsch äusserten, diesen Austausch und gemeinsame Projekte weiterzuführen. Das Treffen endete mit einem gemeinsamen Mittagessen im Dozentenfoyer, wo die Diskussionen in gemütlicher Atmosphäre fortgesetzt wurden.

Kontaktperson

Nadine Trottmann

Nadine Trottmann

Laurstrasse 10, 5201 Brugg
nadine.trottmann@sbv-usp.ch
Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales
Geschäftsbereich Agrarwirtschaft

  

SBV-News
SBV-News Nr. 11-2023

21.03.23 | An der von der SAB, SAV und dem SBV initiierten Dialogplattform Grossraubtiere diskutierte man die Rolle der Wildhut. Weitere Themen waren die Identifizierung von Schäden und der Vollzug der Abschüsse.

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SBV-News
SBV-News Nr. 37

19.09.22 | Der SBV traf sich mit Vertretern des ETH-Institutes für Agrarwissenschaften und des World Food System Centers für einen Austausch. Neben aktuellen Projekten diskutierte man auch die aktuellen Herausforderungen.

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SBV-News
SBV-News Nr. 25

28.06.22 | Nachdem Basiskommunikation von «Schweizer Bäuerinnen und Bauern» komplett erneuert worden ist, erstrahlt nun auch die Hofsuche im neuen Glanz. Neu gibt es auch nur noch eine Hofsuche für alle Hofprojekte.

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SBV-News
SBV-News Nr. 17

03.05.22 | Die Landwirtschaftskammer findet im Jubiläumsjahr jedes Mal in einer anderen Sprachregion statt, dieses Treffen war in Lausanne. Dabei informierten sich die Mitglieder über das weitere Vorgehen nach dem nicht nachvollziehbaren Entscheid des Bundesrats zur Umsetzung der Pa. Iv. «Absenkpfad», die aktuelle Marktsituation, über den Stand der Arbeiten bei der Bekämpfung der Massentierhaltungsinitiative und bei der Bildungsreform. Im Zentrum der Sitzung stand die Stellungnahme des SBV zum agrarpolitischen Verordnungspaket 2022 und das aktualisierte Positionspapier zu den neuen Züchtungsverfahren. Schliesslich genehmigten die Mitglieder den Jahresbericht sowie die verschiedenen Rechnung 2021 des SBV.

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SBV-News
SBV-News Nr. 11

21.03.22 | Die Fahnen und die zum Teil bestellten Autokleber gegen die Massentierhaltungsinitiative sind da und stehen ab sofort zur Verfügung. Beide Instrumente können bei den kantonalen Bauernverbänden bezogen werden. Weiter steht das nationale Komitee allen Interessierten offen. Man kann sich auf der Webseite von tierhaltungsinitiative-nein.ch dafür eintragen.

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SBV-News
SBV-News Nr. 4

01.02.22 | Der SBV hat hinsichtlich der Beratung des Gentechnikgesetzes in der vorberatenden Kommission des Nationalrats verschiedene Gespräche geführt. Der von ihm eingebrachte Kompromissantrag zum Umgang mit den neuen Züchtungsmethoden fand schliesslich eine Mehrheit. Nun gilt es, diesem auch im National- und dann im Ständerat zum Durchbruch zu verhelfen.

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SBV-News SBV-News Nr. 31 (2. – 7.8.2021)

09.08.21 | Nach der denkwürdigen Abstimmung vom 13. Juni über die extremen Agrarinitiativen steht mit der Massentierhaltungsinitiative schon bald die nächste Abstimmung über ein landwirtschaftliches Thema bevor. Je nach Verlauf der im September beginnenden Behandlung im Parlament kommt die Vorlage im Spätherbst 2022, spätestens aber in der Frühjahrsabstimmung vom 12. März 2023 vors Volk. Um frühzeitig aktiv zu sein, hat der SBV bereits ein Konzept zur Bekämpfung erarbeitet, welches in den nächsten Wochen in den Gremien behandelt wird. Wichtig ist, dass die Landwirtschaft wiederum über alle Produktionsarten und -bereiche hinaus zusammen und engagiert auftritt.

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SBV-News SBV-News Nr. 11 (15. – 19.3.2021)

23.03.21 | Die Kritiker der Landwirtschaft und des Bauernverbands erheben gebetsmühlenartig den Vorwurf, dass wir Schritte in Richtung mehr Ökologie blockieren. Die Medien übernehmen das ohne kritisches Hinter-fragen. Dabei blenden sie die immensen bereits erzielten Fortschritte völlig aus: 40 Prozent Rückgang bei den konventionellen Pflanzenschutzmitteln, Halbierung des Antibiotikaeinsatzes bei den Nutztieren, 190 000 Hektaren Biodiversitätsflächen. Diese Entwicklung verstärkt sich nochmal massiv mit der verab-schiedeten Parlamentarischen Initiative «Absenkpfad». Die Schweiz hat nicht nur heute, sondern auch in Zukunft eine der nachhaltigsten Landwirtschaften der Welt.

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