Hauptinhalt

Produzentenpreise müssen weiter steigen!

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 4. Oktober 2022

Die aktuellen Schätzungen zum Landwirtschaftsjahr 2022 zeigen, dass die Bauernfamilien Einkommenseinbussen erwarten. Um die massiv gestiegenen Kosten für die Produktionsmittel sowie die zusätzlichen Aufwände aufgrund neuer Umweltauflagen zu decken, ist eine weitere Verbesserung der Produzentenpreise um mindestens 10 Prozent nötig.

2022 war landwirtschaftlich gesehen ein durchzogenes Jahr. Im Pflanzenbau hing der Erfolg davon ab, wie stark ein Betrieb von der Trockenheit betroffen war. Dort wo ausreichend Regen fiel, waren die Erträge mehrheitlich gut. Auch die Produzentenpreise stiegen etwas. In der Viehwirtschaft war der Markt beim Rindvieh befriedigend. Die schlechten Schweinepreise ziehen das Gesamtergebnis jedoch stark runter. Diese sind eine Folge der Abnahme des Konsums, der sich nach einer Steigerung während der Coronazeit wieder normalisierte, dem erneuten Anstieg des Einkaufstourismus sowie der gestiegenen Produktion.

Auf der anderen Seite haben sich die Produktionskosten speziell für Dünger, Diesel, Futter oder Investitionsgüter massiv erhöht. Dies, obwohl die aktuellen Zahlen der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung zeigen, dass die Bauernbetriebe bereits reagiert und eigentlich notwendige Investitionen verschoben haben.  

Die Unterschiede zwischen Betrieben und Regionen sind sehr gross: Schweinebetriebe, Betriebe mit viel Vorleistungen oder solche in von der Trockenheit betroffenen Regionen litten besonders stark. Der Produktionswert dürfte 2022 zwar ansteigen, die Kosten nehmen jedoch deutlich stärker zu. Alles in allem wird deshalb ein Ergebnis erwartet, das unter dem bereits mageren Vorjahr liegt.

Das ist eine schlechte Nachricht, denn die Einkommen in der Landwirtschaft hinken generell hinter jenen in vergleichbaren Branchen her und der finanzielle Druck auf vielen Betrieben ist bereits heute gross. Dazu kommen nun – neben den hohen Kosten für die Produktionsmittel – neue ökologische Auflagen obendrauf, welche die Produktion durch Ertragseinbussen weiter verteuern und die Risiken im Anbau erhöhen. Es ist deshalb unabdingbar für die notwendige Wirtschaftlichkeit, dass die Bauerfamilien für ihre Produkte einen um mindestens 10 Prozent verbesserten Erlös erhalten. Der Schweizer Bauernverband fordert alle Abnehmer auf, eine faire Partnerschaft zu leben und sicherzustellen, dass die Bauernfamilien nicht auf den Mehrkosten sitzen bleiben.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Michel Darbellay

Leiter Produktion, Märkte & Ökologie SBV

Telefon:    078 801 16 91
E-Mail:     michel.darbellay@sbv-usp.ch 

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Verordnungsänderungen im Bereich des Bundesamtes für Energie

07.12.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zu den Verordnungsänderungen im Bereich des Bundesamtes für Energie.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnungsentwurf über Massnahmen zur Senkung des Verbrauchs von elektrischer Energie im Personenverkehr sowie im Güterverkehr auf der Schiene

07.12.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zum Verordnungsentwurf über Massnahmen zur Senkung des Verbrauchs von elektrischer Energie im Personenverkehr sowie im Güterverkehr auf der Schiene.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Biodiversitätsinitiative kommt zur Abstimmung

07.12.23 | Der Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative ist vom Tisch. Biodiversität ist wichtig, es besteht jedoch kein Bedarf an einer neuen Gesetzesgrundlage, um sie weiter zu fördern. Diese Meinung hat sich am Schluss im Ständerat durchgesetzt. Der Schweizer Bauernverband teilt diese Auffassung. Deshalb lehnt er auch die Initiative selbst ab.

Mehr lesen
Landw. Berater/in (80 - 100 %)

05.12.23 | Landw. Berater/in (80-100%) bei Agriexpert - In Ihrer neuen Rolle beraten und unterstützen Sie unsere Kunden in verschiedenen Bereichen. Werden Sie Teil unseres Teams!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Unsere Böden, wertvolles aber wenig bekanntes Gut

05.12.23 | Nur auf gesunden Böden entstehen Lebensmittel und Biodiversität. Böden schützen vor Naturgefahren und wirken der Klimaerhitzung entgegen. Werden Böden versiegelt, gehen diese Leistungen jedoch verloren. Nur selten ist überhaupt bekannt, welche Böden verschwinden, wenn Beton und Asphalt immer weiter vorrücken. Der Bund engagiert sich darum zusammen mit Kantonen, Gemeinden, Landwirtschaft, Naturschutz, Raumplanung und Wissenschaft dafür, die Böden der Schweiz besser kennenzulernen und so deren Leistungen für die Zukunft zu sichern.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Grosse Beteiligung an der Umfrage zur Agrarpolitik 2030

05.12.23 | Am 30. November endete die Umfrage des Schweizer Bauernverbands bei den Bauernbetrieben zu den Erwartungen an die nächste Agrarpolitik. Mit über 5500 Antworten haben deutlich mehr Personen mitgemacht, als erhofft.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 48-2023

04.12.23 | An der DV des SBV verabschiedeten die rund 400 Delegierten einstimmig eine Resolution gegen die Sparpläne des Bundesrats. Zudem wurden neue Mitglieder in den Vorstand und die Laka gewählt.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Wirtschaftlich geht es nicht mehr auf

29.11.23 | Das beherrschende Thema der diesjährigen Delegiertenversammlung des Schweizer Bauernverbands waren die auf tiefem Niveau gesunkenen Einkommen der Bauernfamilien und die vom Bundesrat zusätzlich geplanten Kürzungen im Agrarbudget. Die Delegierten verabschiedeten dazu eine Resolution zuhanden des Parlaments und zeigten dem Bundesrat die rote Karte für das Sparpläne-Foul.

Mehr lesen