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SBV-News Nr. 27 (29. – 03.07.2020)

Notiz­ der Woche

In einer Studie untersuchte Agroscope die Umweltwirkung der Trinkwasserinitiative in verschiedenen Szenarien: Bedingt durch die sinkende Produktion im Inland gehen erwartungsgemäss die Umweltwirkungen der Landwirtschaft in der Schweiz zurück. Der Effekt wird jedoch durch die deutlich steigenden Importe wieder aufgehoben und sogar übertroffen: In 12 von total 15 Indikatoren führt die Trinkwasserinitiative zu einer Verschlechterung der Umweltwirkung. Heute schon fällt die konsumbedingte Umweltbelastung zu fast drei Vierteln im Ausland an. Die NZZ fragte sich in der Folge richtigerweise: «Trinkwasserinitiative – ist sie so grün wie sie scheint?»


 

Anhörung zur AP22+

Der SBV konnte in der ständerätlichen WAK seine Position zur Agrarpolitik 22+ darlegen. Aus seiner Sicht ist der Vorschlag des Bunderates inhaltlich nicht kohärent, weil er zu einer Verschärfung der Vorgaben im Inland führt, ohne auch die Importe in die Pflicht zu nehmen. Zudem schwächt die AP22+ die Ernährungssicherheit, bietet den Bauernfamilien keine wirtschaftliche Perspektive und schliesslich weist sie auch inhaltliche Fehler auf. Als Folge hat sich der SBV an der Anhörung für eine Rückweisung der Vorlage ausgesprochen.

Fachkommission Kommunikation

Die Fachkommission Kommunikation schaute sich die neuen Agenturvorschläge für die Abstimmung zu den beiden Initiativen «Für sauberes Trinkwasser» und «Für eine Schweiz ohne synthetische PSM» an und bestätigte mit einigen Anpassungsvorschlägen den Favoriten der Begleitgruppe. Die Mitglieder informierten sich zudem über die 2020 bereits durchgeführten Aktivitäten im Rahmen der Aufklärungskampagne von «Wir schützen, was wir lieben». In einem zweiten Teil befasst sich die Fachkommission mit der Anpassung der Markenstrategie von «Schweizer Bauern» und unterstützt den Vorschlag, alle Untermarken in die Hauptmarke zu integrieren.

Fachkommission Forschung & Beratung

Die Fachkommission Forschung & Beratung informierte sich über die Sitzung des Agroscope-Rates, in dem dieser die Effizienzgewinne aus der Restrukturierung, die Aufgaben der Agroscope-Forschungsforen, den Stand des Arbeitsprogramm 2020 und die Überlegungen zu den kommenden Jahren diskutierte.  Der SBV plant eine interne Umfrage als Vorbereitung zu den Workshops «Bedürfniserhebung Forschung» der Agroscope. Bundesamt für Landwirtschaft und Agridea stellten weiter aktuelle Projekte vor.

Bauernblog auf Zentralplus

12 Bauernfamilien aus den Kantonen ZG und LU schreiben koordiniert durch den SBV monatlich einen Bauernblog für das Online-Medium Zentralplus.ch. Im Mai starteten Tanja und Ueli Dönni aus Rotkreuz, um die über die Herausforderungen der Maissaat zu berichten. Der zweite Blog Ende Juni schrieb Familie Aregger in Eich über die laufende Kirschenernte und was es braucht, damit es überhaupt etwas zu ernten gibt. Den Blog findet man hier: https://www.zentralplus.ch/blogs/bauern-blog/

Kartoffelmarkt

Der Kartoffelabsatz ist nach wie vor gut. Auch die Frühkartoffeln verkaufen sich trotz Flächenausdehnung und überdurchschnittlichen Erträgen erfreulich.  Die Bevölkerung isst zudem viele Chips. Derzeit werden bereits die ersten Chipskartoffeln unter Folie geerntet (Tessin), Importe ergänzen die Fehlmengen. Der Absatz von Frites hat etwas angezogen, liegt aber nach wie vor unter dem Vorjahr. Problematisch sind die vereinzelt vollen Tiefkühllager. Die Kartoffelfelder zeigen sich «wüchsig» und die Kaliber sind bereits im Juni gross. Ärgerlich ist, wenn trotz guter Erträge und Qualitäten der neuen Ernte immer noch Speisekartoffeln importiert werden.