Hauptinhalt

Wir brauchen einen neuen «13. Juni 2021»

Standpunkt vom 22. September 2023

13. Juni 2021, da war doch was? Ja, die Abstimmung über die beiden Agrarinitiativen Pestizidfrei und Trinkwasser. Bei diesen lag die Stimmbeteiligung in den ländlichen Gebieten bei 65 bis 80 Prozent, in Einzelfällen gar über 90 Prozent. Es war auf dem Land die höchste Stimmbeteiligung aller Zeit! Das Resultat ist bekannt: Die Landwirtschaft verzeichnete dank einem riesigen Engagement aller Bäuerinnen und Bauern und deren Umfeld einen wichtigen Abstimmungserfolg. Ohne eine beispielslose Mobilisierung wäre dieser nicht möglich gewesen. Dadurch wurde eine extreme Vorlage, welche die inländische Produktion massiv reduziert hätte, trotz schwierigster Ausgangslage klar bachab geschickt. Im Herbst 2022 konnte die Landwirtschaft bei der Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative nachdoppeln. An diesen beiden Abstimmungssonntagen hat die Landwirtschaft und der ländliche Raum eindrücklich unter Beweis gestellt, was möglich ist, wenn man zusammensteht und geschlossen an die Urne geht.

Am 22. Oktober 2023 stehen die eidgenössischen Wahlen an. Hier ist wiederum eine grosse Mobilisierung auf dem Land und bei der Landwirtschaft wohlgesinnten Personen nötig. Ein landwirtschaftsfreundliches Parlament ist enorm wichtig: In den nächsten vier Jahren stehen im eidgenössischen Parlament für die gesamte Land- und Ernährungswirtschaft entscheidende Geschäfte an. Allem voran die AP 2030. Diese legt die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, fest. Auch weitere Volksinitiativen mit grossen Folgen sind in der Pipeline. Dazu gehört unter anderem die Biodiversitätsinitiative, die Landschaftsinitiative und allenfalls die neue Vegi-Initiative von Franziska Herren. Auch der Kampf um die Bundesfinanzen wird heftiger geführt als je zuvor. Bei all diesen Geschäften und Vorlagen wird die Haltung des Parlaments von entscheidender Bedeutung sein.

Ein «landwirtschaftsfreundlich» zusammengesetztes Parlament wird eher Entscheide im Sinne und des ländlichen Raums und der Bauernfamilien fällen! Die Bauernfamilien brauchen ein Entscheidungsträger, die ihnen Handlungsspielraum geben und Eigenverantwortung zulassen. Eines, das nicht auf Auflagen und Einschränkungen setzt und immer noch mehr administrativen Aufwand auferlegt.

Durch eine hohe Teilnahme an der Wahl haben wir es in der Hand, die Zusammensetzung des Parlaments in die richtigen Bahnen zu lenken. Es darf nicht wieder – wie 2019 – passieren, dass zu viele der Landwirtschaft wohlgesinnte Kreise der Urne fernbleiben. Die Beteiligung in den ländlichen Gebieten lag damals weit unter dem Durchschnitt. Es muss sein, wie an besagtem Junisonntag 2021 bei der Abstimmung über die Agrarinitiativen. Die künftige Zusammensetzung des Parlaments wird massgeblich von der Mobilisierung abhängen.

Es geht um nicht weniger als um die Zukunft unserer Bauernfamilien. Es braucht nicht nur Ihre Teilnahme an der Wahl, jede Einzelne und jeder Einzelne ist aufgefordert sich persönlich zu engagieren, damit landwirtschaftlich wohlgesinnte Kandidierende erfolgreich sind. Dazu gehört die Motivation der ganzen Familie, von Verwandten, Bekannten und Freunden, Nachbarn und Mitarbeitenden an den Wahlen teilzunehmen. Die Devise muss lauten: Am 22. Oktober an die Urne wie einst im Juni 2021!

Autor

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Flugtransporte bei Lebensmitteln deklarieren.

04.01.24 | Der Schweizer Bauernverband erwartet mehr Nachhaltigkeit bei den Importen und setzt dabei auf Transparenz. In diesem Sinne unterstützt er die in der Pa. Iv. Badertscher geforderten Deklaration der Flugtransporte.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Kostendeckende Preise und Nein zur Biodiversitätsinitiative

03.01.24 | An seiner Jahresmedienkonferenz auf einem Bauernbetrieb im Berner Seeland erläuterte der Schweizer Bauernverband, warum es höhere Produzentenpreise braucht, um den sinkenden Einkommen der Bauernfamilien entgegenzuwirken. Die extremen Forderungen in Bezug auf die Biodiversitätsförderung ist der Hauptgrund für seine Ablehnung der Initiative, die 2024 zur Abstimmung kommt.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Stabiles Agrarbudget verhindert weitere Einkommensverluste

19.12.23 | National- und Ständerat haben sich im Rahmen der Budget-Debatte in der Wintersession mit grosser Mehrheit für eine Beibehaltung des bisherigen Agrarbudget ausgesprochen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diesen Vertrauensbeweis in die Bauernfamilien und die von ihnen erbrachten Leistungen.

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung der Verordnung über tierische Nebenprodukte und zur neuen Verordnung des EDI über die Verwertung von tierischen Nebenprodukten für Futtermittel und als Dünger

14.12.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Änderung der Verordnung über tierische Nebenprodukte und zur neuen Verordnung des EDI über die Verwertung von tierischen Nebenprodukten für Futtermittel und als Dünger.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnungsänderungen im Bereich des Bundesamtes für Energie

07.12.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zu den Verordnungsänderungen im Bereich des Bundesamtes für Energie.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnungsentwurf über Massnahmen zur Senkung des Verbrauchs von elektrischer Energie im Personenverkehr sowie im Güterverkehr auf der Schiene

07.12.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zum Verordnungsentwurf über Massnahmen zur Senkung des Verbrauchs von elektrischer Energie im Personenverkehr sowie im Güterverkehr auf der Schiene.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Biodiversitätsinitiative kommt zur Abstimmung

07.12.23 | Der Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative ist vom Tisch. Biodiversität ist wichtig, es besteht jedoch kein Bedarf an einer neuen Gesetzesgrundlage, um sie weiter zu fördern. Diese Meinung hat sich am Schluss im Ständerat durchgesetzt. Der Schweizer Bauernverband teilt diese Auffassung. Deshalb lehnt er auch die Initiative selbst ab.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Grosse Beteiligung an der Umfrage zur Agrarpolitik 2030

05.12.23 | Am 30. November endete die Umfrage des Schweizer Bauernverbands bei den Bauernbetrieben zu den Erwartungen an die nächste Agrarpolitik. Mit über 5500 Antworten haben deutlich mehr Personen mitgemacht, als erhofft.

Mehr lesen