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SBV-News Nr. 30 (26. – 30.7.2021)

Notiz­ der Woche

In ihrer 1. August-Ansprache beim Brunch auf dem Fohrenhof in Kleinwangen betonte Bundesrätin Karin Keller-Sutter die Vielfalt und rief zum Zuhören auf. Sie habe in der letzten Zeit viel gehört von Gräben: Zwischen Stadt und Land, Jung und Alt, Mann und Frau. Das sei ein Ausdruck der Vielfalt basiere auf den unterschiedlichen Ansichten, Bedürfnisse und Lebenswelten. Um die Herausforderungen der Schweiz zu meistern, müssten wir einander zuhören und auch andere Meinungen respektieren, meinte die Bundesrätin.


 

Zuckerernte und -preis

Die erste Proberodungen kündigen keine Spitzenerträge an: In der Westschweiz liegt der erwartete Ertrag bei 35 t/ha in der Ostschweiz bei 41 t/ha. Die Zuckergehalte sind mit 13% ausserordentlich tief, was jedoch infolge der fehlenden Sonnenscheindauer nicht überrascht. Die Interprofession Zucker hat entschieden, den Richtpreis von 44 Franken pro Tonne Zuckerrüben für die Ernte 2020 vollumfänglich auszubezahlen. Für den Anbau 2022 sichert sie mindestens die gleichen Anbaubedingungen wie 2021 zu. Wegen den unsicheren Rahmenbedingungen und den offenen politischen Entscheiden zum Grenzschutz und Einzelkulturbeitrag wird die definitive Branchenvereinbarung 2022 erst Anfang Oktober festgesetzt.

Verhalten in Leitungsnähe

Swissgrid will die Bauernfamilien für die Gefahren rund um das Arbeiten in Leitungsnähe sensibilisieren. Im Juni ereignete sich ein tödlicher Unfall im Val de Travers, als ein Bauer beim Zäunen einen elektrischen Schlag bekam und verstarb. Der SBV hat deshalb auf der Webseite eine Übersicht zu richtigen Verhalten aufgeschaltet und auch Landwirtschaftspresse damit bedient. Die Tipps erscheinen nun einzeln auf den Social Media-Kanälen des SBV. Teilen ist erwünscht!

1. August-Brunch

Trotz Corona-Auflagen boten 200 Bauernfamilien auch dieses Jahr zum Nationalfeiertag einen Brunch auf ihrem Betrieb an. Die Vorbereitungen liefen in der Berichtswoche auf Hochtouren. Aufgrund der limitierten Brunch-Plätze waren diese heiss begeht und viele Höfe innert kurzer Zeit ausgebucht. Auch die Landesregierung war mit zwei Vertretern dabei: Karin Keller-Sutter besuchte den Fohrenhof im luzernischen Kleinwangen, während Bundespräsident Guy Parmelin bei der Familie Dévaud im Kanton Freiburg brunchte. Wir danken allen mitwirkenden Betrieben für den grossen Einsatz – das regnerische Wetter machte es nicht einfacher!  

Wandern mit Bundesrätin Sommaruga

In der Woche vor dem 1. August fand wiederum die Bundesratswanderung der Schweizer Illustrierten statt. Der kulinarische Teil übernahm SBV als Einstimmung auf den 1. August-Brunch auf dem Bauernhof. In diesem Jahr wanderte Bundesrätin Simonetta Sommaruga mit rund 120 Leserinnen und Lesern im Berner Oberland. Nach der Überquerung der Panoramabrücke in Sigriswil gab es ein reichhaltiges Buurezmorge.

Statistik der Woche

Die Unwetter der letzten Wochen zeigen erste Auswirkungen auf Produktionszahlen. So nahm die Menge an Salaten im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,2 % ab. Bei einigen Salatsorten liegt die Mengenabnahme gar deutlich über 30 %.  Die kumulierte Gemüsemenge bis Juni liegt 11,7 % unter der Vorjahresmenge. Entsprechend sind viele Gemüsepreise gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Der durchschnittliche Gemüsepreis lag im Juni 4,3 % über dem Vorjahresmonat. Auch die Importe nahmen vereinzelt stark zu: Bei den Salaten lagen sie im Juni 26,2 % über dem Vorjahreswert. Die Importe von Zucchetti nahmen um 43,4 % und die von Blumenkohl gar um 73,0 % zu. Die anhaltende Nässe verunmöglicht teils das Nachsähen; in der Gemüseversorgung werden daher Auswirkungen bis in den Frühling 2022 befürchtet.