Hauptinhalt

Studie Klimaresilienter Ackerbau 2035

Medienmitteilung vom 8. Februar 2024

Agroscope erstellte im Auftrag von der Schweizer Hagel, fenaco und dem Schweizer Bauernverband die Studie Klimaresilienter Ackerbau 2035. Das Thema Trockenheit stand bei den Arbeiten im Zentrum. Um den Schweizer Ackerbau klimaresilienter zu machen und sein Produktionspotenzial zu erhalten, müssen eine Vielzahl von Massnahmen kombiniert werden.

Ziel des Projektes war es, den derzeitigen Stand des Wissens und der Praktiken zu dokumentieren und mögliche Anpassungsmassnahmen vorzuschlagen. Dabei orientierten sich die Autorinnen und Autoren an folgender Vision: Die Schweizer Ackerflächen sind bis 2035 klimaresilient. Sie können mit zunehmenden Trockenperioden umgehen und ihr Produktionspotenzial erhalten.

Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Projekt sind (siehe auch Abbildung 1):

  • Die konsequente Umsetzung der guten landwirtschaftlichen Praxis bildet die Basis eines klimaresilienten Ackerbaus. Dazu zählen beispielsweise die Optimierung des Humusaufbaus, die standortangepasste Kulturwahl, die Förderung der Biodiversität, vielfältige Fruchtfolgen, eine möglichst permanente Begrünung der Ackerböden und das Vermeiden von Verdichtung und Erosion.
  • Trockenheits- und hitzetolerante Sorten sind ein elementarer Eckpfeiler einer klimaresilienten Landwirtschaft. Die entsprechende Pflanzenzüchtung gilt es zu stärken.
  • Das Anbaupotenzial von trockenheits- und hitzetoleranten Kulturen wie beispielsweise Sorghum, Quinoa oder Erbsen für die menschliche Ernährung wächst. Für alternative Kulturen müssen neben den Herausforderungen im Anbau auch Verarbeitungsmöglichkeiten und die Ankurbelung der Nachfrage angegangen werden. Weiter gilt es die Problematik des fehlenden Grenzschutzes zu klären.
  • Anbausysteme und Anbautechniken werden kontinuierlich weiterentwickelt. Offenheit gegenüber neuen Verfahren – wie beispielsweise Mischsaaten oder Agroforst - sowie der kontinuierliche Austausch von Wissen und Erfahrungen sind elementar für die Nutzung der Potenziale dieser neuen Systeme.
  • Bewässerung wird nur in Regionen eine Option sein, wo Seen, grosse Flüsse oder ausgedehnte Grundwasservorkommen vorhanden sind. Aus wirtschaftlicher Sicht wird sich die Bewässerung wohl auch künftig nur bei Gemüse, Kartoffeln, Obst, Beeren und Reben lohnen. Die Bewässerung ist im Grundsatz als eine zusätzliche Massnahme in ausgewählten Gebieten und bei ausgewählten Kulturen zu verstehen. Um dem Klimawandel wirksam zu begegnen, braucht es jedoch einen Massnahmenmix.
  • In Jahren mit ausgeprägten Wetterextremen können Ernteversicherungen helfen, die finanziellen Einbussen aufgrund von Ertragsausfällen abzufedern.

Weiterführende Dokumente

Rückfragen

Agroscope: Christoph Carlen, Leiter strategischer Forschungsbereich Produktionssysteme Pflanzen (christoph.carlen@agroscope.admin.ch) und Mediendienst (media@agroscope.admin.ch)

fenaco Genossenschaft: Medienstelle (media@fenaco.com, 058 433 00 35)

SBV: David Brugger, Leiter Pflanzenbau (david.brugger@sbv-usp.ch) und Sandra Helfenstein, Mediensprecherin (sandra.helfenstein@sbv-usp.ch)

Schweizer Hagel: Bettina Koster, Leiterin Nachhaltigkeit (bettina.koster@hagel.ch) und Esther Böhler, Mediensprecherin (esther.boehler@hagel.ch, Tel. 044 257 22 11)

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Révision partielle de quatre ordonnances du droit de la circulation routière

18.10.22 | Prise de position de l'USP sur la Révision partielle de quatre ordonnances du droit de la circulation routière

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Schafhaltung: QM-Schweizer Fleisch gewinnt an Bedeutung

17.10.22 | Immer mehr Nebenerwerbs- und Hobbyschafhalter nutzen QM-Schweizer Fleisch. Deshalb hat Agriquali ein entsprechendes Merkblatt erstellt.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 41

17.10.22 | Der Weltbauernverband setzte an seiner letzten Generalversammlung eine Task Force zum Thema Handelspolitik ein. Der SBV ist dort Mitglied und sorgt dafür, dass die Interessen der Schweizer Bauernfamilien gewahrt sind.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Vor einer Scheidung ist niemand sicher

14.10.22 | Die vor einem Jahr gestartete Kampagne «Verantwortung wahrnehmen. Fürs Leben rüsten.» will im zweiten Jahr den Fokus auf das Thema Scheidung setzen. Sie möchte weitere Bauernfamilien dazu animieren, die für sie geeignetsten Massnahmen zu ergreifen, um negative Folgen für sie selbst sowie den Betrieb und damit unnötige Härtefälle zu verhindern.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen WAK-S verabschiedet agrarpolitisches Mini-Paket

11.10.22 | Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) hat die im September begonnene Diskussion zum Mini-Paket der AP22+ weitergeführt und das Geschäft für die Wintersession verabschiedet. Der Schweizer Bauernverband beurteilt die Beschlüsse der WAK-S weitgehend positiv und unterstützt das Mini-Paket in der angedachten Form.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 09-22: Entwicklung des Schweizer Nutztierbestandes

10.10.22 | Der Nutztierbestand nimmt 2022 um schätzungsweise 6000 GVE zu. Die grösste Zunahme verzeichnet der Geflügelbestand. Auch der Rindvieh- und der Schweinebestand nehmen leicht zu. Insgesamt sind die Änderungen der Tierbestände jedoch gering.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 40

10.10.22 | Das Bundesamt für Gesundheit hat letzte Woche die Krankenkassenprämien 2023 genehmigt und veröffentlicht. Die Agrisano schneidet auch in diesem Jahr sehr gut ab und gehört schweizweit zu den günstigsten Krankenkassen. Auch die Prämien der Zusatzversicherung, die speziell auf die Landwirtschaft ausgerichtet sind, verändern sich kaum und bewegen sich weiterhin auf tiefem Niveau. Ein Wechsel zur Bauern-Krankenkasse Agrisano lohnt sich also.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen «Für eine Zukunft mit Perspektive»

07.10.22 | Einer wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlicheren Politik zum Durchbruch zu verhelfen. Das ist das Ziel einer gemeinsamen Kampagne der Dachverbände der Schweizer Wirtschaft und der Landwirtschaft. Die Kampagne soll das Bewusstsein für wirtschaftliche und landwirtschaftliche Themen steigern sowie als Plattform für die National- und Ständeratswahlen dienen.

Mehr lesen