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Marktbericht Heu, Stroh und Trockenprodukte

Heu

Der nasse und kühle Frühling dieses Jahres habe den Heumarkt beansprucht, leitet Fabian Gut, der Präsident des Schweizerischen Raufutterverbands, dessen Sommerversammlung ein. Die niedrigen Temperaturen bis in den Mai hinein haben die Heureserven aufgebraucht. «Die Lager haben sich geleert, aber das hat auch sein Gutes: so können wir sie wieder füllen», führt Gut weiter aus. Die Heuqualität sei bis jetzt zufriedenstellend. Die Heu-Richtpreise werden auf dem vorjährigen Niveau belassen.

  • Heu belüftet, Klein- und Grossballen, ab Hof 29 bis 32 Franken pro 100 kg
  • Heu unbelüftet, Kleinballen, ab Hof 25 CHF pro 100 kg
  • Heu unbelüftet, Grossballen, ab Hof 18 CHF pro 100 kg
  • Eine gute Ernte 2021 dürfte das Manko ausgleichen – bei einer durchschnittlichen Ernte könnte der Ausfall vom April im Herbst fehlen.

 

Stroh

Auch beim Stroh sind die Lager leer. Frankreich habe eine schlechte Ernte 2020 gehabt, konnte aber vom 2019 Stroh überlagern – sonst wäre viel Stroh vom europäischen Markt gezogen worden. Über den Winter bis in den Mai hinein sei der Handel gut gelaufen. Da die Strohpreise viel zu reden geben, einigte sich der Vorstand auf ein Preisband beim Richtpreis.

  • Grossballen, ab Hof 10 bis 12 CHF pro 100 kg
  • Kleinballen, ab Hof 14 bis 16 CHF pro 100 kg
  • Ab Schwad (Ernte 2021), 5 CHF pro 100 kg

Beim Transport fällt je nach Alter des Fahrzeugparks die höhere Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) ab 1. Juli ins Gewicht. Die Massnahme soll im alpenquerenden Verkehr noch mehr Güter von der Strasse auf die Schiene bringen. Lastwagen der Kategorie Euro 4 und Euro 5 werden von der mittleren in die teuerste LSVA-Kategorie verschoben. Das betrifft schätzungsweise zehn bis zwanzig Prozent der Verkehrsleistung im Gütertransport auf der Strasse, wie das Bundesamt für Verkehr schreibt.

 

Trockenprodukte

Während es im April noch viel Maiswürfel gab, seien die Lagerbestände im Mai etwas gemindert worden. Im Moment sei immer noch Material verfügbar.

Bei den Zuckerrüben hat das 2020 nicht mehr zugelassene Beizmittel Gaucho zu höherem Befall mit viröser Vergilbung geführt. Das zeigte sich in niedrigeren Erträgen und entsprechend weniger Zuckerrübenschnitzeln.

 

Bio Suisse: ab 2022 100% CH-Bioraufutter

Ab 2022 sollen Schweizer Knospe-Betriebe nur noch Schweizer Bioraufutter einsetzen. Die Raufutterhändler fragen sich, ab wann sich der Aufbau von Lieferketten lohnt und inwiefern die fehlenden Mengen mit Sonderbewilligungen überbrückt werden. «Wir sind gespannt, wie die neuen Fütterungsrichtlinien von Bio Suisse den Markt verändern werden», sagt Fabian Gut.

Katharina Scheuner

Katharina Scheuner

Belpstrasse 26, 3007 Bern
katharina.scheuner@sbv-usp.ch 
Departement Kommunikation und Services
Geschäftsbereich Kommunikation

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