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Boden

Boden ist eine der wichtigsten Produktionsgrundlagen für die Landwirtschaft: er speichert Wasser, Nährstoffe und organische Substanz, bietet Lebensraum für viele wichtige Bodenlebewesen und dient der Verankerung von Pflanzen, welche den Boden durchwurzeln. Fruchtbarer Landwirtschaftsboden ist ein knappes Gut, welches in der Schweiz, aber auch global, immer seltener wird. Dabei bewegt sich die Bodennutzung im Spannungsfeld verschiedener Nutzungskonflikte wie Lebensmittelproduktion, Natur, Biodiversität, Siedlungs- und Infrastrukturfläche.

Der landwirtschaftlich genutzte Boden ist durch verschiedene Umstände unter Druck:

  • Kulturlandverlust (Bodenquantität): Pro Sekunde geht in der Schweiz 1 m2 Boden verloren, wovon ⅔ zu Siedlungs- und Infrastrukturfläche und ⅓ zu Wald wird (LID, 2015).
  • Erosion (Bodenquantität und -qualität):Erosion verringert die Bodenquantität sowie -qualität und fällt regional sehr unterschiedlich aus. Das Erosionsrisiko ist abhängig von Hangneigung, Wassereinzugsgebiet, Niederschlagsmenge, Bodeneigenschaften und Bewirtschaftung.
  • Verdichtung (Bodenqualität): Durch immer grössere und schwere Maschinen steigt das Risiko von Bodenverdichtung, wobei Radlast, Reifendruck und Bodennässe beim Befahren die zentralen Einflussfaktoren darstellen. Bei verdichteten Böden sind der Luft- und Wasserhaushalt sowie die Bodenlebewesen gestört, wodurch die Bodenfruchtbarkeit abnimmt.   
  • Altlasten (Bodenqualität): Diversere Schadstoffe wie Mikroplastik und Schwermetalle (z.Bsp. Blei, Zink, Kupfer) werden im Boden angereichert. Dies ist oft, an ehemaligen Standorten von Industrie und Gewerbebetrieben sowie Deponien der Fall. Auch durch gewisse Kunst- und Hofdünger können bestimmte Schwermetalle eingetragen werden.

Um den Verlust der Bodenquantität und Verminderung der Bodenqualität einzudämmen, ist es wichtig, dem Schutz des Bodens besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Dies kann teilweise mit angepassten Strategien in der Bewirtschaftung (z.B. vielfältige Fruchtfolge, optimale Bodenbedeckung (Winterkulturen, Gründüngungen, Zwischenfutter) und kein Befahren bei zu nassen Witterungsverhältnissen) erreicht werden. Anderseits muss mittels Raumplanung der Kulturlandverlust an Siedlungs- und Infrastrukturfläche eingedämmt werden. Dazu ist es wichtig, die Böden und ihre Eigenschaften zu kartieren. Aus diesem Grund wurde 2021 das nationale Kompetenzzentrum Boden (KOBO) gegründet. Es beschäftigt sich insbesondere mit der «Vereinheitlichung und Weiterentwicklung von Erhebungs- und Analysemethoden von Bodeneigenschaften» (KOBO). Die so gewonnen Bodendaten bieten die Grundlage, um die wichtigsten anstehenden Herausforderungen in Bezug auf Ernährungssicherheit, Raumplanung und Klimawandel adäquat anzugehen.

Kontaktperson

Lisa Casarico

Lisa Casarico

Fachverantwortliche Boden

Belpstrasse 26, 3007 Bern       
lisa.casarico@sbv-usp.ch  
Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Geschäftsbereich Energie & Umwelt

  

SBV-News SBV-News Nr. 23 (04.06 – 08.06.2018)

13.06.18 | Ruedi Burgherr war während 37 Jahren Geschäftsführer der BUL und seit der Gründung von agriss im Jahr 2001 auch deren Leiter. Mit seinem unermüdlichen Engagement führte er den Bauernfamilien die Unfallgefahren in der Landwirtschaft vor Augen und setzte sich für sicheres Verhalten ein. Diese wichtige Arbeit ist nach wie vor unerlässlich und hochaktuell, wie die tragischen Unfälle der vergangenen Wochen zeigen. Entsprechend gebührend war seine Abschiedsfeier letzte Woche. Dabei nahmen nebst den Mitarbeitenden auch die Stiftungsräte und die Partnerorganisationen teil. Im Namen der Bauernfamilien und des Bauernverbands danken wir Ruedi auch an dieser Stelle für sein leidenschaftliches, langjähriges Wirken!

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Medienmitteilungen
Vernachlässigter Boden: Es muss sich etwas ändern!

06.06.18 | Der Schweizer Bauernverband unterstützt die Idee eines Kompetenzzentrums Boden. Dieses soll helfen, das qualitativ und insbesondere quantitativ bedrohte fruchtbare Kulturland zu erhalten. Die zuständigen Behörden und Forschungsinstitutionen sind aufgefordert, die Umsetzung an die Hand zu nehmen.

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SBV-News SBV-News Nr. 14 (02.04. – 06.04.2018)

11.04.18 | In der Berichtswoche gab der SBV eine Beurteilung zum Status der Umweltziele Landwirtschaft heraus. Der Bundesrat hatte diese im Jahr 2008 publiziert und 2016 in einem Bericht moniert, dass keines der Ziele erreicht worden sei. Die Analyse des SBV zeichnet ein anderes Bild: Zwischen 2008 und 2015 erreichte die Landwirtschaft beachtliche Verbesserungen im Umweltbereich. Verschiedene Ziele wurden nicht nur erreicht, sondern übertroffen. Für andere Ziele gab es gar keine Indikatoren, trotzdem sind sie für den Bundesrat nicht erreicht. Und schliesslich gibt es zahlreiche Bereiche, bei denen die Ziele nur knapp verfehlt wurden. Tatsache ist: Der Bericht des Bundesrats wird der effektiven Situation nicht gerecht und schreibt die Landwirtschaft unangemessen schlecht!

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Medienmitteilungen
Mit Fakten locken

09.04.18 | Auf 31 Bauernhöfen rund um grössere Städte der Deutschschweiz ist ab sofort eine Sonderserie Lockpfosten zu den Themen Pflanzenschutz, Futtermittel, Tierhaltung und Boden aufgestellt. Jedes Thema besteht aus drei Lockwörtern und den wichtigsten Fakten dazu.

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SBV-News SBV-News Nr. 13 (26.03. – 30.03.2018)

04.04.18 | Die eidgenössische Verwaltung will neue Kompetenzzentren für Tier- und Pflanzenzucht schaffen. Gleichzeitig soll die Agroscope, das Hauptkompetenzzentrum für die landwirtschaftliche Forschung, bis zur Unkenntlichkeit zusammengespart und auf einen Standort konzentriert werden. Weiss beim Bund die Rechte was die Linke tut?

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