Hauptinhalt

Einseitiges Sparvorhaben

Standpunkt des Schweizer Bauernverbands vom 27. Juni 2025

Die Landwirtschaft nachhaltiger gestalten – dieses Ziel gilt seit Jahren. Nach dem Fokus auf die Ökologie müssen wir nun an der Wirtschaftlichkeit arbeiten und die Einkommen der Bauernfamilien verbessern. Die derzeitige Situation ist mit einem Durchschnittsverdienst von 17 Franken pro Stunde völlig unbefriedigend. Die Agrarpolitik 2030 muss das Ziel verfolgen, die marktbezogenen Rahmenbedingungen verbessern. Deshalb hat der Schweizer Bauernverband ein «Marktpaket» in Form eines Katalogs mit konkreten Vorschlägen an den Bund ausgearbeitet.

Der Zollschutz bleibt dabei die Grundlage für eine rentable Produktion angesichts der Konkurrenz durch Importe. Die Herausforderung besteht darin, den Zollschutz zu verbessern und weiterzuentwickeln. Zum Beispiel bei der Verwaltung der Zollkontingente oder mit dem Schliessen von Lücken, wie beispielsweise bei den Importen von Backwaren. Es gibt Möglichkeiten, aber es braucht Willen und Mut, diese umzusetzen.

Die derzeitigen Beihilfen für bestimmte Kulturen und Milchzuschläge sind unerlässlich, um auf dem Markt zu bestehen. Die Richtpreise müssen künftig systematisch die Produktionskosten berücksichtigen, um kostendeckende Preise sicherzustellen. Dazu muss der Bund die Referenzdaten der Buchhaltung zur Verfügung stellen, wobei auch die Betriebe gefordert sind, diese zu liefern. Selbsthilfemassnahmen und deren Verbindlichkeit gilt es zu erleichtern und die Transparenz auf den Märkten zu verbessern. Eine klarere Deklaration der Produkte hilft die Positionierung der Schweizer Produkte zu verbessern. Schliesslich müssen die Produktionssysteme konsequent gefördert werden, wobei falsche Anreize zu vermeiden sind. Marktverzerrungen können sehr schädliche Nebenwirkungen haben. Um die gewünschten wirtschaftlichen Verbesserungen zu erzielen, braucht es auch Massnahmen zur Kostensenkung, z.B. strukturelle Verbesserungen und Vereinfachungen. 

Es liegt noch ein langer Weg vor uns, insbesondere angesichts des Entlastungsprogramms 2027 des Bundes. Dieses stellt mehrere Instrumente in Frage, wie z.B. die Versteigerung von Importkontingenten, die Abschaffung der Beihilfen für die Tierproduktion oder die Reduzierung der Qualitäts- und Absatzförderung. Der Bund über die Agrarpolitik und die Abnehmer über die Preispolitik haben es in der Hand, eine langfristig auch wirtschaftlich nachhaltige und widerstandsfähige Schweizer Landwirtschaft zu erhalten. 

Autor

Michel Darbellay

Leiter Produktion, Märkte & Ökologie SBV

Telefon 078 801 16 91
E-Mail michel.darbellay@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Initiativen: Alle können und müssen sich engagieren!

03.03.20 | Aufgrund verschiedener anstehenden Initiativen ist Aufklärungsarbeit 2020 grossgeschrieben. Im Zentrum stehen die Themen Pflanzenschutz, Fütterung oder Tierhaltung. Alle Bauernfamilien sind aufgefordert, dabei mitzuwirken!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Absatz von 2.- und 3.-Klass-Ware im Direktverkauf fördern

03.02.20 | Der Schweizer Bauernverband bietet den Bauernfamilien kostenloses Kommunikationsmaterial an, um 2.- und 3.-Klass-Ware im Direktverkauf zu kennzeichnen. Das ist eine seiner Massnahmen im Rahmen der Kampagne von «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.» gegen Lebensmittelverschwendung. Sie soll die Akzeptanz für die natürlichen Unterschiede bei Naturprodukten sowie die Wertschätzung für Lebensmittel generell fördern.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Landwirtschaft engagiert sich gegen Food Waste

28.11.19 | «Save Food. Fight Waste» heisst die heute lancierte, nationale Initiative bei der mehr aktuell 69 Firmen, Organisationen, Städte und Gemeinden mitwirken. Die Landwirtschaft ist ebenfalls mit an Bord. Der Schweizer Bauernverband will mit seinen Massnahmen Aufklärung betreiben, die Verkaufsnormen überprüfen und den Absatz von Zweit- und Drittklassware im Direktverkauf fördern.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Sauberes Trinkwasser ist ein gemeinsames Anliegen

15.08.19 | Der heute vom Bundesamt für Umwelt veröffentlichte Bericht zur nationalen Grundwasser-beobachtung zeigt, dass es Anstrengungen auf allen Ebenen braucht, um auch künftig den Schutz des Trinkwassers zu gewährleisten. Die Landwirtschaft macht ihre Hausaufgaben.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Vernünftiger Entscheid des Nationalrats

20.06.19 | Der Nationalrat lehnt die Trinkwasserinitiative und die Initiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide ab. Auch Gegenvorschläge oder eine Rückweisung an die Kommission fanden keine Mehrheit. Damit bestätigt der Nationalrat die Einschätzung der vorberatenden Kommission und des Bundesrats. Der Schweizer Bauernverband erachtet die Entscheide als richtig. Sie stärken die zahlreichen, bereits aufgegleisten Massnahmen zugunsten einer noch umweltfreundlicheren Landwirtschaft.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Studie des Bundes bestätigt: Trinkwasserinitiative ist kontraproduktiv

13.06.19 | Der Schweizer Bauernverband ist über die heute veröffentlichte Studie der Agroscope zu den Auswirkungen der Trinkwasserinitiative nicht erstaunt. Die gerechneten Szenarien bestätigen, dass die gewünschte Wirkung nicht erzielt wird, sondern vielmehr das Gegenteil.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Gelungener erster nationaler «Tag der offenen Hoftüren»

02.06.19 | Rund 150 Bauernfamilien setzten gestern landauf landab alle Hebel in Bewegung, um den ersten nationalen «Tag der offenen Hoftüren» für über 50'000 grosse und kleine Besucher perfekt zu machen. Auch Bundesrat Guy Parmelin folgte der Einladung. Er mischte sich im waadtländischen Puidoux (Lavaux) unters Volk, degustierte hausgemachte Schafmilchprodukte und nahm an einer Hofführung teil. Der Schweizer Bauernverband zieht ein erfreuliches erstes Fazit.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Startschuss für den Schweizer «Tag der offenen Hoftüren»

22.05.19 | Nachdem er sich in mehreren europäischen Ländern bereits etablierte, erobert er nun auch die Schweiz – der Tag der offenen Hoftüren. Rund 150 landwirtschaftliche Betriebe öffnen am 2. Juni 2019 erstmals Tür und Tor und laden zum Besuch ein. Bauernfamilien präsentieren an diesem Tag ihre faszinierende Arbeitswelt rund um die Natur, Tiere und Pflanzen – mit dem Ziel, das Vertrauen in die einheimischen Produkte und die Menschen, die dahinterstecken, zu fördern. Mit Bundesrat Guy Parmelin kündigt sich auch hoher Besuch an. Er wird sich im waadtländischen Puidoux unters Volk mischen.

Mehr lesen