Hauptinhalt

Bundesrat straft Bauernfamilien doppelt

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 1. November 2023

Der Bundesrat hat die definitiven Anpassungen der landwirtschaftlichen Verordnungen verabschiedet. Er hält an den weitreichenden Umlagerungen der Direktzahlungen zugunsten der neuen Produktionssystembeiträge fest. Zudem sieht er im Budget 2024 ein Sparprogramm vor. Dadurch kommt es für die betroffenen Betriebe zu doppelten Kürzungen bei den Direktzahlungen. Der Schweizer Bauernverband fordert das Parlament auf, dies im Rahmen der Budgetdebatte zu korrigieren.

 

Das diesjährige Verordnungspaket sah Umverteilungen im Wert von 100 Mio. Franken bei den Direktzahlungen vor, um die neuen Produktionssystembeiträge zu finanzieren. Diese Verschiebung wird aufgrund der hohen Beteiligung der Landwirtinnen und Landwirten an den neuen Programmen, wie z.B. dem Beitrag für schonende Bodenbearbeitung oder dem Weide-Beitrag nun nötig. Um diese Programme zu finanzieren, kürzt der Bundesrat den Basisbeitrag sowie die BTS-Beiträge, die Biodiversitäts-QI-Beiträge und die Beiträge für eine längere Nutzungsdauer. Diese Verluste müssen nun zwingend über höhere Marktpreise aufgefangen werden.

Der Schweizer Bauernverband (SBV) bedauert, dass bei der Planung der neuen Programme die Finanzierung ungenügend berücksichtigt wurde und dass es nun im Nachhinein zu diesen Umlagerungen kommt. Der Entscheid trifft die Bauernfamilien gleich doppelt, da im kommenden Jahr aufgrund des Sparprogramms auch noch eine allgemeine Kürzung des Agrarbudget um 2.2% vorgesehen ist. Der SBV fordert das Parlament auf, diese ungerechte Sparübung auf dem Buckel der Bauernfamilien in der Wintersession zu korrigieren. In einem Umfeld mit Teuerung mehr Leistungen zu bestellen und dann die Mittel zu kürzen, ist verantwortungslos.

Erfreulich ist, dass die Diskussion zur Direktauszahlung der Milchzulagen nun endgültig vom Tisch ist. Der Bundesrat hat entschieden das bestehende System beizubehalten, was der SBV sehr begrüsst. Schliesslich hat der Bundesrat beschlossen, die Reduktionsziele für Nährstoffverluste auf dem Niveau der Vernehmlassung zu belassen. Dies, obwohl der SBV in seiner Stellungnahme klar aufgezeigt hat, dass eine Reduktion der N-Verluste um 15 Prozent zu hoch angesetzt und nur eine Reduktion um 10 Prozent realistisch ist.

 

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Michelle Wyss

Leiterin Geschäftsbereich Agrarwirtschaft
Tel. 079 641 42 00

Weitere Beiträge zum Thema

Leiter/in Stab Gremien, Mitglieder & Sonderprojekte

14.03.24 | Leiter/in Stab Gremien, Mitglieder & Sonderprojekte – Helfen Sie mit, die vielfältigen Leistungen der Bauernbetriebe der Bevölkerung näher zu bringen!

Mehr lesen
Stellungnahmen Tierschutzverordnung und weiteren Verordnungen im Tierschutzbereich

14.03.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Tierschutzverordnung und weiteren Verordnungen im Tierschutzbereich.

Mehr lesen
Stellungnahmen Teilrevision des AHVG betreff Anpassung Hinterlassenenrenten

13.03.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Teilrevision des AHVG betreff Anpassung Hinterlassenenrenten.

Mehr lesen
Stellungnahmen Teilrevision des Epidemiengesetzes

13.03.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Teilrevision des Epidemiengesetzes.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Über 2200 Tonnen Agrarkunststoffe gesammelt

13.03.24 | Offizieller Monitoringbericht bestätigt: Das Rücknahmesystem für Agrarkunststoffe, ERDE Schweiz, hat im Jahr 2023 insgesamt 2200 Tonnen Kunststoffe gesammelt. Dies stellt im Vergleich zum Jahr 2022, in dem 1800 Tonnen Agrarkunststoffe gesammelt wurden, eine bedeutende Steigerung dar.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 10-2024

12.03.24 | Die Zwischenbilanz der präventiven Regulierung zeigt, dass im Dezember und Januar 36 Wölfe präventiv abgeschossen wurden. Für den SBV ist klar, dass die Wolfspopulation klar reguliert werden muss.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
digiFLUX: So nicht umsetzbar

12.03.24 | Die parlamentarische Initiative 19.475 beinhaltet eine Mitteilungspflicht für Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe. Sie schafft Transparenz zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auch in anderen Branchen. Die praktische Umsetzung – wie sie aktuell mit digiFLUX angedacht ist – ist aber unnötig, aufwändig und kompliziert. Es sind grundlegende Anpassungen nötig.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Ständerat will Absatzförderung von Schweizer Wein stärken

12.03.24 | Die kleine Kammer setzte am Montag ein klares Zeichen, indem sie die Notwendigkeit anerkennt, die Mittel für die Absatzförderung von Schweizer Wein auf 9 Millionen Franken pro Jahr zu erhöhen. Für die betroffenen Branchen ist es matchentscheidend, gleich lange Spiesse wie die europäische Konkurrenz, welche zweistellige Millionenbeträge für den Schweizer Markt einsetzt, zu haben. Als weiteres wichtiges Element begrüssen sie die Einführung einer Klimareserve für Schweizer Weine.

Mehr lesen