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Trinkwasser-Initiative ist schlecht für die Bienen!

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 20. Mai 2021

Heute ist Weltbienentag. Mit der Trinkwasser-Initiative steht eine Abstimmung vor der Türe, welche für die Bienen und andere Insekten sehr gravierende Auswirkungen hätte. Denn sie stellt die Leistungen der Landwirtschaft für die Erhaltung der Artenvielfalt in Frage.

Der 20. Mai gilt seit einigen Jahren als Weltbienentag. Er soll die Menschen an die grosse Bedeutung der Bienen für die Bestäubung der Pflanzen erinnern. Die Bienen und andere Bestäuberinsekten sind entsprechend für die Landwirtschaft wichtig und es gibt in der Schweiz zahlreiche Massnahmen zu ihrer Förderung. Eine der wichtigsten ist der ökologische Leistungsnachweis. Dessen Einhaltung ist die Bedingung, um Direktzahlungen zu erhalten. Er fordert unter anderem, dass jeder Bauernbetrieb mindestens 7 Prozent seiner Fläche für die Förderung der Biodiversität bereitstellen muss. Viele machen jedoch deutlich mehr als verlangt, der Durchschnitt liegt bei fast 19 Prozent. Das sind sehr oft blumenreiche extensive Grünflächen, die Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle und Lebensraum dienen. Unterdessen fördern in der Schweiz fast 190'000 Hektaren oder 3.5-mal die Fläche des Bodensees gezielt die Artenvielfalt.

Nun steht am 13. Juni mit der Trinkwasser-Initiative eine Abstimmung bevor, welche diese Leistung grundlegend in Frage stellt. Denn sie will den Erhalt von Direktzahlungen an neue Bedingungen knüpfen. Zwei davon sind so radikal, dass nicht einmal Biobetriebe sie erfüllen können. Keinerlei Pflanzenschutzmittel, um Kulturen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen und nur betriebseigenes Futter für die Tiere. Zahlreiche Betriebe (speziell solche mit Obst, Gemüse, Wein, Geflügel und Schweine) würden aus dem Direktzahlungssystem und damit dem ökologischen Leistungsnachweis gedrängt. Diese müssten dann keine Flächen für die Förderung der Artenvielfalt mehr aufweisen. Eine Studie von Agroscope zeigt, dass mit der Trinkwasserinitiative diese Förderflächen um 5 – 15 Prozent zurück gingen. Aus diesem Grund wäre die Annahme der Trinkwasserinitiative schlecht für die Bienen und ganz generell für alle Insekten, deren Schwund besorgniserregend ist. Aus diesem Grund hat sich der Schweizer Bauernverband zusammen mit anderen Organisationen für verstärkte Forschung zum Aufklären des Bienen- und Insektensterbens eingesetzt und eine entsprechende Petition eingereicht. Diese befindet sich aktuell in der parlamentarischen Beratung.

Ein Nein zur kontraproduktiven Trinkwasser-Initiative ist ein Ja für die Bienen und die Biodiversität als Ganzes!

 

Landwirtschaft engagiert sich für die Bienen!

Die Bauernfamilien wissen, wie wichtig Bienen für die Bestäubung von Nutzpflanzen sind. Und Bienen brauchen blühende Obstbäume, Raps oder Wiesen als Futterquellen. Landwirtschaft und Imkerei sind also voneinander abhängig. Entsprechend gibt es zahlreiche, regionale Projekte zur gezielten Bienenförderung. Die Massnahmen sind vielfältig: Sie gehen von Pflanzenschutz über Mähtechnik bis hin zur botanischen Vielfalt, Kleinstrukturen oder der Kommunikation zwischen Landwirten und Imkern.

Der Schweizer Bauernverband selbst führt dieses Jahr das Projekt «Die Schweiz blüht!» durch. Dieses soll Landwirtschaftsbetriebe dazu motivieren, spezielle Blühstreifen anzulegen und die Bevölkerung – mit einer kostenlos zur Verfügung gestellten Blumenmischung – auch im Garten oder auf Balkonen die Schweiz zum Blühen zu bringen. Blühstreifen im Ackerbaugebiet sind wertvoll, weil sie Bienen und anderen Insekten in der für sie sonst kargen Sommerzeit eine Nahrungsquelle bieten. Sie fördern zudem Nützlinge und reduzieren so den Bedarf für Pflanzenschutz. Rund 450 Landwirtschaftsbetriebe in der ganzen Schweiz haben einen Blühstreifen angelegt.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Michel Darbellay

Stv. Direktor
Leiter Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Leiter Geschäftsbereich Viehwirtschaft

Telefon 078 801 16 91
E-Mail michel.darbellay@sbv-usp.ch

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