Hauptinhalt

Schweizer Lebensmittel: Immer früher ausgeschossen!

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 16. Juli 2025

Weil die Inlandversorgung abnimmt, ist der Schweizer «Food Overshoot Day» immer früher. Unterdessen produziert die einheimische Landwirtschaft noch gut die Hälfte des Bedarfs an Lebensmitteln. Ab morgen füllen sich unser Teller deshalb statistisch gesehen für den Rest des Jahres ausschliesslich mit Importen. Deren Produktion und Transport belasten die Erde stärker. 

Die Schweizer Landwirtschaft produziert unterdessen noch gut die Hälfte des von der einheimischen Bevölkerung benötigten Essens (Bruttoselbstversorgungsgrad). In den letzten Jahren ging dieser Wert kontinuierlich zurück. Unterdessen ist es der sogenannte «Food Overshoot Day» am 17. Juli. Das ist der Tag, an dem statistisch gesehen die Inlandversorgung endet. Ab sofort ist die Schweizer Bevölkerung für den Rest des Jahres auf importierte Lebensmittel angewiesen, um ihren Bedarf zu decken. Damit gehört die Schweiz zu den grössten Nettoimporteuren der Welt. Deutschland beispielsweise, kann sich mit einem Selbstversorgungsgrad von 88 % bis am 1. November mit selbst produziertem Essen ernähren. Frankreichs Landwirtschaft produziert ausreichend Lebensmittel, um die eigene Bevölkerung komplett zu versorgen. 

Die weltweiten Produktionsflächen sind knapp. Das liegt einerseits daran, dass die weltweiten Landwirtschaftsflächen aufgrund von Überbauung, Erosion, Versalzung und Wasserknappheit schrumpfen. Anderseits steigt die Zahl der Bevölkerung nach wie vor und somit auch der Bedarf an Essen. Es braucht nur wenige Störungen z.B. durch Wetterextreme oder kriegerische Auseinandersetzungen, damit die ausreichende Versorgung nicht mehr gewährleistet ist. Etwa 733 Millionen Menschen weltweit sind heute schon von Hunger betroffen. Das entspricht rund 9% der Weltbevölkerung.

Die ausländische Lebensmittelproduktion ist mit einer grösseren ökologischen Belastung verbunden als jene im Inland. Ein Bericht des Bundesamtes für Umwelt stellt fest, dass mehr als zwei Drittel des konsumbedingten ökologischen Fussabdruckes der Schweiz im Ausland anfällt. Je weniger Essen wir im Inland produzieren, desto mehr sind die natürlichen Ressourcen belastet. Der Schutz der eigenen Produktionsflächen und der einheimischen Landwirtschaft, ist folglich nicht nur für die Ernährungssicherheit, sondern auch für die Umwelt bedeutsam.

Rückfragen

Sandra Helfenstein

Schweizer Bauernverband
Leiterin Departement Kommunikation und Marketing
Geschäftsbereich Medien & Kampagnen
Mediensprecherin

Telefon 056 462 52 21
Mobile 079 826 89 75
E-Mail sandra.helfenstein@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Das neue Jagdgesetz nützt Tier, Natur und Mensch

13.01.20 | Das neue Jagdgesetz schafft klare Regeln für die Regulation geschützter Arten durch die Wildhüter der Kantone und erhöht dadurch die Sicherheit für Tier, Natur und Mensch. Es fördert zudem die Artenvielfalt auch dank Bundesunterstützung für natürliche Lebensräume von Wildtieren. JagdSchweiz, der Schweizerische Bauernverband, die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete und zahlreiche weitere Organisationen und Institutionen unterstützen die Anpassungen im neuen Gesetz.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Parlament investiert in Forschung und Pflanzenzüchtung

10.12.19 | Auch der Ständerat möchte sechs zusätzliche Millionen für das Kompetenzzentrum Boden, die Pflanzenzüchtung und die Bioforschung einsetzen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diese Entscheide.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Raumplanungsgesetz: Vorlage vom Tisch ist richtig

03.12.19 | Der Nationalrat folgt der Empfehlung der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie und trat nicht auf die Botschaft der 2. Etappe der Revision des Raumplanungsgesetzes ein. Der Schweizer Bauernverband ist mit diesem Entscheid zufrieden.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen SBV-Direktor Jacques Bourgeois tritt zurück

22.11.19 | Der Direktor des Schweizer Bauernverbands gab an der heutigen Delegiertenversammlung seinen Rücktritt auf Ende März 2020 bekannt. Mit Anne Challandes hat der Verband eine neue Vizepräsidentin.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Ständeratswahlen: Das Spiel ist noch nicht vorbei!

06.11.19 | Je genauer man die Resultate anschaut, desto klarer ist: Die Mobilisierung in der Landwirtschaft hat bei den Eidgenössischen Wahlen im Oktober funktioniert. Nur so ist es erklärbar, dass – im Gegensatz zu vie-len anderen Interessengruppen – die Landwirtschaftsvertreter praktisch alle wiedergewählt wurden und trotz der Mobilisierung neuer (urbaner) Wählergruppen sogar Neue dazukommen. Für die Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier können wir mehr Vertreterinnen und Vertreter eingeladen, als in der letzten Legislaturperiode. Die weiterhin starke bäuerliche Vertretung im Nationalrat ist sehr erfreulich. Sie ist aber angesichts der neuen Kräfteverhältnisse in dieser Kammer auch wichtig! Diese dürften die Durchset-zung landwirtschaftlicher Anliegen bei verschiedenen Themen erschweren. Umso wichtiger ist in den nächsten Jahren der Ständerat. Die kleine Kammer gewinnt für die Landwirtschaft an Bedeutung, da er in vielen politischen Fragen eine sehr sachbezogene Politik macht. Eine solche ist in den nächsten Jahren vor allem auch bei der Behandlung von extremen Initiativen wie jener für «Sauberes Trinkwasser und gesun-de Nahrung» gefragt. Wir müssen deshalb unser Augenmerk auf die zweiten Wahlgänge für den Stände-rat richten, bei denen noch viele Sitze zu vergeben sind. Um diese möglichst durch der Landwirtschaft nahestehende Vertreterinnen und Vertreter zu besetzen, können die Bauernfamilien und ihr Umfeld einen entscheidenden Beitrag leisten. Es heisst also nochmals: Teilnehmen und klug wählen! Bei Stände-ratswahlen geht es nicht um Listen und Taktik, sondern vielmehr um Personen. Sie als Bäuerinnen und Bauern wissen bestens, wer für sie einsteht und auf den Zettel gehört. Nutzen Sie die verbleibenden Möglichkeiten aus und geben Sie auch bei den verbleibenden Ständeratswahlen Ihre Stimme ab. Die Mobilisierung aller Kräfte ist gefragt! Spielen wir auch diese Trumpfkarte aus, schliesslich geht es um un-sere Zukunft. Urs Schneider, Stv. Direktor Schweizer Bauernverband

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Bäuerliche Vertretung bleibt stark

23.10.19 | Die Würfel sind gefallen. Die Grünen und Grünliberalen sind die Wahlsieger, das muss man neidlos anerkennen. Alle Andern haben verloren. Tatsächlich alle? Nein – es gibt noch eine Gruppe, die sich durchaus zu den Wahlsiegern zählen darf: Die Bauern.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Wahlen 2019: Bäuerliche Vertretung bleibt stark

21.10.19 | Die Würfel sind gefallen. Der Schweizer Bauernverband (SBV) stellt nach der Auswertung der eidgenössischen Wahlen fest, dass die bäuerliche Vertretung praktisch gleich gross wie bisher bleibt. In der neuen Legislaturperiode werden 29 Parlamentarierinnen und Parlamentarier an die Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier eingeladen. In einigen Kantonen besteht zudem die Chance, dass bäuerliche Vertreter noch in den Ständerat gewählt werden und landwirt-schaftliche Kandidatinnen und Kandidaten in den Nationalrat nachrücken.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Erfreulicher Kommissionsentscheid

08.10.19 | Die Mitglieder der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) unterstützen im Zusammenhang mit den beiden Initiativen «Sauberes Trinkwasser» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» eine parlamentarische Initiative ihrer ständerätlichen Schwesterkommission: Diese schlägt vor, einen Absenkpfad mit Zielwerten für das Risiko beim Einsatz von Pestiziden gesetzlich zu verankern. Der Schweizer Bauernverband (SBV) befürwortet diesen Weg ebenfalls. Die parlamentarische Initiative stärkt so den Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel. Für den SBV sind damit die Voraussetzungen geschaffen, damit der Ständerat die Beratung zur Trinkwasser- und zur Pestizidverbots-Initiative nun ohne zeitliche Verzögerung weiterführen kann.

Mehr lesen