Der Wolfsbestand in der Schweiz wächst weiter – mit immer grösseren Folgen für Tierhalter und Alpwirtschaft. Das neue Jagdgesetz 2023 soll helfen, das Zusammenleben von Mensch und Wolf neu zu regeln.
Wolfsbestand Schweiz 2025: Zahlen, Entwicklung und Regulierung
Seit der Rückkehr des Wolfs vor drei Jahrzehnten hat sich die Situation in der Schweiz dramatisch verändert. Aus einzelnen Tieren wurde 2012 das erste Rudel. Der Wolfsbestand Schweiz 2025 umfasste bereits rund 40 Rudel in acht Kantonen. Laut dem offiziellen Bericht „Wolfregulierung 2023–2025“ des Bundesamts für Umwelt (BAFU) wurden 320 Wölfe nachgewiesen, darunter 139 Welpen. Was einst als Erfolg für den Artenschutz galt, entwickelt sich zunehmend zu einem ernsten Problem für die Tierhaltenden, Alppersonal und ganze Regionen. Besonders betroffen sind die Kantone Graubünden, Glarus, Wallis oder Waadtland.
Herdenschutz Schweiz: Bauern und Alpbetriebe am Limit
Der Wolf steht seit Jahrzehnten unter Schutz. Mit den rasant wachsenden Beständen nehmen die Konflikte zu und das Wolfsmanagement stösst an Grenzen. Seit 2020 haben sich die Übergriffe auf Nutztiere alle drei Jahre verdoppelt – trotz aufwändiger Schutzmassnahmen wie Herdenschutzhunde, Elektrozäune oder Nachtpferche. 2022 wurde mit fast 1800 gerissenen Tieren ein trauriger Höchststand erreicht. Diese Entwicklung trifft insbesondere Bergbauernfamilien und die Sommerungsgebiete hart. Viele sprechen von Verlusten, schlaflosen Nächten und einer zunehmenden Angst, ihre Herden auf die Alp zu bringen oder gar die Abalpung. Fazit: Die wachsenden Wolfsrisse bedrohen zunehmend die Alpwirtschaft und die Weidehaltung. Der Bund musste bereits Millionenbeträge für Notmassnahmen im Herdenschutz bereitstellen.
Jagdgesetz Schweiz 2023: Neue Regeln im Wolfsmanagement
Die Politik reagierte auf den Druck aus der Bevölkerung und von den Kantonen. Nach zwei Anläufen hat der Bundesrat am 1. Dezember 2023 das revidierte Jagdgesetz in Kraft gesetzt. Seither dürfen problematisch Wölfe und Rudel in einem klar definierten Zeitraum reguliert werden – allerdings nur nach Bewilligung durch die Kantone. Diese Möglichkeit soll das Gleichgewicht zwischen Artenschutz und ländlicher Lebensrealität wiederherstellen. Denn unkontrollierte Bestände führen nicht nur zu wirtschaftlichen Schäden, sondern auch zu einer wachsenden gesellschaftlichen Spaltung zwischen Stadt und Land.
Mensch und Wolf: Ein ungelöster Konflikt in der Schweiz
Der Wolf gehört zur Natur der Schweiz – doch sein Schutz darf nicht zu Lasten der Menschen gehen, die tagtäglich mit den Folgen leben. Nur mit einer verantwortungsvollen Regulierung, gezieltem Herdenschutz und politischem Willen kann ein nachhaltiges Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf gelingen. Der Dialog zwischen Bund, Kantonen und Tierhaltern bleibt entscheidend, um das Wolfsmanagement langfristig zu sichern.
Fakten zur Wolfsregulierung Schweiz 2025
- 40 Wolfsrudel in 8 Kantonen
- 139 Welpen, 320 Wölfe nachgewiesen
- Jagdgesetz 2023: Regulierung problematischer Rudel erlaubt
- Hauptbetroffene Regionen: Graubünden, Wallis, Glarus, Waadtland
- Millioneninvestitionen in Herdenschutzmassnahmen