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Unsere Tätigkeiten 2022

Hier eine Auswahl zu den Themen, die uns 2022 beschäftigten:

Neujahrsmedienkonferenz

Wir nutzten die medial ruhige Zeit zum Jahresbeginn wiederum, um unsere traditionelle Neujahrsmedienkonferenz durchzuführen. Diese fand auf dem Schweinezuchtbetrieb von Marianne und Franz Guillebeau in Lanzenhäusern BE statt und widmete sich dem Thema Tierhaltung. Dabei ging es um die Bedeutung der Tierhaltung, die Entwicklungen beim Tierschutz oder das sehr hohe Tierwohlniveau in der Schweiz. Die Medienkonferenz war gut besucht und die Berichterstattung breit.

Neues Fokusmagazin Tierhaltung

Da die Tierhaltung aufgrund der Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative ein 2022 ein wiederkehrendes Thema war, stellte der SBV die wichtigsten Fakten im Fokusmagazin «So leben die Nutztiere in der Schweiz» zusammen. Dazu gehörte die Entwicklung der Nutztierbestände, die Veränderungen im Tierschutz und die heutigen Haltungsbedingungen bei den verschiedenen Tierarten. Ein Kapitel widmete sich dem Vergleich mit dem Ausland.

Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative

Bereits 2021 legte die dafür eingesetzt Begleitgruppe das Kampagnensujets der «Emojis» fest, um die Bevölkerung am 25. September 2022 von einem Nein zur Massentierhaltungsinitiative zu überzeugen. Die definitiven Botschaften wurden aufgrund eines Pretests ausgewählt. Bereits seit Anfang Jahr war die Nein-Webseite online mit Videostatements von betroffenen Tierhaltern. Die eigentliche Abstimmungskampagne startete Mitte Juni mit einer nationalen Medienkonferenz in Bern sowie Beiträgen in den sozialen Medien. Ebenfalls standen früh wieder Fahnen und Autokleber zur Verwendung auf den Betrieben zur Verfügung. Ab Mitte August startete dann der Plakataushang im bezahlten Raum sowie das Aufstellen von Tafeln und Blachen im unbezahlten Raum. Besonders erfreulich war die grosse Kreativität bei den Bauernfamilien bei der Erstellung von Landschaftsfiguren im Emoji-Stil. Das grosse Engagement auf allen Ebenen sowie die Geschlossenheit innerhalb der Landwirtschaft führte am Schluss zu einem überraschend hohen Nein-Anteil von 63 Prozent.

125. Geburtstag

Der SBV feierte sein 125-jähriges Bestehen mit zahlreichen Aktivitäten: Ein Video blickte auf die Verbandsgeschichte zurück. Der der BauernZeitung und im Agri wurde Anfang Juni eine Spezialheft beigelegt mit einem Wettbewerb für die Bauernfamilien. Alle Mitgliedorganisationen bekamen an ihrer Jahresversammlung einen Jubiläumsbaum geschenkt. Die Mitarbeitenden durften sich jeden Monat über eine Überraschung freuen. Ein Highlight des Jubiläumsjahrs war die Kartoffelpflanzaktion in allen Kantonen. Die geernteten Knollen brachten Delegationen im September nach Bern. Dort wurden sie auf dem Bundesplatz anlässlich der «Sichlete» zu einer Weltrekordrösti verarbeitet und kostenlos an die Bevölkerung abgegeben.

Wetter

Das Jahr 2022 zeichnete sich durch sehr wenig Niederschläge bereits im Frühling und hohe Temperaturen mit starker Trockenheit im Sommer aus. Besonders betroffen war der Jurabogen und die Westschweiz. Der Vorteil war, dass im Gegensatz zum Vorjahr der Krankheitsdruck deutlich geringer war und dort, wo es nicht zu trockenheitsbedingten Ausfällen kam, die Erträge und die Qualität stimmten. Der Herbst ermöglichte eine gewisse Kompensation der Futterausfälle im Sommer. Insgesamt fielen die Ernten je nach Produktion durchschnittlich bis gut aus.

Explodierende Produktionskosten

Die Auswirkungen der Pandemie, Versorgungsengpässe und vor allem der Ausbruch des Krieges am 24. Februar 2022 in der Ukraine hatten grosse Auswirkungen auf die Produktionskosten, die im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um fast 10 % stiegen. Der Öl- und Gaspreisanstieg wirkte sich auf die meisten Produktionsmittel aus, speziell stark auf die Düngerkosten. Gemäss unseren Berechnungen beliefen sich die gesamten Mehrkosten für die Schweizer Landwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr auf fast eine Milliarde Franken. Darauf basierend stellte der SBV klare Forderungen für die Erhöhung der Produzentenpreise. Aktuell verbleibt eine Lücke von 200 bis 300 Millionen Franken, die es noch zu schliessen gilt.

Umsetzung Absenkpfad Pflanzenschutz und Nährstoffe

Für die Umsetzung der 1. Etappe der im Vorjahr beschlossenen Pa. Iv. Absenkpfad (19.475) verabschiedete der Bundesrat am 13. April 2022 ein Verordnungspaket. Diese enthielt unrealistische Reduktionsziele von 20% bei den Nährstoffverlusten, verlangte 3.5% BFF auf dem Ackerland und praxisfremde Programme. Mit einer Reihe von politischen Vorstössen wurden Anpassungen gefordert, wobei eine beim Nährstoff erfolgreich war. Bezüglich Branchenaktivitäten traf sich die Koordinationsplattform, in der die dem SBV angehörenden Produzenten- und Labelenorganisationen vertreten sind, drei Mal. Dabei ging es um den Ausbau der Beratung, technische Umsetzungen und die Koordination der Aktivitäten zur Zielerreichung.

Agrarpolitik

Der SBV begrüsste den vom Bundesrat verabschiedeten Bericht zur Konkretisierung der Postulate 20.3931 und 21.3015 (künftige Ausrichtung der Agrarpolitik) grossmehrheitlich. Wir erwarten, dass die darin vorgesehenen Strategien der Landwirtschaft positive Perspektiven bieten. Dabei stehen vergleichbare Einkommen, die Stärkung der Inlandproduktion und Zielkonflikte speziell im Fokus. Im Rahmen von Begleitgruppensitzungen wie auch bilateralen Austauschen mit dem BLW wurden die Anliegen der Landwirtschaft platziert. Zwischenzeitlich wurde die Beratung der AP22+ im Parlament wieder aufgenommen. Wir setzen uns dabei für eine schlanke Vorlage ein.

Verordnungspaket 2023

Der Bundesrat sah wiederum zahlreiche Anpassungen auf Verordnungsebene vor. Einige vom SBV verlangte Anpassungen wurden aufgenommen. So wird z.B. auf die vorgesehenen Anpassungen in der Verordnung über das bäuerliche Bodenrecht sowie der Milchpreisstützungsverordnung verzichtet. Andere Anliegen wurden jedoch nicht berücksichtigt.

Wolf

Die wachsenden Wolfspopulationen bringt unhaltbaren Druck auf die Tierhalter. Im August 2022 gab es in der Schweiz 17 Rudel mit gesamthaft 180 Wölfen. Angriffe auf grössere Tiere wie Rinder mehrten sich und Herdenschutzmassnahmen reichen zum Schutz nicht mehr aus. Das Parlament arbeitete an einer Anpassung des Jagdgesetzes, um eine bessere Regulation der Wölfe zu ermöglichen. Wir setzten uns dabei erfolgreich für Massnahmen ein, die auch eine prophylaktische Reduktion der Bestände erlaubt.

Perspektive Schweiz

Zusammen mit dem Gewerbeverband, dem Arbeitgeberverband und economiesuisse startete der SBV im Herbst eine Dachkampagne für eine wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlichere Politik. Die Aktivitäten unter dem Titel «Perspektive Schweiz» sollen das Bewusstsein für wirtschaftliche und landwirtschaftliche Themen steigern sowie als Plattform für die National- und Ständeratswahlen dienen. Den Start machte ab Oktober eine nationale Plakatkampagne.

Biodiversitätsprojekt «Schlaumähen»

Der SBV lancierte in Zusammenarbeit mit IP-Suisse, dem Schweizerischen Verband für Landtechnik, apisuisse, der Schweizerischen Vogelwarte und Agridea das Sensibilisierungsprojekt «Schlaumähen». Dieses hat zum Ziel, die Mähtechnik und den Einsatz des Mähaufbereiters zu optimieren, um so die Artenvielfalt auf Produktionsflächen zu fördern. Dazu wurden zahlreiche Informationsgrundlagen erarbeitet, eine Webseite erstellt und die Bauernbetriebe über Social-Media mit hilfreichen Tipps bedient. Das Projekt geht 2023 weiter. Weitere Infos: www.schlaumaehen.ch.

Strommangellage

Die Ukrainekrise, die damit verbundene Gasknappheit sowie die Einschränkungen der AKWs in Frankreich hatte erhöhten die Wahrscheinlichkeit einer Strommangellage in Europa im Winter 2022/23.  Der Bund sah deshalb für den Krisenfall ein mehrstufiges Vorgehen vor. In Zusammenarbeit mit AgroCleanTech erarbeitete der SBV einen Bericht zur Übersicht der Lage und mögliche Anpassungsmassnahmen zur Risikoreduktion für die Betriebe. Ausserdem wurde im politischen Prozess die Herausforderungen der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelproduktion eingebracht.

Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung

In Zusammenarbeit mit dem BAFU und dem BLV erarbeitet das BLW eine Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung. Als Mitglied der Begleitgruppe konnte der SBV sich zur Strategie und einem sehr umfangreichen Massnahmenplan äussern. Er stützt seine Stellungnahme auf die Rückmeldung von rund 20 Mitgliedorganisationen ab. Darin kritisiert der SBV nebst unausgewogenen Massnahmen auch die Vorgehensweise und verlangt eine breite öffentliche Vernehmlassung.

Raumplanung und Landschaftsinitiative

Um die raumplanerischen Rahmenbedingungen für das landwirtschaftliche Bauen zu verbessern, beteiligten wir uns aktiv an der Erarbeitung eines indirekten Gegenvorschlags zur Landschaftsinitiative. Ziel ist ein mehrheitsfähiger Kompromiss, der Verbesserungen für die Landwirtschaft und den Rückzug der Landschaftsinitiative bewirkt. Zur Sensibilisierung der medialen und politischen Öffentlichkeit erarbeitete der SBV ein Fokus Digital, das aufzeigte, warum die Landwirtschaft ausserhalb Bauzone bauen können muss und wie die Rahmenbedingungen verbessert werden können.

Neue Marke für die Basiskommunikation

Während 20 Jahren klärten die Schweizer Bauernfamilien mit den Kampagnen «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern.» und «Schweizer Bauern. Von hier, von Herzen.» die Gesellschaft über ihre Leistungen auf. 2022 änderte sich der Auftritt zu «Schweizer Bäuerinnen & Bauern. Für dich.». Die bisher individuellen Projektauftritte wie der 1. August-Brunch, Vom Hof, Lockpfosten oder Stallvisite wurden in die Marke integriert. Ebenfalls neu erscheinen die Bäuerinnen explizit im Markennamen.

Revision landwirtschaftliche Grundbildung

Die Arbeiten an der Revision der Revision der Grundbildung in unserem Berufsfeld schritten planmässig voran. Basierend auf den Qualifikationsprofilen wurden für jeden Beruf die notwendigen Kompetenzen ausgearbeitet und der Bildungsplan erstellt. Dies erfolgte im Rahmen von gut 40 Workshops, an denen vor allem erfahrene LehrmeisterInnen, aber auch Schulvertreter und Verantwortliche für die überbetrieblichen Kurse teilnahmen.

SwissSkills 2022

Das Berufsfeld Landwirtschaft nahm an den SwissSkills 2022 in Bern teil: Die Berufe LandwirtenInnen (1. Platz: Matthias Baumann, Madiswil, 2. Platz: Patrick Schär, Rohrbachgraben, 3. Platz: Stefan Hadorn, Burgistein), Obstfachleute, WinzerInnen und WeintechnologenInnen sowie die GemüsegärtnerInnen sowie führten eigene Wettbewerbe durch. Besonders erfreulich war, dass, Matthias Baumann, auch als Gesamtsieger über alle Berufe und damit als bester Lehrling der Schweiz brillierte. Die SwissSkills waren eine tolle Gelegenheit, die vielseitigen Berufe der Landwirtschaft bekannt zu machen. Die Organisatoren des Anlasses zählten 120'000 BesucherInnen, davon rund 64'000 Schülerinnen und Schüler.

Kampagne zur sozialen Absicherung

Die 2021 gestartete gemeinsame Kampagne «Verantwortung wahrnehmen. Fürs Leben rüsten.» mit der Agrisano, dem SBLV und Prométerre für eine bessere soziale Absicherung speziell der Bäuerinnen wurde 2022 fortgesetzt. Ziel der Kampagne ist, den Sozialversicherungsschutz der Bäuerin und der gesamten Bauernfamilie zu verbessern. Die Landingpage www.meine-situation.ch wurde rege genutzt und steht interessierten Bäuerinnen und Bauern auch 2023 zur Verfügung.

Fachtagung Biodiversität

Gemeinsam mit der Vogelwarte Sempach organisierte der SBV eine Fachtagung zur Beratung im Bereich Biodiversität. Diese richtete sich an Fachpersonen und war mit rund 60 Teilnehmenden gut besucht. Die Referierenden zeigten anhand von praktischen Beispielen die Instrumente einer wirkungsvollen Beratung zur Förderung der Biodiversität auf den Landwirtschaftsbetrieben.

Tag der offenen Hoftüren

Bereits zum dritten Mal fand im Juni der nationale «Tag der offenen Hoftüren» statt. Rund 90 Bauernbetriebe öffneten ihre Stalltüren und gewährten einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Auch Nationalratspräsidentin Irène Kälin liess es sich nicht nehmen und mischte sich im aargauischen Oberentfelden unter die Gästeschar, degustierte hausgemachte Produkte und nahm an einer Hofführung teil.

1. August-Brunch

Zum 30. Mal fan am Nationalfeiertag der Brunch auf dem Bauernhof statt. 280 Bauernbetriebe luden die Bevölkerung landauf landab dazu ein, regionale und selbstgemachte Köstlichkeiten zu geniessen und ins Hofleben einzutauchen. Bundespräsident Ignazio Cassis mischte sich in Begleitung im zürcherischen Knonau bei Familie Duperrex unter die bunte Gästeschar. In Oberwald auf dem Hof Bürli-Schiirli war Bundesrat Guy dabei. Bereits drei Tage zuvor nahm Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Brunch im Rahmen einer von der Schweizer Illustrierten organisierten Wanderung bei Familie Zahner in Weesen teil.

Weitere

Internationales

Nachdem die Pandemiesituation den Austausch auf internationaler Ebene erschwerte, fanden 2022 wieder mehrere Treffen mit hochrangingen Bauernvertretern anderer Länder statt. So etwa an der Generalversammlung des Weltbauernverbandes in Budapest, das Ländertreffen der deutschsprachigen Bauernverbände auf dem Arenenberg und das WTO Public Forum in Genf. Aufgrund der Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich über die Modernisierung des Freihandelsabkommens fanden mit Unterstützung der britischen Botschaft gegenseitige Fachexkursionen des SBV und des britischen Bauernverbandes statt. Auch die WTO-Ministerkonferenz tagte nach vierjähriger Pause in Genf. Der Agrarbereich war wiederum zentraler Verhandlungsgegenstand. Schliesslich wurden rund 10 Beschlüsse gefasst, jedoch ohne negative Konsequenzen für die Schweizer Landwirtschaft.

Strukturmassnahmen

Das BLW hat zwei Projekte im Zusammenhang mit Strukturverbesserungsmassnahmen lanciert, bei denen der SBV dabei war. Das Projekt «SV 2030» macht Überlegungen zur Weiterentwicklung dieser Massnahmen und deren Finanzierung. Zum anderen wurde eine Kommunikations-Strategie erarbeitet, um das Image dieser Massnahmen zu verbessern. Der SBV brachte die Anliegen der Landwirtschaft ein. Parallel dazu fanden regelmässige Austausche mit den Verantwortlichen beim BLW, der LDK und Suissemelio statt.

Produktdeklaration

Gemeinsam mit dem Tierschutz STS und der Konsumentenorganisation FRC setzte sich der SBV für die Deklaration von bedenklichen, in der Schweiz verbotenen Produktionsmethoden ein. Eine entsprechende Motion der WAK-S wurde aufgrund der langwierigen Prozesse noch nicht umgesetzt. Daher gilt es den Druck hochzuhalten. Dasselbe gilt für weitere Vorstösse. So konnte auch die Zustimmung des Parlaments zur Motion Nicolet zur besseren Deklaration bei verarbeiteten Produkten erreicht werden. Auch die Motion Badertscher zur Deklaration von Flugtransporten nahm in der WBK-N die erste Hürde.

Agristat

Agristat erstellt in eigener Regie den Einkaufspreisindex der landwirtschaftlichen Produktionsmittel, liefert einen grossen Teil der Preise für den landwirtschaftlichen Produzentenpreisindex und ist an der Erstellung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung beteiligt. Der Ukraine-Krieg führte zu einer hohen Preisvolatilität. Insbesondere die Produktionsmittelpreise verteuerten sich massiv. Agristat musste entsprechend vermehrt Anfragen beantworten, Expertisen liefern und Entwicklungen einschätzen.

Digitalisierung

Der SBV äusserte sich zum Bericht zum Postulat Bourgeois zur Digitalisierung im Agrarbereich Er unterstützen jene Variante, die dem Bund eine subsidiäre Rolle zuweist und sich auf öffentliche Aufgaben konzentriert. Der SBV ist auch in den Begleitgruppen zum Projekt digiFLUX (digitales Nährstoff- und Pflanzenschutzmittelmanagement) und zur Harmonisierung von Agrardaten im Rahmen des eCH-Projekts involviert.

Fachkommission Forschung und Beratung

Die Kommission traf sich mehrmals, um sich zu positionieren und mit den vier Praxisvertretern des Agroscope-Rates zu diskutieren. Weitere Themen waren neue Züchtungsmethoden und die Energieversorgung und -produktion.

Junglandwirtekommission

Die Junglandwirtekommission führte einen nationalen Austausch in Sursee durch, um mit den regionalen Junglandwirte-Organisationen zu aktuellen Themen wie Agrarpolitik, Bildung und anstehende Initiativen sowie die Zusammenarbeit zu diskutieren. An der Delegiertenversammlung gestalteten die Junglandwirte einen Teil der Versammlung und stellten unter anderem ihren «Weitblick - unsere Landwirtschaft im 2050» vor.

Berglandwirtschaft

In Zusammenarbeit mit der SAB organisierten wir mehrere Sitzungen der Konferenz der Bauernverbände im  Berggebiet zu wichtigen Themen für die Berg- und Alpwirtschaft, insbesondere zu den Anpassungen der Agrarpolitik, der Raumplanung sowie zur Wolfsproblematik.

Chancen im Pflanzenbau nutzen

Sich vermehrt pflanzenbasiert zu ernähren, ist ein gesellschaftlicher Trend. Für zahlreiche Nischen-, Eiweiss- und alte Bekannte Kulturen besteht ein grosses Potential. Eine grosse Herausforderung stellt der fehlende Grenzschutz dar. Aber auch das nicht Vorhandensein von Richtpreisen, Übernahmebedingungen oder generell das Fehlen von Abnehmern und Verarbeitern wirkt sich äusserst negativ auf die Produktion aus. Der SBV konnte mit zahlreichen potentiellen Abnehmern Gespräche führen und in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Getreideproduzentenverband sowie Swissgranum. Mit der Einführung eines Einzelkulturbeitrags per 2023 wurde ein wichtiger Schritt gemacht. Weitere Schritte müssen jetzt folgen, insbesondere im Bereich der Richtpreise.

Klimawandel

Der Klimawandel hat mit Hitze und Trockenheit, Starkniederschläge und Frost grosse Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Es ist daher ein wichtiges Anliegen, dass dieser bekämpft und Massnahmen zur Anpassung und Schutz unterstützt werden. Die Landwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Emissionen leisten, indem beispielsweise über Biogasanlagen nicht nur Emissionen gesenkt, sondern auch erneuerbare Energien produziert werden. Damit Klimaschutzmassnahmen jedoch effektiv zu einer Verminderung und nicht nur einer Verlagerung ins Ausland führen, sind die komplexen biologischen Zusammenhänge und das Konsumverhalten zu berücksichtigen. Der SBV hat dieses Anliegen in diversen Arbeitsgruppen und politischen Prozessen eingebracht.

Beliebtes Verpackungsmaterial

Der Verkauf von Verpackungsmaterial wie Fruchtschalen, Konfigläser oder Eierkartons verlief auch 2022 auf hohem Niveau. Die Situation betreffend den Rohstoffpreisen, Verfügbarkeiten, Lieferfristen und Energiezuschlägen verschärfte sich 2022 hingegen. Im Herbst begann die Umsetzung des neuen «Vom Hof»-Logos (Anpassung an die Basiskampagne des SBV). Aus Ressourcengründen fand der Logo-Wechsel laufend statt und es wurden keine «alten» Verpackungen vernichtet.

Mitgliederentwicklung Agrisano

Die Entwicklung bei den Zusatzversicherungen für die bäuerliche Bevölkerung der Agrisano verlief 2022 mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent positiv. Der Versichertenbestand belief sich Ende Jahr auf über 76'000 Personen. Die Taggeldversicherung verzeichnete ebenfalls ein erfreuliches Wachstum von 8 Prozent. Und bei der bäuerlichen Rechtsschutzversicherung AGRI-protect, die Deckung für Privat-, Verkehrs- und Betriebsrechtsschutz beinhaltet, sind jetzt über 24 500 Bäuerinnen und Bauern versichert. Die Mitgliederentwicklung bei der obligatorischen Krankenpflegeversicherung der Agrisano Krankenkasse AG war kantonal sehr unterschiedlich. In der Gesamtbetrachtung ist ein leichtes Minus von rund 4 Prozent zu verzeichnen. Jedoch sind über 90 Prozent der Abgänge Personen, die nicht aus dem landwirtschaftlichen Umfeld stammen.

30 Jahre Jubiläum

Bereits seit 30 Jahren behauptet sich die Agrisano Krankenkasse AG mit ihrer klaren Ausrichtung für die Landwirtschaft, ihren Produkten und ihren fachkundigen Beratungen in der Versicherungslandschaft. Die Agrisano Krankenkasse AG ist stolz darauf, dass sie 2022 ihr 30-jähriges Jubiläum feiern konnte.

eBill

Seit Mitte 2022 können die Rechnungen der Agrisano auch mittels eBill bezahlt werden. Damit erhalten Kundinnen und Kunden ihre Rechnungen direkt in ihrem E-Banking. Mit dieser Bezahlmöglichkeit reagiert Agrisano auf ein grosses Kundenbedürfnis und ermöglicht ihren Kunden, den Administrationsaufwand gering zu halten.

Die detaillierte Übersicht über die Ziele und Massnahmen gemäss Tätigkeitsprogramm finden Sie hier: