Hauptinhalt

Jetzt heisst es hartnäckig sein!

Standpunkt des Schweizer Bauernverbands vom 18. März 2022 

Seit Monaten steigen die Vorleistungskosten. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Ein Grund sind die globalen Versorgungsengpässe aufgrund von Corona, respektive den Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie. Der andere Grund sind die gestiegenen Energiepreise. Diese Entwicklung begann bereits im letzten Herbst, als sich die Lage zwischen Russland und der Ukraine zuzuspitzen begann. Die Energiepreise wirken sich indirekt auch auf andere Produktionsmittel und speziell den Dünger aus. Die Produktion von mineralischem Stickstoffdünger ist sehr energieintensiv. Dabei wird in einem speziellen Verfahren Ammoniak aus der Luft gewonnen. Die Zahlen der vergangenen Monate zeigen, dass für die Schweizer Bauernfamilien die Vorleistungen und Investitionsgüter rund 5 Prozent teurer geworden sind. Das entspricht Mehrausgaben in der Grössenordnung von 465 Millionen Franken pro Jahr. Und mit dem Überfall Russland auf die Ukraine und der Drohung, Europa den Gashahn zudrehen, wird der Energiepreis inklusiv dem Rattenschwanz weiter steigen. Ein Ende der Teuerung ist also nicht in Sicht. Deshalb ist es zwingend, dass die Bauern für ihre Produkte auch einen höheren Erlös erhalten und so ihre Zusatzkosten decken können. Überall dort, wo Richtpreisverhandlungen stattfinden, müssen die Vertretenden der Produzentinnen und Produzenten nun hart verhandeln. Eine substantielle Erhöhung der Produzentenpreise sind zwingend nötig. Die Faktenlage ist klar! Es gibt keinen Grund, nicht auf das Anliegen einzugehen. Weiter müssen wir uns darauf einstellen, dass diese Entwicklung je nach globaler Entwicklung weitergeht und das Ende der Fahnenstange nicht erreicht ist. Ich erwarte, dass die ausreichende – statt der möglichst billige – Versorgung mit Essen weltweit wieder zum Thema wird.

Autor

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News
SBV-News SBV Information

24.07.24 | In der vergangenen Woche erhielten 6000 Alpbetriebe erstmalig die Rechnung der Verbandsbeiträge für den Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband und den Schweizer Bauernverband. Wie die Identitas AG festgestellt hat, ist ihr in der Aufbereitung der Daten ein Prozessfehler unterlaufen. In der Folge wurde für gut einen Drittel der Betriebe eine fehlerhafte Rechnung generiert.

Mehr lesen
Stellungnahmen Totalrevision der Berufsmaturitätsverordnung BMV und des Rahmenlehrplans für die Berufsmaturität RLP-BM sowie zur BM-Strategie der Verbundpartner und von Swissuniversities

23.07.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Totalrevision der Berufsmaturitätsverordnung BMV und des Rahmenlehrplans für die Berufsmaturität RLP-BM sowie zur BM-Strategie der Verbundpartner und von Swissuniversities.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 29-2024

22.07.24 | Bald findet der traditionelle 1. August-Brunch auf dem Bauernhof statt. Damit die 280 Betriebe viele Besucher haben, bewirbt der SBV den Anlass in den sozialen Medien kräftig.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Biodiversitätsfreundliche Zölle und Direktzahlungen

19.07.24 | Der Bundesrat hat die Auswirkung auf die Biodiversität von vier agrarpolitischen Instrumenten evaluiert: Grenzschutz, Versorgungssicherheitsbeiträge, Strukturverbesserungen und Absatz-förderung. Die Schlussfolgerung deckt sich mit jener des Bauernverbandes: Die Biodiversität wird durch die Abschaffung der Zölle und Versorgungssicherheitsbeiträge nicht verbessert; es braucht eine qualitative Optimierung der bestehenden Biodiversitätsförderung.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 28-2024

16.07.24 | Eine Arbeitsgruppe befasste sich mit der Raumplanungsverordnung. Diese muss aus Sicht der Landwirtschaft präzisiert werden. Der Entwurf wurde den Mitgliedorganisationen zur Vernehmlassung geschickt.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Biodiversitätsförderung ohne weiteren Verlust an Produktionsflächen

11.07.24 | Die Biodiversität und ihr Zustand ist Thema von aktuellen Diskussionen. An einer Medienkonferenz auf dem Bauernbetrieb von Reto Pfister im aargauischen Bözen machte der Schweizer Bauernverband zusammen mit Fachleuten eine Analyse der Situation. Er beleuchtete das noch vorhandene Potential zur weiteren Förderung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft ohne zusätzlichen Verlust an Flächen für die Lebensmittelproduktion. Fazit: Die Trendwende wurde vor 30 Jahren eingeläutet und zeigt Erfolge. Im Zentrum steht die Verbesserung der Qualität der bestehenden Flächen zur Förderung der Biodiversität.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 27-2024

08.07.24 | Die SBV interne Arbeitsgruppe zur Agrarpolitik 2030 befasste sich mit der Ausgestaltung des künftigen Direktzahlungssystems. Die Vorschläge werden nun in den Gremien zur Diskussion gestellt.

Mehr lesen
Fachmitarbeiter/in Pflanzenbau, Schweizer Bauernverband, Bern, 70-80%

05.07.24 | Engagieren Sie sich als Fachmitarbeiter/in Pflanzenbau (70-80%) für eine starke Schweizer Landwirtschaft und pflanzliche Produktion. Werden Sie Teil unseres Teams in Bern!

Mehr lesen