Seit drei Jahrzehnten gibt es wieder Wölfe in der Schweiz. Zuerst waren es Einzeltiere, 2012 bildete sich ein erstes Rudel. Seither haben sich die Wölfe in der Schweiz stark vermehrt. 2025 gibt es offiziell 40 Rudel verteilt auf 8 Kantone. Gemäss dem Bericht «Wolfregulierung 2023-2025» des BAFU wurden 2024 insgesamt 320 Wölfe nachgewiesen und mindestens 139 Welpen geboren.
Die rasante Entwicklung des Bestandes war möglich, weil der Wolf unter Schutz steht. Die Berner Konvention reihte den Wolf in den 1970er-Jahren unter den «streng geschützten Arten» ein. 2024 wurde der Status auf «geschützt» abgepasst. Seit 2020 häufen sich Probleme mit gerissenen Nutztieren. Amtlich anerkannte Übergriffe auf Nutztiere verdoppelten sich rund alle 3 Jahre. Dies, obwohl die Tierhalter immer mehr Massnahmen zum Schutz ihrer Herden ergriffen haben: Herdenschutzhunde, Zäune, Nachtpferche und als letzte Konsequenz die Abalpung.
Die Spitze mit fast 1800 Rissen wurde im Jahr 2022 erreicht. Der Bund musste daraufhin mit Millionenbeträgen Notmassnahmen im Bereich Herdenschutz finanzieren. Es brauchte zwei Anläufe, um eine Änderung im Jagdgesetz zu verankern: Seit dem 1. Dezember 2023 können problematische Wölfe und Rudel in einem klar definierten Zeitraum aktiv reguliert werden. Das Jagdgesetz bestimmt, dass die Kantone die Gesuche für eine Regulierung bewilligen lassen müssen.
Die vielen Wölfe in der Schweiz sind zu einer grossen Belastung für TierhalterInnen, Alppersonal und Behörden geworden. Zudem gibt es enorme Kosten für den Herdenschutz.