Hauptinhalt

Nutztierhaltung: Kein politischer Handlungsbedarf

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands zur Jahresmedienkonferenz vom 14. Januar 2022

Nach den Entscheiden im Nationalrat empfiehlt die vorberatende Kommission dem Ständerat ebenfalls, sowohl die Massentierhaltungsinitiative wie auch den Gegenvorschlag abzulehnen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diese Entscheide. Es besteht bei der Schweizer Tierhaltung kein dringender politischer Handlungsbedarf. Die Initiative ist unnötig.

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats beriet die Massentierhaltungsinitiative und den Gegenvorschlag des Bundesrats. Sie lehnt die Initiative ab und ist auch nicht auf den Gegenvorschlag eingetreten. Diese Entscheide sind aus Sicht des Schweizer Bauernverbands (SBV) richtig: Die Schweizer Landwirtschaft zeichnet sich durch eines der strengsten Tierschutzgesetze weltweit, einen besonders hohen Tierwohlstandard dank viel genutzten freiwilligen Zusatz- und Labelprogrammen, gesetzlich geregelten Höchsttierbestände sowie einem funktionierenden Kontrollsystem aus. Zudem gibt es auch für weitergehende Anforderungen ein ausreichend grosses Angebot an tierischen Lebensmitteln.

Die Initiative selbst würde die Bio-Richtlinien in der Tierhaltung vorgeben, der Schweizer Bevölkerung damit die Wahlfreiheit entziehen sowie die Preise für tierische Produkte in der Schweiz massiv erhöhen. Sie würde Tausende von zusätzlichen Ställen bedingen, was der Raumplanungspolitik diametral entgegensteht. Der Gegenvorschlag wiederum setzt an einem anderen Ort an als die Initiative. Er hätte vor allem auf die Rindviehhaltung die grössten Auswirkungen und würde die Landwirtschaft im Berggebiet empfindlich treffen. Auch beim Gegenvorschlag wären sehr viele und zum Teil gar nicht umsetzbare Umbauten sowie eine Verteuerung der Produktion die Folge. Zudem bezieht sich der Gegenvorschlag nur auf die einheimische Produktion. Für die Importe würden keinerlei Auflagen gelten. Sowohl Initiative wie Gegenvorschlag würden die Emissionen von Treibhausgasen durch die Nutztierhaltung erhöhen.

Der SBV hofft, dass der Ständerat die Entscheide seiner vorberatenden Kommission in der Frühlingssession bestätigt.

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News
SBV-News SBV Information

24.07.24 | In der vergangenen Woche erhielten 6000 Alpbetriebe erstmalig die Rechnung der Verbandsbeiträge für den Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband und den Schweizer Bauernverband. Wie die Identitas AG festgestellt hat, ist ihr in der Aufbereitung der Daten ein Prozessfehler unterlaufen. In der Folge wurde für gut einen Drittel der Betriebe eine fehlerhafte Rechnung generiert.

Mehr lesen
Stellungnahmen Totalrevision der Berufsmaturitätsverordnung BMV und des Rahmenlehrplans für die Berufsmaturität RLP-BM sowie zur BM-Strategie der Verbundpartner und von Swissuniversities

23.07.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Totalrevision der Berufsmaturitätsverordnung BMV und des Rahmenlehrplans für die Berufsmaturität RLP-BM sowie zur BM-Strategie der Verbundpartner und von Swissuniversities.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 29-2024

22.07.24 | Bald findet der traditionelle 1. August-Brunch auf dem Bauernhof statt. Damit die 280 Betriebe viele Besucher haben, bewirbt der SBV den Anlass in den sozialen Medien kräftig.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Biodiversitätsfreundliche Zölle und Direktzahlungen

19.07.24 | Der Bundesrat hat die Auswirkung auf die Biodiversität von vier agrarpolitischen Instrumenten evaluiert: Grenzschutz, Versorgungssicherheitsbeiträge, Strukturverbesserungen und Absatz-förderung. Die Schlussfolgerung deckt sich mit jener des Bauernverbandes: Die Biodiversität wird durch die Abschaffung der Zölle und Versorgungssicherheitsbeiträge nicht verbessert; es braucht eine qualitative Optimierung der bestehenden Biodiversitätsförderung.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 28-2024

16.07.24 | Eine Arbeitsgruppe befasste sich mit der Raumplanungsverordnung. Diese muss aus Sicht der Landwirtschaft präzisiert werden. Der Entwurf wurde den Mitgliedorganisationen zur Vernehmlassung geschickt.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Biodiversitätsförderung ohne weiteren Verlust an Produktionsflächen

11.07.24 | Die Biodiversität und ihr Zustand ist Thema von aktuellen Diskussionen. An einer Medienkonferenz auf dem Bauernbetrieb von Reto Pfister im aargauischen Bözen machte der Schweizer Bauernverband zusammen mit Fachleuten eine Analyse der Situation. Er beleuchtete das noch vorhandene Potential zur weiteren Förderung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft ohne zusätzlichen Verlust an Flächen für die Lebensmittelproduktion. Fazit: Die Trendwende wurde vor 30 Jahren eingeläutet und zeigt Erfolge. Im Zentrum steht die Verbesserung der Qualität der bestehenden Flächen zur Förderung der Biodiversität.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 27-2024

08.07.24 | Die SBV interne Arbeitsgruppe zur Agrarpolitik 2030 befasste sich mit der Ausgestaltung des künftigen Direktzahlungssystems. Die Vorschläge werden nun in den Gremien zur Diskussion gestellt.

Mehr lesen
Fachmitarbeiter/in Pflanzenbau, Schweizer Bauernverband, Bern, 70-80%

05.07.24 | Engagieren Sie sich als Fachmitarbeiter/in Pflanzenbau (70-80%) für eine starke Schweizer Landwirtschaft und pflanzliche Produktion. Werden Sie Teil unseres Teams in Bern!

Mehr lesen