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Ab morgen ernährt ausländischer Boden die Schweiz

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 9. Juli 2024

Im Schnitt der letzten Jahre ist der 9. Juli ist der Schweizer «Food Overshoot Day». Weil die einheimische Landwirtschaft gerade 52 Prozent des Bedarfs an Lebensmitteln produziert, füllt sich unser Teller statistisch gesehen ab morgen und bis Ende Jahr ausschliesslich mit Importen. Deren Produktion und Transport belasten die Erde stärker.

Die Schweizer Landwirtschaft produziert unterdessen noch rund 52 Prozent des von der einheimischen Bevölkerung benötigten Essens (Bruttoselbstversorgungsgrad). In den letzten Jahren ging dieser Wert kontinuierlich zurück. Am 9. Juli endet deshalb statistisch gesehen die Inlandversorgung, es ist also «Food Overshoot Day». Ab sofort und bis Ende Jahr ist die Schweizer Bevölkerung auf importierte Lebensmittel und damit Flächen im Ausland angewiesen, um ihren Bedarf zu decken. Damit gehört die Schweiz zu den grössten Nettoimporteuren der Welt. Deutschland beispielsweise, kann sich mit einem Selbstversorgungsgrad von 88 % bis am 1. November mit selbst produziertem Essen ernähren. Frankreichs Landwirtschaft produziert ausreichend Lebensmittel, um die eigene Bevölkerung komplett zu versorgen.

Bereits heute sind die weltweiten Produktionsflächen knapp. Ein Krieg in einem wichtigen Exportland oder ein Jahr mit Wetterextremen reichen, damit die ausreichende Versorgung aller Menschen auf dieser Welt nicht mehr gewährleistet ist. Das liegt einerseits daran, dass die weltweiten Landwirtschaftsflächen aufgrund von Überbauung, Erosion, Versalzung und Wasserknappheit schrumpfen. Anderseits steigt die Zahl der Bevölkerung nach wie vor und somit auch der Bedarf an Essen.

Die ausländische Lebensmittelproduktion ist mit einer grösseren ökologischen Belastung verbunden als jene im Inland. So stellt der Bericht des Bundesamtes für Umwelt fest, dass mehr als zwei Drittel des konsumbedingten ökologischen Fussabdruckes der Schweiz im Ausland anfällt. Je weniger wir im Inland produzieren und dafür importieren, umso mehr belastet das Essen die Erde. Der Schutz der eigenen Produktionsflächen und der einheimischen Landwirtschaft, ist folglich nicht nur für die Ernährungssicherheit, sondern auch aus globalen Umweltaspekten bedeutsam.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Michel Darbellay

Stv. Direktor
Leiter Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Leiter Geschäftsbereich Viehwirtschaft

Telefon 078 801 16 91
E-Mail michel.darbellay@sbv-usp.ch

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