Hauptinhalt

Finanzen & Landwirtschaft

Agrarbudget

Die Ausgaben des Bundes für die Landwirtschaft sind seit 2002 bei rund 3.6 Milliarden pro Jahr stabil und nehmen anteilsmässig weiter ab. Der Anteil der Ausgaben des Bundes für die Landwirtschaft liegt gemessen am gesamten Bundeshaushalt bei 4.5 Prozent (2022). Rechnet man die Ausgaben bis auf Stufe Gemeinde zusammen, beträgt der Anteil der Landwirtschaft noch weniger als 2.1 Prozent der Gesamtausgaben der öffentlichen Hand (2020).

Die Ausgaben für die Landwirtschaft lassen sich in drei Bereiche einteilen: Produktionsgrundlagen, Produktion und Absatz, Direktzahlungen.

Produktionsgrundlagen

Der budgetmässig bedeutendste Teil im Bereich der Produktionsgrundlagen ist der der Strukturverbesserungen (84.3 Millionen, 2021). Mit diesen Geldern werden Bauprojekte im Hochbau (z.B. Ökonomiegebäude), im Tiefbau (z.B. Wegsanierungen) sowie Meliorationen unterstützt. Die Finanzierung solcher Projekte ist jeweils eine Verbundaufgabe zwischen Bund, Kanton und Bauherrschaft.  

Weiter wird auch das landwirtschaftliche Beratungswesen (11 Millionen, 2021), namentlich die Beratungszentrale Agridea, mit Beiträgen vom Bund unterstützt. Und zur Unterstützung der inländischen Pflanzen- und Tierzucht (39.4 Millionen, 2021) sind anerkannte Tierzuchtorganisationen und Pflanzenzüchter beitragsberechtigt.

Produktion und Absatz

Mit der Qualitäts- und Absatzförderung (64.2 Millionen, 2021) werden Organisationen und Trägerschaften in der Ernährungswirtschaft unterstützt. Das Ziel ist es die Wertschöpfung in der inländischen Landwirtschaft zu erhöhen.

Mit dem Wegfall des «Schoggigesetzes» wurden die Milchzulagen (381.7 Millionen, 2021) eingeführt, um die inländische Milch- und Käseproduktion vor dem ausländischen Markt zu schützen. Es werden 10 Rappen pro kg verkäste Milch, 3 Rappen pro kg Milch, die ohne Silage produziert wurde und 5 Rappen pro kg Verkehrsmilch ausbezahlt. Auch die Getreidezulagen (15.6 Millionen, 2021) haben den Ursprung im Wegfall des «Schoggigesetzes» und werden an die Getreideproduzenten ausbezahlt.

Zur Stützung der Fleisch- und Eierpreise bei saisonbedingter Überproduktion sowie zur Verwertung von inländischer Schafwolle sind die Beihilfen Viehwirtschaft (5.6 Millionen, 2021), die an Eier-Packstellen, Fleischverwerter und Verwerter inländischer Schafwolle ausbezahlt werden.

Auch im Pflanzenbau werden Beihilfen (67 Millionen, 2021) ausbezahlt. Diese richten sich an Produzenten von Zuckerrüben, Saatgut, Körnerleguminosen und Ölsaaten sowie an Verarbeitungsbetriebe von Obst und an die Kantone. Das Ziel ist es die Produktion der genannten Kulturen zu fördern.  

Direktzahlungen

Direktzahlungen (2 811 Millionen, 2021) sind Abgeltungen für Leistungen, die die Landwirtschaft für die Allgemeinheit erbringt. Diese Leistungen sind im Artikel 104 der Bundesverfassung verankert.

Landwirtschaftliches Einkommen

Das Einkommen der Bauernfamilien setzt sich zusammen aus dem Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten, dem Anbieten von Dienstleistungen sowie den Direktzahlungen. Der Produktionswert des Sektors beläuft sich auf ungefähr 11 Milliarden Franken. Dazu kommen noch 2.8 Milliarden Franken für Direktzahlungen. Somit werden im Durchschnitt drei von vier Franken auf dem Markt erwirtschaftet.

Hier zeigen sich jedoch grosse Unterschiede zwischen dem Tal-, Hügel- und Berggebiet. Je höher ein Betrieb gelegen ist, desto tiefer ist das Einkommen und desto höher ist der Anteil Direktzahlungen. Die Zentrale Auswertung der bäuerlichen Buchhaltungsdaten der Forschungsanstalt Agroscope zeigt, dass die landwirtschaftlichen Einkommen im Vergleich mit den regionalen Vergleichslöhnen sehr tief sind. Im Berggebiet liegt der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft im Dreijahresmittel 2019-2021 um 42 Prozent unter dem Vergleichslohn. Im Hügelgebiet sind es 34 Prozent und im Talgebiet 10 Prozent unter dem Vergleichslohn.

Kontaktperson

Michelle Wyss

Leiterin Geschäftsbereich Agrarwirtschaft

Belpstrasse 26, 3007 Bern
michelle.wyss@sbv-usp.ch 
Departement Wirtschaft, Bildung & Internationales
Geschäftsbereich Agrarwirtschaft

  

Medienmitteilungen
Nicht auf Kosten der Landwirtschaft!

03.03.24 | Die Schweizer Bevölkerung hat der 13. AHV-Rente für alle zugestimmt. Sie nimmt damit zusätzliche jährliche Ausgaben für die erste Säule in der Grösse von 4 bis 5 Milliarden Franken in Kauf, deren Finanzierung völlig offen ist.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Erster, aber später Schritt zur Verbesserung der Lage

01.03.24 | Die Branchenorganisation Milch (BO Milch) beschloss heute, den Richtpreis für Milch um 3 Rappen zu erhöhen. Leider erst auf das dritte Quartal. Der Schweizer Bauernverband würdigt dies als ersten Schritt. Die Verarbeiter und Händler haben den Ernst der Lage insofern verstanden, als dass keine Verbesserung den Frust in der bäuerlichen Basis verstärkt hätte. Mit dem Entscheid ist der künftige Milchpreis leicht höher, als er vor der Reduktion im November per Anfang Jahr war.

Mehr lesen
Stellungnahmen Finanzierung von Gebäudeschäden bei Erdbeben

27.02.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Finanzierung von Gebäudeschäden bei Erdbeben.

Mehr lesen
Stellungnahmen Angleichung der EO-Leistungen

27.02.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Angleichung der EO-Leistungen.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 7-2024

20.02.24 | Die Arbeitsgruppe Internationales führte ihre jährliche Tagung durch. Die aktuelle Handels- und Europapolitik, die WTO-Ministerkonferenz und die kommenden Freihandelsabkommen gaben zu Reden.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Keine Kürzung bei der Landwirtschaft!

14.02.24 | Der Bundesrat muss seinen aus dem Lot geratenen Bundeshaushalt sanieren. Doch statt dort zu sparen, wo die Ausgaben steigen, will er auch die Landwirtschaft zur Kasse bitten. Er plant im Budget 2025 eine lineare Kürzung bei den schwach gebundenen Ausgaben. Für den Schweizer Bauernverband ist eine Reduktion des Agrarbudgets ein absolutes No-Go!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Stabiles Agrarbudget verhindert weitere Einkommensverluste

19.12.23 | National- und Ständerat haben sich im Rahmen der Budget-Debatte in der Wintersession mit grosser Mehrheit für eine Beibehaltung des bisherigen Agrarbudget ausgesprochen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diesen Vertrauensbeweis in die Bauernfamilien und die von ihnen erbrachten Leistungen.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 50-2023

18.12.23 | Der SBV unterstützt die Wiederverwertung von tierischen Proteinen in der Fütterung von Schweinen und Geflügel in seiner Stellungnahme. Er will aber strenge Regeln, um die Lebensmittelsicherheit zu garantieren.

Mehr lesen