Hauptinhalt

Stabiles Agrarbudget verhindert weitere Einkommensverluste

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 19. Dezember 2023

National- und Ständerat haben sich im Rahmen der Budget-Debatte in der Wintersession mit grosser Mehrheit für eine Beibehaltung des bisherigen Agrarbudget ausgesprochen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diesen Vertrauensbeweis in die Bauernfamilien und die von ihnen erbrachten Leistungen.

Der Bundesrat sah im Rahmen von Sparmassnahmen weitreichende Kürzungen im Agrarbudget vor. 55 Mio. Franken wollte er allein bei den Direktzahlungen streichen. National- und Ständerat sahen es anders. Sie wollen nicht, dass infolge von Reduktionen im Agrarbudget die landwirtschaftlichen Einkommen noch weiter sinken. Die neuesten Zahlen der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten durch Agroscope zeigen, dass die landwirtschaftlichen Einkommen im letzten Jahr aufgrund der Teuerung um 6.3% gesunken sind. Sie liegen pro Familienarbeitskraft bei bescheidenen 56'100 Franken pro Jahr. Das Parlament anerkennt damit auch, dass die Landwirtschaft keine Schuld am unausgeglichenen Bundeshaushalt trägt. Im Gegenteil: Die Ausgaben für die Landwirtschaft liegen seit 20 Jahren bei konstant 3.6 Mrd. Franken, während die Ausgaben für alle anderen Bereiche stetig stiegen. Die stetig steigenden Auflagen an die Produktion führten jeweils nur zu einer Verlagerung der Mittelverteilung, nie aber zu einer Erhöhung der Entschädigung. Allein die Umsetzung der Absenkpfade Nährstoffverluste und Pflanzenschutzmittel (Pa.Iv. 19.475) führen gemäss einer SWISSland-Modellierung zu einer Senkung des Nettounternehmenseinkommen um 81 Mio. Franken. Der Schweizer Bauernverband ist deshalb sehr erleichtert über den Entscheid des Parlaments zugunsten der Direktzahlungen.

Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier sprachen sich mit grosser Mehrheit auch gegen die Kürzung des Tierzucht-Budget um 3.9 Mio. Franken sowie die Sparmassnahmen bei der Absatzförderung Wein um 6.2 Mio. Franken und für eine Beibehaltung der zusätzlichen Ausgaben für Herdenschutzmassnahmen um 4 Mio. Franken aus. Die Debatte rund um die Kürzung des Budgets für Einzelkulturbeiträge Zuckerrüben endete mit einem Kompromiss und der Kürzung von 2 statt 4 Mio. Franken.

Entgegen diversen Medienberichten steigt das Agrarbudget mit den Parlamentsentscheiden nicht. Insgesamt stehen für die Landwirtschaft im nächsten Jahr 7 Mio. Franken weniger zur Verfügung als 2023.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Pflanzenbasierte Ernährung fördern, heisst Pflanzenbau fördern

10.07.25 | Pflanzenbasierte Ernährung ist ein Trendwort. Politik, Behörden, Wissenschaft und Teile der Gesellschaft möchten mehr pflanzliche Lebensmittel auf dem Teller. Doch trotz der hohen Erwartungen passiert aktuell das Gegenteil: Erträge und Anbauflächen schrumpfen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zu einem schönen Teil handelt es sich um unvorteilhafte Rahmenbedingungen, die sich verändern liessen. Dazu gehören der Grenzschutz, Lösungen zum Schutz der Kulturen, eine pragmatische Raumplanung sowie eine Wertschöpfungskette, die durchgehend mitzieht.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 27-2025

07.07.25 | Klarheit zur Fachbewilligung Pflanzenschutz (FABE) ab 2027: Am runden Tisch des SBV konnten viele Fragen geklärt werden – bei einzelnen Punkten folgt noch eine Prüfung durch das BAFU.

Mehr lesen
Stellungnahmen
Stellungnahmen Teilrevision der Postverordnung VPG

03.07.25 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverband zur Teilrevision der Postverordnung VPG

Mehr lesen
Stellungnahmen
Stellungnahmen Procédure de consultation sur l’Initiative parlementaire (22.405) « Introduction d'une réserve climatique pour les vins suisses »

03.07.25 | Procédure de consultation sur l’Initiative parlementaire (22.405) « Introduction d'une réserve climatique pour les vins suisses »

Mehr lesen
Stellungnahmen
Stellungnahmen Procédure de consultation : Modifications d’ordonnances relevant du domaine de l’Office fédéral de l’énergie

03.07.25 | Procédure de consultation : Modifications d’ordonnances relevant du domaine de l’Office fédéral de l’énergie

Mehr lesen
Stellungnahmen
Stellungnahmen Änderung der Verordnung des WBF über die Pflichtlagerhaltung von Dünger

30.06.25 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverband zur Vernehmlassung zur Änderung der Verordnung des WBF über die Pflichtlagerhaltung von Dünger

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 26-2025

30.06.25 | Der SBV diskutierte die AP 2030: breite Zustimmung zum Marktfokus und zur Weiterführung bewährter Direktzahlungen – bei den Produktionssystembeiträgen gehen die Meinungen auseinander.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte AP 2030: Marktposition der Landwirtschaft verbessern

27.06.25 | Der Bundeshaushalt ist in Schieflage. Die Ausgaben steigen schneller als die Einnahmen. Aus diesem Grund hat der Bundesrat Ende Januar Vorschläge in die Vernehmlassung geschickt, um das Ausgabenwachstum zu begrenzen.

Mehr lesen