Hauptinhalt

Chancen mit Bedacht nutzen!

Pressemitteilung vom 13. Juni 2025

Der Schweizer Bauernverband unterstützt die separate gesetzliche Reglung für Pflanzen aus neuen Züchtungsverfahren. Die Umsetzung muss jedoch so erfolgen, dass die Nutzung von Sorten mit Mehrwert für die Landwirtschaft effektiv möglich ist und die Wahlfreiheit der Konsumentinnen und Konsumenten gewährleistet bleibt.

Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands (SBV) verabschiedete die Stellungnahme zum «Bundesgesetz über Pflanzen aus neuen Züchtungstechnologien». Er begrüsst es, dass dafür ein neuer rechtlicher Rahmen vorgesehen ist. Es macht Sinn, Züchtungstechnologien ohne transgenes Erbmaterial klar von der herkömmlichen Gentechnik zu unterscheiden. Deren Nutzung hat erhebliches Potenzial, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Landwirt- und Ernährungswirtschaft besser und zeitnaher zu bewältigen. Dazu gehört beispielsweise die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten oder zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel. Bedingung dafür ist, dass die entsprechenden Züchtungen einen klaren, agronomischen, ökonomischen und ökologischen Nutzen aufweisen. Ebenso ist es unabdingbar, dass die Bevölkerung die Vorteile anerkennt und akzeptiert. Aus diesem Grund unterstützt der SBV die geplante Warenflusstrennung und die Kennzeichnungspflicht. Der SBV erwartet auf der anderen Seite eine praxistaugliche Ausgestaltung des Gesetzes, damit die Nutzung von Pflanzen aus dieser Technologie mit entsprechendem Mehrwert für die Landwirtschaft effektiv möglich ist. Weiter soll die Umsetzung möglichst pragmatisch erfolgen, weshalb eine Harmonisierung mit der Regelung in der EU sinnvoll ist. 

 

Parolen und Positionen: Nein zur Individualbesteuerung, Ja zur Abschaffung des Eigenmietwertes

Der Vorstand verabschiedete zudem die Positionen zu weiteren aktuellen politischen Geschäften. Unter anderem lehnt er den Gegenvorschlag des Parlaments zur Individualbesteuerung ab. Die Reform würde für die Gemeinde-, die Kantons- und die Bundessteuern gelten. Der Aufwand würde für die Steuerbehörden massiv steigen, über 1000 zusätzliche Steuerbeamte wären nötig. Zudem wäre es auch für die Landwirtschaftsbetriebe viel aufwändiger, weil jährlich die Einkommen und Vermögenswerte zwischen den Ehepartnern aufgeteilt werden müssten und die Kinderabzüge in vielen Fällen ins Leere fallen würden. Da die Landwirtschaft von diesem Reformprojekt betroffen ist, unterstützt der Vorstand das Referendum gegen diese Vorlage. Das Volk soll das letzte Wort zu diesem Geschäft haben.

Die Einführung einer Objektsteuer auf kantonaler Ebene, die im September zur Abstimmung kommt, unterstützt der SBV. Sie ermöglicht es den Bergregionen die Ausfälle bei einer Abschaffung des Eigenmietwerts auf Ferienwohnungen abzufedern. Von der Abschaffung des Eigenmietwertes profitieren speziell ältere Menschen, die selbst in ihrem Wohneigentum wohnen. Zur zweiten Vorlage im September – der Einführung eines elektronischen Identifikationsnachweis – verzichtet der SBV auf eine Parole, weil die Landwirtschaft davon nicht überdurchschnittlich betroffen ist. 

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Laurstrasse 10, 5201 Brugg
martin.rufer@sbv-usp.ch

David Brugger

David Brugger

Leiter Geschäftsbereich Pflanzenbau
Fachverantwortlicher: Allgemeine Pflanzenbaufragen, Pflanzenschutz, pflanzliche Agrarmärke

Belpstrasse 26, 3007 Bern
david.brugger@sbv-usp.ch
Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Geschäftsbereich Pflanzenbau

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Studie des Bundes bestätigt: Trinkwasserinitiative ist kontraproduktiv

13.06.19 | Der Schweizer Bauernverband ist über die heute veröffentlichte Studie der Agroscope zu den Auswirkungen der Trinkwasserinitiative nicht erstaunt. Die gerechneten Szenarien bestätigen, dass die gewünschte Wirkung nicht erzielt wird, sondern vielmehr das Gegenteil.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Umfrage im Hinblick auf kommende Dürreperioden

05.06.19 | Das Jahr 2018 war extrem trocken und verursachte auf zahlreichen Betrieben Probleme und/oder Zusatzaufwendungen für die Bewässerung. Um im Hinblick auf künftige Dürreperioden einen besseren Überblick über das Ausmass dieser Probleme zu erhalten und geeignete Massnahmen zu planen, führt der Schweizer Bauernverband (SBV) aktuell eine online-Umfrage bei den Bauernfamilien durch. Er fordert alle auf, sich kurz Zeit zu nehmen und daran teilzunehmen. Es gibt zwei getrennte Umfragen: Eine richtet sich an alle Landwirtschaftsbetriebe, die andere speziell an Sömmerungsbetriebe.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Verzicht auf problematische Pflanzenschutzmittel

04.06.19 | Der Schweizer Bauernverband propagiert den Verzicht auf vier Wirkstoffe, die am häufigsten im Grundwasser gefunden werden. Diese überschreiten den Anforderungswert in den seltensten Fällen, so dass das Wasser sowieso bedenkenlos geniessbar ist.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Aufruf zum Verzicht auf vier ausgewählte Wirkstoffe

04.06.19 | Damit das Trinkwasser noch sauberer wird, fordert der Schweizer Bauernverband die Landwirtschaftsbetriebe auf, den Einsatz der Wirkstoffe Bentazon, Chloridazon, Fluopicolid und S-Metolachlor zu vermeiden. Speziell in der Grundwasserschutzzone 3 soll es gar keine Anwendung mehr geben.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Haarproben des K-Tipp sprechen für den Konsum einheimischer Lebensmittel

03.06.19 | Anfang Mai veröffentlichte der K-Tipp die Haaranalysen von 20 Testpersonen. Er fand darin neben anderen Stoffen auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Da neun von zehn der erwähnten Stoffe in der Schweiz nicht verwendet werden, kommen als Quelle vor allem im-portierte Rohstoffe und Lebensmittel in Frage.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Trinkwasserinitiative verfehlt ihr Ziel

24.04.19 | Unter dem Motto «Wir schützen, was wir lieben» zeigen die Schweizer Bauern diesen Sommer auf verschiedene Art und Weise wie sie den Kulturen, Tieren und damit den Lebensmitteln wie auch der Umwelt Sorge tragen. Ziel der Kampagne ist es, mit dem Aufzeigen von Zusammenhängen, die laufende Diskussion z.B. rund um Pflanzenschutzmittel zu versachlichen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Pflanzenschutz: Verbesserungen sind eingeleitet

02.04.19 | Der Schweizer Bauernverband anerkennt das Problem der Pflanzenschutzrückstände in kleineren Oberflä-chengewässern im intensiv genutzten Mittelland. Mit dem Aktionsplan Pflanzenschutz lässt sich dieses wirk-sam angehen. Eine konsequente Umsetzung auf allen Ebenen ist gefragt!

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell AGRISTAT Aktuell 01-19: Entwicklung des Bio-Landbaus

12.02.19 | Nach einer kurzen Stagnationsphase in den Jahren 2007 bis 2010 hat sich die Bio-Produktion in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Dabei ist der Anteil der Bio-Produktion je nach Kultur oder Tierart sehr unterschiedlich hoch. 2017 wurden bei den Beeren 26 %, beim Dinkel 24 % und beim Dauergrünland 18,7 % der Fläche biologisch bewirtschaftet. Bei den Zuckerrüben und beim Raps betrug der Anteil 0,2 bzw. 1,8 %. Bei den Nutztieren wurden 74 % der Milchschafe und 26 % der Milchziegen auf Biobetrieben gehalten, jedoch nur 0,8 % der Truten und 2,4 % der Schweine.

Mehr lesen