Hauptinhalt

Kein gemeinsamer Richtpreis mehr für Tränkekälber

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 20. Dezember 2019

Unter Federführung des Schweizer Bauernverbands haben Vertreter der Geburtsbetriebe, des Handels und der Mäster im Jahr 2015 ein Richtpreissystem für Tränker erarbeitet. Die Erfahrungen zeigen, dass sich die mit dem Richtpreissystem eingeführten Qualitätsklassen bewährt haben. Die Korrektheit der Richtpreise wird teilweise aber in Frage gestellt. Daher publiziert die Branche ab Januar 2020 keinen gemeinsamen Richtpreis mehr. Künftig publizieren die Vertreter der Geburtsbetriebe einen eigenen Richtpreis. Ebenso werden die Mäster mit den Händlern einen eigenen Richtpreis publizieren.  

Die Tränkerpreise sind seit Jahren ein kontrovers diskutiertes Thema. Im Jahr 2015 erarbeitete eine vom Schweizer Bauernverband (SBV) eingesetzte Arbeitsgruppe Massnahmen zur Verbesserung der Preistransparenz bei den Tränkern. Basis dafür war ein schweizweit einheitliches System mit Qualitätsklassen für die Tränker. Seit Januar 2016 wurden für die einzelnen Qualitätsklassen jeweils Richtpreise publiziert.

Die Arbeitsgruppe passte das System zur Richtpreisfindung mehrfach an. Sie ist nach einer eingehenden Analyse nun zum Schluss gekommen, ab Januar 2020 keine gemeinsamen Richtpreise mehr zu publizieren. Dies obwohl die Arbeitsgruppe das System mit den Qualitätsklassen als positiv beurteilt. Ein schweizweit einheitliches System für die Qualitätsklassen dämmt den Transport von Tränkern in jeweils andere Landesgegenden ein. Die Richtigkeit der publizierten Richtpreise beurteilte die Arbeitsgruppe aber als sehr unterschiedlich. Aufgrund dieser sehr unterschiedlichen Einschätzung beschloss sie, die Publikation eines gemeinsamen Richtpreises einzustellen.

In Zukunft geben die Schweizer Milchproduzenten und die Arbeitsgemeinschaft Schweizer Rindviehzüchter einen eigenen Richtpreis für die Tränker heraus. Zusätzlich wird der Schweizer Viehhändlerverband, gemeinsam mit dem Schweizer Kälbermästerverband und Swiss Beef CH einen Richtpreis publizieren.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen
Stellungnahmen Konsultation BVG-Mindestzinssatz 2026

21.08.25 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverband zur Konsultation BVG-Mindestzinssatz 2026

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 33-2025

18.08.25 | Der SBV-Vorstand hat sich in seiner Sitzung mit aktuellen Marktfragen, Bodenrecht, Umwelt- und Tierschutzthemen sowie internationalen Herausforderungen befasst – und wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 32-2025

11.08.25 | Hohe US-Zölle setzen der Schweizer Exportwirtschaft zu – der SBV fordert faire Lösungen und betont, dass sensible Landwirtschaftsprodukte wie Fleisch nicht verantwortlich sind.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 30-2025

28.07.25 | Infolge des Ausbruchs der «Lumpy-Skin Disease» in Savoyen gilt in Teilen der Westschweiz eine Überwachungszone mit Impfpflicht für Tiere der Rindergattung.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Heiratsstrafe abschaffen: JA. Aber doch nicht so!

25.07.25 | In der Sommersession verabschiedete das Parlament eine Vorlage zur Individualbesteuerung. Damit wollte es zwei Ziele erreichen: Die Heiratsstrafe bei den Steuern abschaffen und die Frauen zur Erwerbsarbeit animieren. Tönt auf den ersten Blick vernünftig. Doch beim genaueren Hinschauen stellt sich heraus: Hier hat die Maus einen Berg, respektive ein völlig unverhältnismässiges und unnötiges Bürokratiemonster geboren. Gerade für die Bauernfamilien wäre dieses neue System jedes Jahr mit extremem Zusatzaufwand verbunden.

Mehr lesen
Stellungnahmen
Stellungnahmen Vernehmlassung zur Änderung des Tierseuchengesetzes

25.07.25 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverband zur Vernehmlassung zur Änderung des Tierseuchengesetzes

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 29-2025

21.07.25 | Absichtserklärung für eine klimafreundliche Landwirtschaft ist unterzeichnet. Für den SBV ist klar: Klimaleistungen der Bäuerinnen und Bauern verdienen nicht nur Anerkennung – sondern auch eine faire Entschädigung.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Schweizer Lebensmittel: Immer früher ausgeschossen!

16.07.25 | Weil die Inlandversorgung abnimmt, ist der Schweizer «Food Overshoot Day» immer früher. Unterdessen produziert die einheimische Landwirtschaft noch gut die Hälfte des Bedarfs an Lebensmitteln. Ab morgen füllen sich unser Teller deshalb statistisch gesehen für den Rest des Jahres ausschliesslich mit Importen. Deren Produktion und Transport belasten die Erde stärker.

Mehr lesen